Ausbildung mit 100 % Erfolgsquote

Das Herz von Martinrea Honsel schlägt nicht nur für Aluminium, sondern besonders auch für den Nachwuchs

Morgens halb zehn in Meschede. Wir von WOLL haben einen Termin in der Ausbildungswerkstatt von Martinrea Honsel, einem der größten Arbeitgeber im Sauerland. Als wir den großen, lichtdurchfluteten Raum betreten, sofort die erste Überraschung: Keiner der jungen Menschen hier bearbeitet gerade Werkstücke mit der Feile. “Die Zeiten, in denen in der Ausbildung viel gefeilt wurde, sind längst vorbei”, erklärt uns Dieter Berndt, Leiter Personalentwicklung und verantwortlich für die Ausbildung im gesamten Unternehmen.

High-Tech von Anfang an

Stattdessen sehen wir moderne CNC-Bearbeitungsmaschinen, Automatisierungsgeräte, Schaltschränke und sogar zwei Industrieroboter. Man merkt sofort: In diesem Unternehmen setzt man auf Zukunft, auf Industrie 4.0. “Die Berufsbilder haben sich massiv geändert. Im Unternehmen kommt heute quasi niemand mehr mit der Hand an die Produkte und die meisten Arbeitsschritte sind vollautomatisiert”, so Berndt weiter.

Produkte und Berufe für die Zukunft

Wir fragen Leon Gnoyke aus Bödefeld, Azubi zum Gießereimechaniker im dritten Ausbildungsjahr, nach seiner Motiva-tion für diese Ausbildung. “Verliebt habe ich mich in dem Moment, als das erste Mal ein Gussteil aus der Form kam und es nach Vanille und Zimt duftete. Da war mir klar: das ist es”, schwärmt der sympathische junge Mann. Nach der Ausbildung möchte Leon auf jeden Fall im Unternehmen bleiben und sich weiterbilden und dabei will ihn die Firma unterstützen. Das Ziel hat auch Julia Sikorra aus Warstein, 18 Jahre und im ersten Ausbildungsjahr zur Mechatronikerin. “Ich möchte hier sehr gerne weiterarbeiten und später ein Studium be-Das Herz von Martinrea Honsel schlägt nicht nur für Aluminium, sondern besonders auch für den Nachwuchs Dirk BannenbergPhilipp Noltestehen, damit ich auch höhere Stellen erreichen kann”, sagt die selbstbewusste Julia. Bis dahin findet sie besonders die vielfältigen Aufgaben spannend, denn zum Mechatroniker-Beruf gehören sowohl Metallbearbeitung, Informatik wie auch Elektrotechnik. Und auf die Frage, wie sie sich zwischen so vielen Jungs fühlt, kommt ein ganz spontanes und ehrliches “ja sehr wohl!”

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Frauen und Technik…

Bei den technischen Berufen werden junge Frauen übrigens generell sehr gern gesehen. “Leider sind diese Berufe immer noch sehr männerdominiert. Dabei gibt es als Mädchen keinen Grund mehr, einen technischen Beruf nicht zu erlernen, sofern Interesse an Technik besteht”, gibt Dieter Berndt allen Eltern von technikaffinen Töchtern mit auf den Weg.

Einstieg Praktikum

Markus Knoche, Teamleiter für die technische Berufsbildung, gibt Tipps für den Einstieg bei Martinrea Honsel: “Pro Jahr bieten wir zwischen 60 und 70 Schülerpraktikumstellen an, wo man einmal in das Unternehmen und die Berufe hinein-schnuppern kann. Während dieser Zeit baut jeder zum Bei-spiel ein komplettes Helikoptermodell, an welchem wir viele Bearbeitungsschritte zeigen können, also etwa umformen, bearbeiten, gießen, montieren und der Einbau und Betrieb eines Elektromotors.” Freiwillige Praktika, etwa während der Ferien, sind bei Martinrea Honsel ebenfalls möglich und gern gesehen. Ausbildungs-Bewerbungen ohne vorheriges Praktikum haben bei entsprechender Eignung aber auch gute Erfolgsaussichten.

Weiterbildung & Karriere

Die erfolgreiche Berufsausbildung (in den letzten Jahren lag die Erfolgsquote der Martinrea-Honsel Azubis tatsächlich stets bei 100 %) ist ein ideales Fundament für die weitere Karriere: Immerhin gut die Hälfte aller Führungskräfte der Firma haben auch hier als Auszubildende angefangen und sich dann, etwa durch gezielte Weiterbildung, nach oben gearbeitet. Außerdem fördert das Unternehmen Weiterbildungsmaßnahmen, etwa zum Techniker oder Meister.

Die Zukunft des Unternehmens

Alles in allem eine gute Perspektive für junge Menschen. Wir erfahren darüber hinaus, dass es um den Standort Meschede derzeit sehr gut bestellt ist. Der Leichtbau-Werkstoff Aluminium wird im Fahrzeugbau immer wichtiger, zum Beispiel bei Fahrwerksteilen oder Motorgehäusen für die Fahrzeugindustrie. Neue Produkte, etwa Batterieträger und Motorengehäuse für die Elektromobilität, werden hier in Meschede ebenfalls konzipiert, konstruiert und für die namhaften Kunden der Automobilindustrie hergestellt. Alles in allem glänzende Aussichten!