Quelle: Dorothee Wiese
Hofläden im Sauerland
Im Hofladen werden regionale Lebensmittel direkt vermarktet und haben somit kurze Wege. Oft kennt man die Erzeuger persönlich und Tierhaltung und Herstellung werden transparent dargestellt. Vielfältig gefüllte Lebensmittelautomaten, praktische Eierkühlschränke und liebevoll eingerichtete Räumlichkeiten mit Selbstbedienung ermöglichen den individuellen Einkauf fast rund um die Uhr. Wir von WOLL haben uns wieder auf die Suche gemacht und stellen an dieser Stelle zwei Hofläden vor.
Forellenzucht im Gleiertal
122 Jahre Erfahrung hat Familie Rameil in der Forellenzucht. Sie gehört damit zu den ältesten Forellenzuchten Deutschlands. Thomas Rameil führt den Betrieb, der direkt an der B236 zwischen Langenei und Saalhausen liegt, in vierter Generation. Die Nachzucht stammt komplett aus dem eigenen Betrieb. Die Rameils kennen ihre Tiere vom Ei bis zum Speisefisch. Dabei legen sie Wert auf artgerechte Haltung und achten deshalb auf eine geringe Besatzdichte im Becken. Gentechnik kommt nicht zum Einsatz. Insgesamt 33 Teiche werden mit dem klaren, sauberen Wasser aus dem Gleierbach gespeist, Sauerstoffsättigung und Futtermittelzufuhr werden durch moderne Technik unterstützt.
Verkauf im Laden und im Onlineshop
2009 wurde der Hofladen umgebaut und erweitert, seit 2020 gibt es außerdem den Onlineshop „fischversand24“. Hier gibt es neben Salaten und Marinaden frischen und geräucherten Fisch von der Regenbogenforelle, Lachsforelle, Bachforelle, Goldforelle und dem Saibling. Alle Sorten stammen aus eigener Zucht und werden in der eigenen Räucherei weiterverarbeitet. Vom Schlachten, Filetieren, Räuchern bis zum Verpacken ist bei Rameils alles Handarbeit. Der Betrieb ist zertifiziert als anerkannter EU-Schlachtbetrieb und arbeitet nach dem HACCP-Hygienekonzept, das durch „Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte“ die Sicherheit von Lebensmitteln regelt und präventiv die Lebensmittelqualität sichert. Im Lebensmitteleinzelhandel arbeitet Rameil mit 48 Partnerbetrieben zusammen. Familie Rameil betreibt zusätzlich den Angelpark „Anglerglück“ mit Teichanlagen in parkähnlicher Atmosphäre. Im Laden sind außerdem Satzfische erhältlich, um den eigenen Teich zu Hause zu bestücken.
Wagyus im Sauerland
„Wir lieben, was wir tun“, sagen Christoph Willeke und Katrin Schütz zu ihrer Wagyu-Zucht. Sie haben sich bewusst für einen nicht-konventionellen Weg entschieden. 2016 lernte Willeke während eines Auslandsjobs die japanische Rinderrasse kennen. Das Fleisch zeichnet sich durch eine einzigartige Marmorierung aus und hat einen niedrigen Schmelzpunkt. Dadurch ist das Fleisch besonders saftig und eignet sich außerdem für eine bewusste Ernährung, da es cholesterinarm ist und einen hohen Anteil an Omega 3- sowie Omega 6-Fettsäuren besitzt. Beim Braten wird kein weiteres Fett benötigt, da genügend Fett austritt. Die Rinder, die das Fleisch liefern, sind mindestens 36 Monate alt und damit doppelt so alt wie herkömmlich gezüchtete Rinder. Die Zeit wird für die besondere Marmorierung des Fleisches benötigt, wirkt sich aber auch auf den Preis aus. Im Laden angeboten werden Steaks wie Rumpsteak oder Rib-eye, Filet, aber auch Grillwürste, Rohschinken und Burgerpatties. Wer unsicher ist, welches Fleisch für ihn geeignet ist, kann auf der Webseite den sogenannten „Beef- Finder“ nutzen. Eine Bestellung über den Onlineshop ist ebenfalls möglich, dann erfolgt der Versand per Express innerhalb von 24 Stunden und in nachhaltigen Strohboxen, die die Kühlkette sicherstellen. Events wie Burgergrillen und Tastings runden das Angebot ab. Der Erfolg gibt ihnen Recht: 2021 gewannen sie den Fleisch- Contest für Wagyufleisch unter 40 Monate sowie den Newbie-Award.