Handwerkskammer begrüßt Öffnung der Friseursalons. Wirtschaftliche Hilfen bleiben unerlässlich. Auch Kosmetik- und Nagelstudios brauchen Perspektive!
Mit den gestrigen Beschlüssen in der Besprechung der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder mit der Bundeskanzlerin wurde den berechtigten Forderungen des Handwerks zumindest in Teilen nachgekommen. Bis zur Wiederöffnung der Friseursalons in Südwestfalen dauert es aber immer noch weitere zwei lange Wochen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Friseurdienstleistungen wird das Handwerk dann mit allen gebotenen Maßnahmen des Infektionsschutzes umsetzen. Die vorgesehene Öffnung von Friseurbetrieben am 1. März nimmt den Betrieben und ihren Beschäftigten ein Stück Existenzangst und hilft, einen tausendfachen Arbeitsplatzverlust in letzter Sekunde abzuwenden. Der Beschluss ist endlich eine Würdigung der von unseren Betrieben ausgearbeiteten und umgesetzten Hygienekonzepte. Die Betriebe werden das darin zum Ausdruck kommende Vertrauen rechtfertigen. Getreu dem Motto: „Wir wollen, dass alle gesund bleiben. Unsere Betriebe auch.“ Angesichts der wirtschaftlichen Not der Betriebe und des hohen Aufwands für Präventionsmaßnahmen bleibt jedoch die Forderung auf der Agenda, wirtschaftliche Hilfen für die Betriebe schnell und unbürokratisch auf den Weg zu bringen und auszuzahlen.
Das Handwerk bedauert es sehr, dass für die Kosmetik- und Nagelstudios noch kein Ende des Tunnels in Sicht ist. Das birgt die Gefahr, viele dieser Kleinunternehmen in die Knie zu zwingen. Das endgültige Aus dieser Betriebe wird sich allenfalls noch dann verhindern lassen, wenn der nun angekündigte schnelle Beginn von Abschlagszahlungen der Überbrückungshilfe III auch tatsächlich in diesen Tagen kommt. Es stimmt hoffnungsfroh, dass inzwischen das Portal für die Beantragung der Überbrückungshilfe III freigeschaltet worden ist.
Ebenso warten die Nahrungsmittelhandwerke noch auf eine Lockerung der Beschränkungen. Die Ankündigung, Konzepte für „nächste Schritte der sicheren und gerechten Öffnungsstrategie hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen von Kultur, Sport in Gruppen, Freizeit, Gastronomie“ entwickeln zu wollen „damit unser Leben wieder mehr Normalität gewinnt“ reicht nicht länger aus. Es müssen konkrete Bedingungen und Termine auf den Tisch, denn Bäcker, Konditoren und Fleischer generieren seit jeher einen erheblichen Umsatzanteil durch vor Ort Verzehr. Der muss zügig wieder möglich gemacht werden.