Beim Wasser ist Robert Dietrich in seinem Element

Großes Lob für „fantastische Entwicklung“ der Hochsauerlandwasser GmbH 

Wenn’s ums Wasser geht, dann ist Robert Dietrich in seinem Element. Für den 64-jährigen ehemaligen und langjährigen Technischen Geschäftsführer der Hochsauerlandwasser GmbH in Meschede ist Trinkwasser nicht nur „das Lebensmittel Nr. 1, sondern „es hat in den letzten Jahren auch eine enorme Aufwertung“ erfahren. „Das Produkt ist dank einer noch effizienteren Aufbereitung besser geworden und hat eine höhere Akzeptanz erfahren“, sagt der Diplom-Ingenieur. Gleichzeitig plädiert er mit Nachdruck für einen effektiven Schutz und schonenden Umgang mit der kostbaren Ressource. 

Das Thema Wasser hat für Dietrich immer eine überragende Rolle gespielt. Dabei wurde der Diplom-Ingenieur für Wasser- und Abfallwirtschaft von seinem Vater Herbert „gelenkt“, der die gleiche Ausbildung absolviert hatte und als Leiter des Tiefbauamtes beim HSK u. a. mit dem möglichen Bau der Renautrinkwassertalsperre nahe Siedlinghausen beschäftigt war. Die Renautalsperre war 1984 auch Gegenstand der Diplom-Arbeit von Robert Dietrich, der zuvor als Pionier der Bundeswehr einen weiteren Bezug zum Wasser hatte. Und „nicht Wasser genug“: Sein Sohn Lars wurde im Februar geboren, Sternzeichen Wassermann, seine Tochter Lisa im März, Sternzeichen Fisch.  

Wertschöpfung bleibt in der Region 

Dass Dietrich nach dem Studium auch beruflich „was mit Wasser zu tun haben wollte“, war klar. Nach zwei Jahren beim damaligen Wasserwirtschaftsamt Hagen arbeitete er ab 1987 als Werkleiter beim Wasserwerk Meschede. Zum 1. Januar 2006 wurde Dietrich – neben dem Kaufmännischen Geschäftsführer Christoph Rosenau – zum Technischen Geschäftsführer der neu gegründeten Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) berufen. Die HSW ist für die Trinkwasserversorgung von Bestwig, Meschede und Olsberg zuständig. „Das kommunale Unternehmen hat eine fantastische Entwicklung genommen“, betont Dietrich. „Die Wertschöpfung bleibt in der Region, die Arbeitsplätze sind vor Ort und die Ansprechpartner sind in der Region verwurzelt.“ Auch überregional war und ist Dietrich aktiv. Seit 2009 ist er Mitglied des Präsidiums und seit 2017 stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr. Die AWWR versteht sich als Interessenvertretung des Flusslaufes Ruhr von der Quelle bis zur Mündung. Sein Mandat läuft noch bis Anfang November 2021.  

„Herzstück“ Wasserwerk Hennesee 

Wenn Dietrich auf seine Arbeit zurückblickt („Wir haben immer als Team gearbeitet und funktioniert“), dann richtet sich das Augenmerk auch und besonders auf das 2016 in Betrieb genommene, hochmoderne Wasserwerk Hennesee, in dem Wasser aus der Hennetalsperre zu Trinkwasser aufbereitet wird. Es gilt als „Herzstück“ der Trinkwasserversorgung. Bevor es zum Bau des Wasserwerks kam, hatte der Wasserverband Hochsauerland mit seinen neun Mitglieds-Kommunen sowie dem HSK den Plan eines Baus der schon zitierten Renautalsperre verfolgt, der aber Anfang der 1990er-Jahre scheiterte. Ein Vergleich mit der Bezirksregierung Arnsberg, der eine geänderte Planung mit einem geringeren Stauvolumen vorsah, „versandete“. „Das war schon eine große Enttäuschung für die Region“, so Dietrich.  

Im Hitzesommer 2003 wurde es richtig eng 

Daher mussten Alternativen her, um die auftretenden Versorgungsengpässe in den Griff zu bekommen. Die Kommunen ertüchtigten ihre Anlagen, der Wasserverband Hochsauerland nahm rechtzeitig zum Hitzesommer 2003 den 121 km langen Leitungsverbund auf der Ruhrachse vom Sorpesee bis Medebach und Hallenberg in Betrieb. 2008 folgte die „Südachse“ Meschede-Eslohe-Schmallenberg „Im Hitzesommer 2003 wurde die Wasserversorgung praktisch mit dem letzten Tropfen richtig eng“, erinnert sich Dietrich. „Es musste was passieren.“ Gedanken und Pläne reiften, Trinkwasser aus der Hennetalsperre zu gewinnen, Gespräche mit dem Ruhrverband als Betreiber folgten. Es dauerte einige Zeit, um die „beste Lösung“ zu realisieren. Der Baubeginn des Wasserwerks erfolgte2014, die Inbetriebnahme zwei Jahre später. „Die Einspeisung des ersten Wassers aus dem Hennesee war mein schönstes berufliches Erlebnis. Da ist uns eine große Last von den Schultern gefallen. Das Wasser ist top, wir sind damit in der obersten Liga.“ Das Wasserwerk Hennesee versorgt nicht nur Meschede, sondern auch Bestwig und Olsberg und verkörpert die interkommunale Ausrichtung des Unternehmens. Die Hochsauerlandwasser GmbH unterhält heute 15 Wassergewinnungs-Anlagen, darunter auch den Tiefbrunnen in Bigge.  

„Mit der Trinkwasserversorgung sind wir heute sicher aufgestellt“, betont Dietrich. „Wir dürfen uns aber nicht ausruhen.“ Nachhaltigkeit, Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels mit Trockenheit, Starkregen und Stürmen sowie der Schutz des Wassers seien unabdingbare Zukunftsaufgaben. Um den Großteil des „enormen Strombedarfs“ nachhaltig zu erzeugen, will die Hochsauerlandwasser GmbH im Ruhrtal östlich von Honsel eine Freiflächen-Photovoltaikanlage bauen. „Das wird eine wichtige Investition.“  

Seit Juni 2021 befindet sich Dietrich, der mit seiner Frau Kordula in Wehrstapel wohnt, in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Er hat jetzt (mehr) Zeit für die Enkelkinder und sein Hobby: die Modelleisenbahn. „Darüber freue ich mich.“