Bilme – das kleine Paradies für Naturliebhaber und Ruhesuchende

Foto: Manfred Haupthoff

„Jeder kennt jeden“ – ein Spruch, der auf das kleine Örtchen Bilme in der Gemeinde Ense definitiv zutrifft. Denn gerade einmal 35 Einwohner zählt das Dorf, das sich am nördlichen Rand des Haarstrangs erstreckt. Der einwohnerärmste Ortsteil der Gemeinde besticht vor allem mit einer guten Anbindung an die umliegenden Regionen, mit seiner Nähe zur Natur, einer sichtbaren Geschichte und einer lebendigen Dorfgemeinschaft. 

Der zentrale Punkt des beschaulichen Ortes ist die Heilig-Geist-Kirche, deren Grundstein im Jahr 1914 gelegt wurde. Ihr Turm ragt zwischen Bäumen und Häusern empor und ist schon von Weitem zu erkennen. Der Kirchenbau wurde im Jahr 2006 renoviert. Weitere wichtige Orte im Dorf sind der an die Kirche angrenzende Friedhof und der Kindergarten Villa Kunterbunt. „Das haben wir alles hier in Bilme. Orte, die auch für die unmittelbar angrenzenden Ortschaften wie Oberense, Vollbringen und Bittingen wichtig sind“, freut sich Hubertus Schlösser, der seit 24 Jahren in dem Örtchen wohnt und sich in den Charme Bilmes verliebt hat. 

Foto: Manfred Haupthoff
Foto: Manfred Haupthoff

Ein besonderes Schmuckstück des Dorfes ist die aus dem Mittelalter stammende St. Urbanus Kapelle. Das denkmalgeschützte Kirchengebäude befindet sich idyllisch gelegen, versteckt hinter Bäumen und Sträuchern, schräg gegenüber von der Heilig- Geist-Kirche. Ein kleiner Pfad führt zu dem im 12. Jahrhundert erbauten Sakralgebäude aus Grünsandstein, an dessen Wänden Efeu rankt. Die Glocke im Turm soll bereits um 1200 gegossen worden sein. „Die Kapelle steht auf dem Grundstück von Familie Küppers. Ein wahres historisches Zeugnis“, sagt Hubertus Schlösser mit stolzem Blick. 

„Man kennt seine Nachbarn und redet zwischendurch mal miteinander. Es herrscht einfach ein tolles Dorfleben.“ 
Hubertus Schlösser, Einwohner von Bilme 

Doch nicht nur die bedeutenden Stätten begeistern den 57-Jährigen. Für ihn sei  Bilme vor allem wegen seiner „Abgeschiedenheit“ lebenswert. „Hier gibt es mehr Pferde als Menschen“, scherzt er. Ein Umstand, dem er viel Positives abverlangt. „Man kennt seine Nachbarn und redet zwischendurch mal miteinander. Es herrscht einfach ein tolles Dorfleben.“ 

Foto: Manfred Haupthoff
Foto: Manfred Haupthoff

Das Dorfleben sei natürlich auch vom Schützenfest geprägt. Dazu gehört selbstverständlich auch „die Tradition, gemeinsam die Fahne aufzuhängen“.  Aufgrund seiner überschaubaren Größe besitzt das kleine Örtchen keinen eigenen Schützenverein, sondern gehört zur St. Johannes-Schützenbruderschaft Oberense. „Die Schützengemeinschaft aus Oberense, Bittingen, Bilme und Vollbringen ist super. Es ist eine tolle Truppe. Wir haben immer sehr viel Spaß zusammen. “, betont Schlösser.    

Doch nicht nur mit der gut funktionierenden Dorfgemeinschaft, der Seele des Dorfes, besticht Bilme, sondern auch mit seiner Nähe zur Natur. Besonders für Naturliebhaber ist Bilme also wohl ein „kleines Paradies“. Denn mit unmittelbar angrenzenden Feldern und Wäldern bietet der Ort reichlich Möglichkeiten, die Natur auf langen Wanderungen zu erforschen und die Seele baumeln zu lassen. Auch mit seiner Nähe zur Gemeinde Möhnesee glänzt Bilme. Nur etwa zehn Minuten benötigt man, um von dem kleinen Ort in Ense zur Sperrmauer des Möhnesees zu gelangen. „Urlaubsstimmung“ ist also nur einen Katzensprung entfernt. „Es ist hier einfach Natur pur. Oft hört man nur die Vögel zwitschern. Es fahren kaum Autos durch den Ort, die diese Ruhe stören. Wenn ich morgens ganz früh aus dem Haus gehe, höre ich keine Geräusche außer eben von den Tieren“, sagt Hubertus Schlösser. 

„Es fährt fast stündlich ein Bus. Das ist für so einen kleinen Ort auch nicht selbstverständlich.“ 
Hedwig Giese, Einwohnerin von Bilme 

Das „einzige Manko“ ist wohl der fehlende Einzelhandel in dem Dorf. Doch durch seine gute Anbindung an Soest, Werl und auch die größeren Orte der Gemeinde Ense wie Niederense und Bremen kann der tägliche Bedarf gedeckt werden. „Man braucht schon eigentlich mindestens zwei Autos pro Familie, damit man problemlos zur Arbeit fahren kann, Einkäufe erledigen kann oder auch mal die Kinder zum Sport oder zu Freunden bringen kann“, gibt der 57-Jährige zu. 

Foto: Manfred Haupthoff
Foto: Manfred Haupthoff

Doch auch ohne Auto ist man in Bilme nicht „verloren“. Die gute Busanbindung in Richtung Neheim und Ostönnen, von dort aus kann man in Richtung Werl und Soest umsteigen, ist ein Pluspunkt des Dorfes. „Es fährt fast stündlich ein Bus. Das ist für so einen kleinen Ort auch nicht selbstverständlich“, betont Hedwig Giese. Die 79-jährige Schwiegermutter von Hubertus Schlösser lebt bereits seit 52 Jahren in Bilme und kann sich, wie ihr Schwiegersohn, ein Leben in einem größeren Ort gar nicht mehr vorstellen. 

Bilme – ein kleiner Ort mit Seele und Geschichte, wo jeder jeden kennt, und dessen Ruhe und Abgeschiedenheit das Dörfchen so lebenswert machen.