„Biodiversität zu fördern ist ein wichtiger Baustein“

Quelle: NSRG

Der neue Plan des Naturparks Sauerland Rothaargebirge

Typisch für den Naturpark Sauerland Rothaargebirge sind die unverwechselbaren Waldwiesentäler mit ihrem Zusammenspiel von waldbestandenen Hängen, Grünlandfächen im Talgrund und meist auch nährstoffarmen Fließgewässern. Dieser schützenswerte Landschaftstyp mit seiner besonderen Flora und Fauna findet sich in allen vier Kreisen im Naturpark.

„Darum hat der Naturpark Sauerland Rothaargebirge in seinem ersten Naturparkplan 2020–2030 die Förderung der Biodiversität als einen von vier Bausteinen festgelegt. Es ist eine Tatsache, dass die Landschaft bei uns nicht mehr so artenreich ist wie vor 40 bis 50 Jahren, und wir müssen gegensteuern“, sagt Geschäftsführer Detlef Lins.

Biologische Vielfalt

Der Geschäftsführer weiter: „Arbeiten an einer besseren Biodiversität kann der Naturpark aber nicht alleine. Die Naturparklandschaft gehört im Wesentlichen den Waldbesitzern und Landwirten. Sie sind somit entscheidende Partner bei der Förderung biologischer Vielfalt. Durch das Wirtschaften der Waldbauern und Landwirte wurden und werden die Felder, Wiesen und Wälder des Naturparks, die rund 85 Prozent seiner Fläche „Biodiversität zu fördern ist ein wichtiger Baustein“ ausmachen, entscheidend geprägt. Wichtig sind auch die unteren Naturschutzbehörden der vier Kreise, die unter anderem für die Einhaltung der Naturschutzgesetze, der erlassenen Vorschriften und Vorgaben verantwortlich sind. Dasselbe gilt für die biologischen Stationen, als wichtiges Bindeglied zwischen dem nichtamtlichen und dem amtlichen Naturschutz. Denn auch der nichtamtliche Naturschutz mit seinen verschiedenen Verbänden arbeitet auf breiter Ebene in und mit unserem Naturpark.“

Detlef Lins glaubt, dass der Naturpark vor diesem Hintergrund insbesondere im Handlungsfeld Naturschutz und Landschaftspflege eine wichtige Kommunikationsfunktion übernehmen kann. Die Diskussionen im Zuge der Erstellung des Naturparkplans hätten eindeutig gezeigt, dass das vom Naturschutz nachdrücklich gewünscht wird. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft werde die wichtige Funktion des Naturparks für die Kommunikation von Verhaltensregeln in der Natur betont. „Und natürlich kann der Naturpark in Absprache mit den Partnern zusätzlich durch punktuelle Naturschutzprojekte dort Akzente setzen, wo positive Projektbeispiele fehlen“, so Lins.

Vier Projekte

Zum Baustein „Blütenreicher Naturpark“ sind aktuell vier Projekte vorgesehen. Mittlerweile sind die Vorbereitungen für die beiden Projekte „Vorbildlandschaft entwickeln“ und „Vorbildlandschaft – Best Practice“ gestartet. Für den Erhalt, die Pflege und die Entwicklung von Natur und Landschaft werden Modellprojekte für den gesamten Naturpark entwickelt und umgesetzt. Der Naturpark will durch eigene Best-Practice-Beispiele im Bereich Natur und Nachhaltigkeit Impulse setzen.

Ein Online-Projektschaufenster soll über vorbildliche öffentliche und private Maßnahmen im Bereich Natur und Nachhaltigkeit berichten. Kooperationen, Praxishinweise und Fördertipps erleichtern die eigene Umsetzung vor Ort. Schritt für Schritt entwickelt sich der Naturpark dabei durch die Projekte, den naturparkweiten Erfahrungsaustausch und Informationen für die Öffentlichkeit zu einer noch intensiveren Vorbildlandschaft. Lins erklärt: „Da der Naturpark so groß ist, bekommt man zum Beispiel im Norden nicht mit, was im Süden gerade passiert. Darüber können wir dann in unserem Schaufenster informieren, sodass alle davon lernen.“

In den kommenden Jahren entwickelt der Naturpark auch eine digitale Anwendung, die die 50 bedeutendsten Tier- und Pflanzenarten des Naturparks vorstellt, präsentiert durch eine „spannende Geschichte“. Ganz nebenbei werden auch Tipps zur Rücksichtnahme auf besondere Arten und deren Lebensräume gegeben. Zum Schluss: Gleichzeitig entwickelt der Naturpark ein langfristiges Programm zur Sensibilisierung der Einwohner und Gäste beim Thema Biodiversität. „Dabei geht es um praktische Ma.nahmen an Betriebsstandorten, bei Verwaltungsgebäuden, im Garten und auf Schulhöfen. Denn der Naturpark liegt direkt vor der eigenen Tür.“