Sportlerinnen und Sportler absolvieren ihre Vorbereitung in Winterberg
Die VELTINS EisArena in Winterberg sah am Mittwoch, einem diesigen Herbsttag, fast ein bisschen verlassen aus. Vereinzelt rauschten ein paar Bobs über die Bahn, doch mehr war nicht zu sehen. Das hat natürlichen einen Grund: das Bahngelände ist derzeit für Besucher geschlossen. Nur die Sportlerinnen und Sportler dürfen die Anlage betreten. Diese Corona-Maßnahmen verwundern inzwischen niemanden mehr. Doch was bedeutet das für die Wintersportsaison 2020/21?
Saison des Ungewissen startet
Bundestrainer René Spies berichtet von den vermehrt organisatorischen Aufgaben, die er übernehmen muss. Neben der Organisation von Corona-Tests freut er sich jedoch sehr, dass die ersten Fahrten in Winterberg stattfinden können: „Bislang hatten wir kein positives Testergebnis, somit können wir uns aufs Training konzentrieren“. Bald wird die erste Selektion im die Weltcup-Startplätze anstehen, die immer heiß begehrt sind.
Gemeinsam ans Ziel
Christopher Braun und Andreas Neagu, die beiden Stützpunkttrainer, finden lobende Worte für die VELTINS EisArena in Winterberg. „Viele glauben gar nicht, wie toll die Möglichkeiten hier mitten in Nordrhein-Westfalen sind. Wir haben 105 garantierte Schneetage“, berichtet Christopher Braun begeistert. Ihre Arbeit fasst Andreas Neagu wie folgt zusammen: „Unsere Arbeit beginnt an der Basis. Wir bringen die Leute an den Sport. Das Maximum des Stützpunktes können wir nur erreichen, wenn wir zusammenarbeiten.“
Ebenfalls in Winterberg unterwegs: die Schweizer
Die Schweizer Bobfahrer sind derzeit auch auf dem Eis in Winterberg unterwegs. „Für uns ist es immer hilfreich, im Ausland zu fahren, da wir sonst erst im Dezember aufs Eis könnten“, so Rico Peter, Spartenchef von Swiss Sliding. Michael Kuonen (St. Moritz Bobsleigh Club) sieht eine gute Basis beim jungen Team. „Wir wollen uns gegen andere Teams durchsetzen und visieren einen Platz in den Top 8 an“, so der 29-Jährige. Auch Michael Vogt (STV Wangen) freut sich auf den Saisonstart: „Wenn man jetzt im Schlitten sitzt, bekommt man gleich wieder ein Gefühl fürs Eis.“
Konkurrenz im Damenbereich hoch
Laura Nolte (BSC Winterberg), die Anfang 2020 ein herausragendes Weltcup-Debüt feiern konnte, möchte auch in der kommenden Saison erfolgreich sein: „Die Bahn steht echt gut, auch das Eis ist gut. Auch wenn der Konkurrenzkampf um die Weltcup-Startplätze in diesem Jahr hoch ist, gehen wir alle professionell miteinander um“. Anschieberin Annika Drazek (TV Gladbeck) fasst die Zielsetztung zusammen: „Wir haben hohe Ansprüche. Doch der Weg ist das Ziel.“ Eine Medallie in Peking bei Olympia 2022 haben sie gezielt ins Auge gefasst. Die Olympiasiegerin Mariama Jamanka (BRC Thüringen) stimmt Laura und Annika zu: „Wir gehen alle respektvoll miteinander um. Anders ist das auch gar nicht möglich.“
Weltmeisterschaft in Altenberg
2021 findet die Weltmeisterschaft erneut in Sachsen statt. Bobpilot Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) ist motiviert: „Wir sind gerade am ausprobieren, wer am besten welche Position übernimmt.“ Der 30-jährige Francesco Friedrich ist Zugpferd der neuen „BOBALLIANZ Sachsen“. Ebenfalls zur Allianz zählen der mehrfache Junioren-Weltmeister Richard Oelsner (BSC Sachsen Oberbärenburg) und der Dritte der Junioren-WM im Zweierbob, Maximilian Illmann (BSC Sachsen Oberbärenburg). Eine Region schiebt an, heiß es nun, und diese Allianz wird von vielen lokalen Sponsoren unterstützt. „Jetzt liegt es an den Jungs, die Chance zu nutzen“, so Friedrich. Friedrich und Lochner sind mit ihren Teams für den Weltcup gesetzt, während die anderen deutschen Bobs noch um den letzten Platz kämpfen.