Bad Fredeburg (1975–2025)

Bad Fredeburg

Bad Fredeburg liegt im Osten des Stadtgebiets Schmallenberg im Hochsauerlandkreis. Mit der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 verlor die bis dahin selbständige Stadt Fredeburg ihre Hoheitsrechte und wurde Ortsteil von Schmallenberg.

Einwohner: 4.113 (Stand 31. Dezember 2023)
Fläche: 13,33 km²
Höhe: 448 m NN
Spa-Status: Kneippheilbad seit 1995
Wirtschaft: Ausbau des Gewerbeparks Bad Fredeburg mit 14 Unternehmen und Sitz der Schiefergrube Magog, dem einzigen produzierenden Schieferwerk in NRW.

1975–1990: Integration und Basisinfrastruktur

Verwaltung und Selbstbild: Nach der Eingliederung verschwanden kommunale Eigenrechte; das Rathaus verlor seine Funktion, während die städtischen Einrichtungen (Grundschule, Kurhaus, Kirchen) ihre Bedeutung als Versorgungszentren behielten.

Verkehrswende: Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Altenhundem–Wenholthausen war bereits 1964 eingestellt, die Gleise wurden bis 2006 vollständig abgebaut, was Bad Fredeburg stärker auf den Ausbau von Rad- und Wanderwegen fokussierte.

1990–2010: Aufbau des Kneipp-Heilbads und Denkmalpflege

Kneippheilbad: 1995 erhielt Fredeburg offiziell den Zusatz „Bad“ und den Status Kneippheilbad mit ambulanten Angeboten von Aquafitness bis Speläotherapie im Abela-Heilstollen.

Denkmalschutz und Kulturerbe: Historische Fachwerkhäuser im Ortskern wurden im Rahmen von Dorferneuerungsprogrammen saniert. Die im 18 Jh. errichtete „Hexenkapelle“ wurde 2005/06 umfassend renoviert und als Mahnmal der örtlichen Hexenprozesse wiederhergestellt.

Freizeit und Tourismus: Der Kurpark als Erholungsraum wurde ausgebaut, Wander- und Spazierwege entlang von Lenne und Ilpe neu beschildert; das Angebot für ganzjährigen Fremdenverkehr wurde ausgebaut.

2010–2025: Modernisierung und Ortsumgehung

Ortsumgehung L 776:
Am 8. September 2023 wurde die neue Umgehungsstraße der Landesstraße 776 für den Verkehr freigegeben, wodurch Lärm- und Schwerverkehr vom historischen Kern ferngehalten werden.

Kurhaus-Erweiterungen: Das Kurhaus Bad Fredeburg wurde modernisiert und die Tourist-Info erhielt eigene, neugestaltete Räume mit Barfußpfad und Springbrunnen.

Nachhaltigkeit und Energie: Kommunale Gebäude wie die Grundschule und das Kurhaus sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet; geplante Kleinwindanlagen in den umliegenden Höhen sollen die klimafreundliche Energieversorgung weiter stärken.

In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich Bad Fredeburg von der vormals selbständigen Stadt Fredeburg zu einem modernen Kneippheilbad gewandelt. Durch den zukünftigen Bau eines Kneippzentrums können alle fünf Säulen der Kneippschen Lehre angeboten werden. Die Balance zwischen touristischer Infrastruktur und wirtschaftlicher Verankerung sichern die Attraktivität und Lebensqualität von Bad Fredeburg.