Quelle: Stadt Brilon
Die 41. Internationalen Hansetage in Riga trifft das gleiche Schicksal wie Brilon im vergangenen Jahr – sie können nur hybrid stattfinden. Deshalb war es der Wunsch der Briloner Organisatoren, zeitgleich die Fotoausstellung „Vielfalt, die verbindet“ im Foyer des Briloner Rathauses zu zeigen.
24 Fotoarbeiten von Teilnehmerinnen eines Fotoprojekts der Jugendkunstschule Bleiwäsche e.V. zeigen die verbindende Vielfalt der Hansestädte. In Zusammenarbeit mit dem YouthHansa-Team aus Brilon sowie der Internationalen YouthHansa wurde dieses Projekt mit jungen heimischen und von Flucht betroffenen Teilnehmerinnen im vergangenen Jahr durchgeführt. Die Projektgruppe selber war mit der Kamera in Brilon und benachbarten Hansestätten unterwegs, um die Besonderheiten dieser Orte fotografisch festzuhalten. Auch weitere Internationale Hansestädte haben sich an diesem Projekt beteiligt. Mehrere hundert Fotos aus 17 Städten, darunter Welikij Nowgorod (Russland), Stargard und Danzig (Polen), Riga (Lettland) und deutschen Städten wie Dorsten, Hildesheim, Korbach, Lübecke, Lüneburg, Medebach, Münster, Paderborn, Rostock, Rüthen, Soest und Wismar sind in die Gestaltung der ausgestellten Werke eingeflossen.
„Es war für unsere Gruppe spannend und herausfordernd zugleich, geeignete Fotos auszuwählen und unter bildgestalterischen Aspekten ein harmonisches, neues Bild entstehen zu lassen,“ so Alfons Steffens, Leiter des Projekts von der Jugendkunstschule. Da ist zum Beispiel die Themencollage „Colors“. Farbe und Struktur, hell und dunkel waren die Kriterien für dieses Tableau, das die typischen Fassadenfarben der jeweiligen Städte auf einen Blick zusammenfasst und damit beispielhaft für die verbindende Vielfalt steht. „Es kann schon mal einige Stunden dauern, bis so ein Werk abgeschlossen ist.“ Diese Sorgfalt sieht man auch den anderen Motivthemen an, etwa bei den Hansetüren, Rathäusern, Marktplätzen und Giebeln.
Fast jede Stadt hat auch ihr eigenes Portrait bekommen. Intensive Recherchen der YouthHansa waren notwendig, um die Eigenheiten einer Stadt, den historischen Bezug zur Hanse und die nachfolgende Entwicklung herauszufinden. So war Dorsten an der Lippe seinerzeit wichtiger Stützpunkt für den Schiffbau. Händler transportierten mit der Dorstener Aak ihre Waren auf dem Rhein und der Maas. Im letzten Jahrhundert prägte der Steinkohlenbergbau die Stadt mit dem Wesel-Datteln-Kanal als Transportweg.
Interessant sind auch die Fotos der jungen Teilnehmer der Jugendkunstschule aus Riga. Zur Zeit der Hanse wurden hier Wachs und Pelze aus Russland sowie Salz, Heringe, Metall und Wein aus dem Westen umgeschlagen. Den Fotos sieht man an, dass Riga in den 1920er Jahren mit den wohl schönsten Jugendstilgebäuden Europas das „Paris des Nordens“ genannt wurde. All diese Informationen finden die Besucher in der Ausstellung.
„Das war ein spannendes Projekt der internationalen Zusammenarbeit in diesen pandemischen Zeiten“, fasst Alfons Steffens zusammen. „Die positiven Rückmeldungen aus den Hansestädten haben uns ermutigt, das Projekt in diesem Jahr fortzusetzen.“ Nun hoffen die jungen Künstler auf zahlreiche Besucher der Ausstellung.
Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW. Mitveranstalter sind die Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische Dienste / Jugendkunstschulen NRW e.V. und die Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW e.V.
Die Ausstellung im Foyer des Briloner Rathauses ist vom 9. bis zum 22. August werktags von 8.30 bis 16.00Uhr und – am Wochenende der Internationalen Hansetage Riga – am Samstag, 21. August von 9 bis 12 Uhr und Sonntag, 22. August von 13 bis 16 Uhr zu sehen.