Aus der Region, für die Region

Quelle: Dorothee Wiese

Hofläden im Sauerland

Im Hofladen werden regionale Lebensmittel direkt vermarktet und haben somit kurze Wege. Oft kennt man die Erzeuger persönlich und Tierhaltung und Herstellung werden transparent dargestellt. Vielfältig gefüllte Lebensmittelautomaten, praktische Eierkühlschränke und liebevoll eingerichtete Räumlichkeiten mit Selbstbedienung ermöglichen den individuellen Einkauf fast rund um die Uhr.

Hofladen und Käserei: Biohof Lämmerberg

Quelle: Dorothee Wiese

160 Schafe mit Nachzucht leben auf dem Hof der Familie Eder. Es sind die ursprünglich aus Frankreich stammenden Lacaune-Schafe, die wegen der Milchleistung und Fleischqualität ein gutes Zweinutzungsschaf abgeben. Täglich wird die Herde gemolken und nach Biolandrichtlinien gefüttert. Schlachtreife Tiere werden am Ort geschlachtet und zerlegt. Hühner gehören ebenfalls zum Betrieb. Die Zweinutzungsrasse ÖTZBresse- Gauloise ist mit ihrem weißen Federkleid und den blauen Beinen gut zu erkennen. Hennen und Hähne kommen als Küken auf den Hof und wachsen zusammen auf, bis die Hähne in der 15. bis 16. Lebenswoche geschlachtet werden. Die Hennen ziehen dann zum Eierlegen in das Hühnermobil. Geführt wird der Betrieb von Familie Eder. Sohn Johannes ist für die Käserei zuständig, während Vater Raimund den Hofladen führt. Um die Landwirtschaft kümmern sich beide gemeinschaftlich. Neben dem Grünland gibt es Ackerland, das auch zur Futtergewinnung für Schafe und Hühner mit Getreide, Erbsen und Kleegras bestellt wird.

Quelle: Dorothee Wiese

Vom Hof auf den Teller

Vor fast genau zwei Jahren, im April 2022, wurde der Hofladen eröffnet, in dem man nicht nur Biohoferzeugnisse wie Käse, Lammfleisch, Eier und Geflügelfleisch, sondern auch sämtliche Lebensmittel des täglichen Bedarfs erwerben kann. Im Herbst kam die eigene Käserei dazu, in der die Schafmilch zu verschiedenen Sorten Frischkäse sowie drei Sorten Weichkäse verarbeitet wird. Der „Hansetaler“, ein Weichkäse aus Bioschafmilch, wurde im vergangenen Jahr sogar prämiert: Auf dem Internationalen Käse- & Gourmetfest in Lindenberg im Allgäu wurde er von einer Fachjury mit dem Qualitätspreis und von den Besucherinnen und Besuchern mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Mehr als 60 Jahre Milchviehhaltung: Hofladen Kroll-Fiedler

Wer schon mal von Warstein nach Anröchte gefahren ist, hat bestimmt einen Blick auf den Hof am Haarweg geworfen: Hier wohnt Familie Kroll-Fiedler. Hofnachfolgerin ist die 31-jährige Sophie. Zusammen mit ihren Eltern führt sie den traditionsreichen, bodenständigen Familienbetrieb, der schon seit 1989 nach Biolandrichtlinien produziert. 80 schwarz- und rotbunte Milchkühe und deren Nachzucht leben hier sowie einige Pferde, Katzen und die Hündin Levy, die für das Kühetreiben von der Weide in den Stall zuständig ist. Für die Milchkühe werden Futterpflanzen angebaut, außerdem Dinkel und Weizen für die nahegelegene Biomühle sowie Lupinen, Schälhafer und Hanfkörner für den Naturkostmarkt.

Quelle: Dorothee Wiese

Aufzucht von Geschwisterkälbern

Von Anfang an lagen Sophie die Kälber am Herzen. Aus diesem Grund rief sie das Projekt „Geschwisterkälber“ ins Leben (WOLL berichtete im Sommer 2021, Link siehe unten): Bei der Milchzucht bleiben die Bullenkälber übrig und werden im Normalfall nach vier Wochen an einen Kälbermastbetrieb verkauft. Bei Kroll-Fiedlers aber werden die Bullenkälber bis zu einem Alter von sechs bis acht Monaten im Herdenverbund gehalten, leben mit Müttern oder Ammenkühen von Frühjahr bis Herbst auf der Weide und im Winter in einer geräumigen Halle. Dann werden sie in Lippstadt geschlachtet, das Fleisch hängt zum Reifen mindestens zehn Tage ab. Das Ergebnis: zartes, schmackhaftes Fleisch aus artgerechter Haltung. Die Schlachtungen finden unregelmäßig statt, die gewünschten Teilstücke vom Rind werden über den Onlineshop reserviert und dann am Hof abgeholt und bezahlt. Fleischliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn so ziemlich jeder Cut ist zu finden – und auch die Information, ob sich dieses Teilstück eher zum Kurzbraten/Grillen oder zum Schmoren eignet. Das lädt zum Probieren ein!

Quelle: Dorothee Wiese