Quelle: Georg Giannakis
Der alte Plackweg führt von Kloster Himmelpforten bis Brilon Esshoff
Ob der Waldherzog Widukind, der Name bedeutet übrigens Waldkind, im achten Jahrhundert mit seinem weißen Ross tatsächlich über die Höhen des Arnsberger Waldes gestürmt ist, ist zumindest vorstellbar. Auf jeden Fall hat er von den Bergkämmen aus sicherlich auch eine tolle Rundumsicht.
Natürlich nicht ganz so atemberaubend, wie vom 35 Meter hohen, architektonisch hochinteressanten Lörmecketurm, der eine Panoramasicht vom Hochsauerland über den Haarstrang und die Westfälische Bucht bis hin zum Teutoburger Wald bietet.
Der 2008 eröffnete Turm befindet sich unweit des Plackweges, eines uralten Handelsweges. Genauer gesagt auf einem älteren Zweig des Plackweges, 300 Meter westlich des Kamm-Hauptgipfels (581,5 Meter ü. NN), der in Richtung Kallenhardt führt.
Vom ehemaligen Kloster Himmelpforten über den Stimmstamm bis nach Brilon-Esshoff verlief die Handelsstraße. Am Warsteiner Kopf kreuzte er einen anderen Handelsweg, den Kriegerweg, der von Siegen nach Paderborn führte. Noch heute sind die Spuren der Pferdegespanne in den tiefen Hohlwegen erkennbar.
Die gleichnamige, 143,23 km lange Wanderstrecke (X 1) des Sauerländischen Gebirgsvereins verläuft von Hagen bis zur Diemeltalsperre. Dieser Weg ist auch mit dem Fahrrad befahrbar. Dem, der nicht gerade mit einem E-Bike unterwegs ist, sondern mit einem ganz normalen Drahtesel, wird sich der Name des Plackweges schon bald erschließen. Denn einer Deutung nach stammt das Wort „Plaggen“ von „plack“ oder „placken“, also „sich anstrengen“.