Besucherrekord für Jugendevent VISIONS

Quelle: Foto: © Andreas L. Berg

Winterberg. „Wir sind heute hier, weil wir alle die Welt nicht einfach so lassen wollen wie sie ist!“. Mit diesem kraftvollen Statement des jungen Moderatorenteams Florian Walter (18) und Kira Birkenhauer (17) wurden die über 250 anwesenden Jugendlichen am 28. Feburar im Oversum Winterberg begrüßt. Im Rahmen der vierten interkommunalen Visionskonferenz des Schmallenberger Ensible e.V. waren junge Menschen aus 15 Sauerländer Kommunen zusammen getroffen, sich unter der Überschrift „VISIONS 2024“ über die wichtigsten Themen ihrer Zeit auszutauschen und Zukunftsprojekte dazu zu entwerfen. Zu den Inhalten der hierzu angebotenen Workshops gehörten Fragen zu Rassismus, Klimawandel und Technologie sowie zu Vorurteilen im Allgemeinen. Die beiden jungen Moderatoren Kira und Florian gehörten früher selbst zu den Teilnehmenden der vorangegangenen Konferenzen in Schmallenberg, Brilon und Bad Berleburg. „Hier habe ich den Mut gefunden, um mich mit einem eigenen Projekt auf den Weg zu machen.“ berichtet Kira Birkenhauer über ihre Idee. „Mir ist es wichtig, dass wir uns weiterentwickeln und mit bestimmten Vorurteilen in unseren Köpfen aufräumen.“ Dazu leitete sie gemeinsam mit den Profis von Ensible e.V. einen Workshop, bei dem auch die Technologie der „KI“ (künstliche Intelligenz) zum Einsatz kam. Dabei habe man erstaunliches entdeckt, so Birkenhauer: „Wir wollten mit Hilfe der KI Visionen sichtbar machen, von einer Welt, in der Männer auch weinen dürfen, klar ist, dass auch Frauen gut Autofahren und die Liebe allen offen steht, unabhängig vom eigenen Geschlecht.“ skizziert sie die Inhalte des Workshops. „Allerdings ist uns aufgefallen, dass selbst die KI Vorurteile zu haben scheint: Gibt man ein: Zeige einen Mann, der eine Frau hoch hebt – ist das für die KI kein Problem. Schreibt man aber: Zeige eine Frau, die einen Mann hoch hebt – dann schafft die KI das nicht. Das ist doch wirklich erstaunlich und zeigt, wie viel wir hier noch zu tun haben!“

Quelle: VISIONS

Solche und andere Workshops konnten die Jugendlichen vor Ort besuchen. Dabei hat die Konferenz „VISIONS 2024“ einen Besucherrekord erreicht. „Wir sind stolz darauf, dass hier Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund sind, junge Menschen mit und ohne Behinderung – und Schüler:innen aller Schulformen, die es bei uns gibt.“ freut sich Florian Walter über den außergewöhnlichen Erfolg der Veranstaltung. „Sogar 8 Bürgermeister sind heute hier und nehmen sich die Zeit, sich mit uns jungen Menschen über die Zukunft der Region zu unterhalten. Das freut mich sehr.“ Neben einem musikalischen Programm von „Beat Box Battle“ über „Loop Station“ bis hin zum ehemaligen Chart-Stürmer Henning Neuser gab es bei der Konferenz auch klare Signale an die Jugend.

„Wir stehen an eurer Seite.“ (Michael Beckmann, Bürgermeister der Stadt Winterberg)

„Wann immer ihr Steine auf eurem Weg findet, die ihr nicht alleine wegräumen könnt, stehen wir an eurer Seite“. gab Michael Beckmann als gastgebender Bürgermeister den versammelten Jugendlichen mit auf den Weg. „Meine Kollegen aus Bad Berleburg, Bestwig, Brilon, Hallenberg, Medebach, Olsberg und Wenden sind alle heute hier, weil sie euch bei euren Ideen unterstützen wollen. Nutzt die Chance gerne!“ brachte Beckmann seinen Kernimpuls auf den Punkt.

„Ein Event wie dieses hat vor uns noch keiner geschafft!“ freuen sich die beiden Jugendmoderatoren über den Erfolg des Projektes. „Und wir wünschen uns, dass viele von den Jugendlichen, die heute hier waren, auch etwas mitgenommen haben.“ Auf die Frage, was das sein könne, strahlen Florian und Kira: „Heute gab es hier nicht nur tolle Ideen für die Zukunft, sondern es wurde direkt hier vor Ort etwas wichtiges unter Beweis gestellt: So unterschiedlich wir auch sind, wir haben in Frieden miteinander gearbeitet und gefeie rt, allein das ist bereits eine eigene Botschaft für sich.“ Gefördert wurde das interkommunale Modellprojekt durch das Jugendministerium des Landes NRW, durch die teilnehmenden Partnerkommen und durch die Sparkasse Hochsauerland.