Bergbaugeschichte aufrecht erhalten

Braun und Diel vom Förderverein Ramsbeck erzählen

„Am 29. Januar 2009 wurde der Förderverein Sauerländer Besucherbergwerk Bestwig-Ramsbeck e.V. gegründet. Somit blickt unser Verein 2024 auf sein 15-jähriges Bestehen zurück.“ Das WOLL-Magazin sprach darüber mit Alfred Braun (84), 1. Vorsitzender von 2009 bis 2023, und seinem Nachfolger, Hans-George Diel (58). Die Aufgaben des Fördervereins sind sehr divers. Besonders wichtig ist die Unterstützung des Museums, um die Sauerländer Bergbau- und Heimatgeschichte zu bewahren.

Mit 48 Mitgliedern gestartet

 „Am Gründungsabend meldeten sich 48 Personen, die Mitglied des Fördervereins werden wollten. Ich hatte selbst sieben Jahre als Bergvermessungstechniker im Bergwerk gearbeitet“, erklärt Alfred Braun. Später folgte dann ein Studium an der Pädagogischen Hochschule in Paderborn, danach eine Tätigkeit als Lehrer und Schulleiter in der Gemeinde Bestwig. „Wegen meiner Bergbaukenntnisse wurde ich damals als erster Vorsitzender gewählt. Hans-Georg Diel kam 2013 in den Vorstand und trat 2023 meine Nachfolge an.“

Stand 2023 hat der Verein 300 Mitglieder, wovon 165 aus Ramsbeck kommen. „Ich freue mich, dass auch jüngere Mitglied im Verein werden wollen. Unsere Bergbaugeschichte bleibt so lebendig“, so Hans-Georg Diel. „Mein Vater war im Ramsbecker Bergbau tätig, selbst arbeite ich in einen anderen Bereich. Über die Jahre sind die Menschen, die eigene Erfahrungen aus dem Bergbau mitbrachten, aus dem Vorstand verschwunden. Trotzdem müssen wir dafür sorgen, dass unsere Bergbaugeschichte in Erinnerung behalten wird, denn diese Geschichte ist in ganz Deutschland einzigartig.“

Bergbauwanderweg

Das Museum gibt unter Tage und über Tage ein interessantes Bild vom Erzabbau. „Das ist ein Teil der Geschichte. Das ganze Dorf ist vom Bergbau geprägt. Auf dem mittlerweile 12,5 Kilometer langen Bergbauwanderweg können Wanderer das erleben. Die Themenroute ist zwischen 2010 und 2017 mit finanzieller Unterstützung der LEADER-Region „4 Mitten im Sauerland“ entstanden. An den 48 Pulten und in Broschüren auf Deutsch und Niederländisch, entdecken die Wanderer Zeugnisse des Ramsbecker Bergbaus – vom Venetianer-Stollen aus dem 11. Jahrhundert bis zu den Resten der Hüttenanlagen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts“, erklären der neue und der alte Vorsitzende des Fördervereins.

Der Förderverein ist auch verantwortlich für die Hütte „Alwine“, ein bedeutender Ort zur Rast am Bergbauwanderweg. Bei geführten Wanderungen werden dort Toiletten-Möglichkeiten angeboten. Darüber hinaus organisiert der Verein dort jedes Jahr das Stollenfest. „Zwischen 300 und 500 Stunden Arbeit pro Jahr investieren die Mitglieder des Fördervereins in die Pflege des Wanderweges. Die Gründer des Vereins haben ein perfektes Fundament gebaut. Wir machen genau da weiter und haben noch einiges vor“, so Hans-Georg Diel abschließend.