Aus der Backstube zum Europäischen Marktführer für energieeffiziente Ladetechnik

 
Für den Laien ist ein Ladegerät einfach nur ein Ladegerät. Unterschiede sieht er kaum. Bestenfalls im Preis. Wem aber der Energieverbrauch – und noch viel wichtiger – die Langlebigkeit der Batteriesysteme wichtig ist, der wählt seinen Lieferanten nach diesen Kriterien.
Der europäische Marktführer für energieeffiziente Ladetechnik ist ein mittelständisches Unternehmen aus dem Hochsauerland: Die Firma Industrie-Elektronik-Brilon, kurz IEB. Gegründet vor 36 Jahren in einer ehemaligen Bäckerei und Backstube in Hoppecke, produziert IEB heute in Brilon mit 86 Mitarbeitern jährlich 75.000 Ladegeräte und weitere 5000 Stromversorgungssysteme. 22 Millionen Euro werden mit Qualität und Fachwissen „Made in Brilon“ pro Jahr umgesetzt.
Das WOLL-Magazin besuchte das erfolgreiche Familienunternehmen vor Ort und den Stand auf der CeMAT, der Leitmesse für Intralogistik  in Hannover.

Erfolgsrezept: Immer den Kundenvorteil im Blick

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Basis des Erfolgs sind nachhaltige und gepflegte Kundenkontakte. Links Stefan Fiedler mit dem langjährigen Geschäftspartner Martin Hartmann; rechts mit Evagelos Siaravas, Leiter des technischen Einkaufs der griechischen Firma Sunlight. Fotos: Christoph Kloke

Es geht immer besser als Standardlösungen. Denn richtiges Laden heißt Kosten sparen. Davon war  Firmengründer Norbert Fiedler, Vater des heutigen Inhabers Stefan Fiedler, überzeugt, als er 1980 das Unternehmen gründete. Schon nach drei Jahren reichten die Kapazitäten in Hoppecke nicht mehr. Die Produktion von Ladegeräten wurde nach Brilon ans Voßloh verlagert. Damals erweiterte IEB sein Portfolio um den neu entwickelten  IEB-Motorstarter, der nicht nur für laufende Motoren in kalten Wintern, sondern auch für volle Auftragsbücher sorgte. Seit 1987 helfen Mikroprozessoren die Ladung effizient zu steuern. Ein Jahr später wird der inzwischen zwei Mal erweiterte Firmenneubau am heutigen Standort bezogen. 1989 begann mit der Markteinführung der IEB-Wechselrichter eine weitere Erfolgsstory. Die ersten Ladegeräte mit Hochfrequenztechnologie gehen 1993 in Serie.  Die jahrelange Forschung und Praxis ermöglichten es Norbert Fiedler 1998 die spezielle Ladekennlinie zu entwickeln, nach der fortan alle Ladegeräte aus Brilon arbeiten und die für eine noch schonendere Ladung sorgt. Seit 2004 ist die IEB-Kennlinie europäisches Patent.

Intelligente und hocheffiziente Ladetechnologie

 
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Fertigungsstandort Brilon: IEB entwickelt und produziert vor Ort. 85% der Wertschöpfung werden in Brilon erzielt.Fotos: IEB (3), Christoph Kloke (1)

Was haben ein E-Bike und eine hoch effizient gemanagte Groß-Ladestation in der Industrie gemeinsam? Sie alle beziehen ihre Power aus einer von IEB entwickelten Ladelösung – und das auf der ganzen Welt. Als einer der führenden High-Tech-Ladesystemhersteller in Europa stellte das expandierende Unternehmen Anfang Juni seine Innovationskraft auch wieder bei der Leitmesse für Intralogistik, der CeMAT in Hannover, unter Beweis. Dazu zählt z.B. die Entwicklung und Einführung der IEB-Kennlinie und des IEB-FUTUR-Ladeverfahrens mit dem weltweit bisher unschlagbaren Wirkungsgrad von bis zu 97%. Zwei patentierte Branchentrends, die sich längst etabliert haben und in Hannover wieder für gut gefüllte Auftragsbücher sorgten.

Weltweit einzigartig: 97% Wirkungsgrad

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„Mit dem Filon FuturE präsentieren wir das weltweit erste voll resonant schaltende Hochfrequenz-Ladegerät mit einem Wirkungsgrad von bis zu 97%“, berichtet Stefan Fiedler, Geschäftsführender Gesellschafter der IEB stolz. „Es ist uns gelungen, ein hochmodernes Ladegerät zu entwickeln, das seiner Zeit voraus ist.“
Die Themen Effizienz, Umwelt und Nachhaltigkeit sind bei IEB Leitbild. So entwickelte das Team mit „I-Light“ ein System zur Optimierung der Ladung und damit Lebensdauer von Batterien in Gabelstaplern und weiteren elektrisch betriebenen Transportern. Wurde zuvor willkürlich eine geladene Batterie vom Staplerfahrer aus der Ladestation genommen, gibt das System nun nur die frei, die nach der Ladung auch weit genug abgekühlt ist. „Die Berücksichtigung der Temperatur wirkt sich erheblich auf die Lebensdauer der Batterien aus. Die Anzahl der Ladezyklen lässt sich im Schnitt um die Hälfte steigern“, erklärt der 48-Jährige. „Bei Speicherpreisen von mehreren Tausend Euro und mehr, eine lohnende Investition.“

Intelligent vernetzt: Frankfurter Flughafen

IEB ist längst im Zeitalter von Industrie 4.0 angekommen. Das „Intelligente Batterie Monitoringsystem“ wird mit drahtloser Mehrfachverbindung angeboten und ist über das Internet oder alternativ Mobilfunknetz per Service-APP von jedem Punkt der Welt überwachbar. „Am Frankfurter Flughafen haben wir 96 Ladeeinrichtungen, verteilt auf dem gesamten Gelände, installiert. Durch die drahtlose Anbindung sind alle per Funk miteinander vernetzt“, erklärt Stefan Fiedler. „Es ist für uns ein starkes Referenzobjekt, denn rund um die Uhr und an sieben Tage der Woche wird im Dreischicht gearbeitet. Das bedeutet eine extreme Beanspruchung der Batterien. Da rechnet sich optimierte Ladung schnell.“

Die individuelle Elektro-Tankstelle von IEB

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Umwelt, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind Leitbild für den Erfolg – mit einem Wirkungsgrad von 97% ist IEB marktführend. Fotos: Christoph Kloke

IEB versteht sich als ganzheitlicher Energiemanager für Elektromobilität im Industriebereich. Stefan Fiedler: „Durch unsere enorm hohe Systemlösungskompetenz vertrauen namhafte Erstausrüster wie z.B. Batterie-, Krankenfahrstuhl- und Kehrmaschinenhersteller auf unsere Leistungen. Auch Hersteller und Händler von Flurförderzeugen wissen unser Know-how und unsere innovative Denk- und Arbeitsweise zu schätzen.“ Die Kraftpakete von IEB werden u.a. eingesetzt bei BMW, Daimler Benz, DHL, Kärcher, ThyssenKrupp, VW und Jungheinrich. Auch vertrauen große Batteriehersteller wie Exide und Banner auf die Qualität aus dem Sauerland. Die System- und Handelspartner von IEB sind in ganz Europa und darüber hinaus vertreten. Private Kunden finden IEB-Ladegeräte als Powerspender für Elektroroller und reinen E-Bikes (ohne Unterstützung durch das Treten in die Pedale).

Caritas fertigt Gehäuse

In einem Tochterwerk in Bangkok lässt IEB von 35 Mitarbeitern die Leiterplatten produzieren. Ansonsten verbleiben 85 Prozent der Wertschöpfung in Brilon. Nicht selber produziert werden die Gehäuse. Das erledigen zuverlässig und prompt seit Jahren die Caritas-Werkstätten in Brilon. Auch können Kunden nach wie vor konventionelle Ladegeräte mit Transformatoren bestellen. Die Trafotechnik kommt dann von Elektro Gierse in Brilon.
 
https://www.ieb.de/de/unternehmen.html
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Fotos: Christoph Kloke , IEB