Quelle: Tanja Götz, Märkischer Kreis
Der Drahthandelsweg wurde anlässlich des 101. Deutschen Wandertages am 7. Juli 2001 in Altena von Landrat Aloys Steppuhn und Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein eröffnet. Ich erinnere mich an den Moment, als bei unserer Verbandswanderung die Altenaer Wandergruppe nach zwei schweißtreibenden Anstiegen im Iserlohner Stadtwald auf uns traf, um mit uns gemeinsam den Danzturm zu erreichen. Zunächst führte der Drahthandelsweg nur von Iserlohn nach Altena – es sollte noch einige Jahre dauern, bis die Verlängerung nach Lüdenscheid fertiggestellt wurde.
Startpunkt des Weges ist am Stadtbahnhof Iserlohn. Das Eingangstor befindet sich am Bahnhofsvorplatz, beim Seniorenzentrum Waldstadt Iserlohn. Insgesamt elf Hinweistafeln, eingerahmt von kleinen Edelstahldrahtrollen, begleiten den gut ausgeschilderten und markierten Wanderweg bis Altena. Zunächst biegt man rechts ab in die Hugo-Fuchs-Allee, benannt nach dem früheren Chefarzt des evangelischen Krankenhauses Bethanien, und erreicht über die von Buchen, Ahorn und Linden umrahmte Straße eine parkähnliche Landschaft. Vorbei an einem neu angelegten Teich stößt man schließlich auf den von Rhododendren umrahmten Rupenteich. Am Teich biegt man rechts ab. Der Weg macht eine Linksschleife und erlaubt Blicke auf den besiedelten Bömberg und den Seilerwald. Zu linker Hand befindet sich das Pulverhäuschen, einst Treffpunkt zahlreicher Liebespärchen. Links abbiegend erreicht man die Fachhochschule Südwestfalen.
Durch Mischwald umwandert man das Gebäude und trifft auf den Bürgermeisterweg, zunächst kurz nach rechts und dann links abbiegend geht es weiter bergauf durch Buschwerk und man erreicht den Fröndenberg (383 Meter) mit dem Danzturm, von wo aus der Blick weit über die Stadt Iserlohn und nach Norden reicht.
Der einzige Besuch eines Staatsoberhauptes in Iserlohn fand am 6. Juli 2001 anlässlich der Eröffnung des Deutschen Wandertags am Danzturm statt. Gern erinnere ich mich noch an die Vorgespräche mit dem BKA – und den Hinweis, dass uns nunmehr unser Bundespräsident Johannes Rau besuche und nicht unser bisheriger Landesvater, „Bruder Johannes“. Im Vertrauen: Unser Ex-Bruder Johannes bemängelte am damaligen Wandertagsabzeichen, dass in den aus Aluguss hergestellten kleinen Wanderschuh noch nicht einmal ein Schnaps hineinpasse – und Recht hatte er …
Wir umrunden den Biergarten und gehen durch Mischwald bergab, parallel zur Straße, links die Aufforstung einer Kyrill-Fläche, überqueren die Zufahrtsstraße Danzweg und erreichen die Parkplätze am Schmelzplatz. Die Hinweistafel erinnert an die ehemaligen Eisenschmelzen im Wald. Nun treffen wir auf den Wanderweg X 4 (den Höhenweg Witten-Hönnetal). Nach Überqueren des Danzweges geht es weiterhin durch Mischwald leicht bergan, bis wir auf einen Querweg stoßen. Wir biegen links ab, nach weiteren rund 50 Metern geht es im spitzen Winkel bergauf. Nunmehr begleitet uns der von der evangelischen Auferstehungsgemeinde angelegte Auferstehungsweg mit einigen modern gestalteten biblischen Thementafeln und Zitaten aus der Bibel. Zunächst leicht bergab, vorbei an der nächsten Tafel, weiter geradeaus öffnet sich bald zur Rechten die nächste Aussicht auf das Ardeygebirge mit dem davor liegenden Kraftwerk Herdecke, das Koepchenwerk am Hengsteysee (nach dem sächsischen Pumpspeicherwerk Niederwartha das zweitälteste Pumpspeicherwerk Deutschlands) und auf die Hohensyburg.
Weiter geht es langsam bergab zum Asbecker Plätzchen. Hier besteht die Möglichkeit, in das nur circa 300 Meter entfernte SGV-Wanderheim Forsthaus Löhen einzukehren (bitte vorher nach den Öffnungszeiten erkundigen). Über den leider asphaltierten Asbecker Weg geht es bergauf durch Mischwald. An der kurz vor der Kesberner Straße liegenden Wegegabelung biegt der Wanderweg rechts ab und führt steil bergauf. Dank der Kyrill-Schäden haben wir bald wieder zur rechten Seite herrliche Ausblicke auf die bereits erwähnten Ruhrhöhen. Der Weg schlängelt sich zwischen Feldern und einer kleinen Weihnachtsbaumplantage nach Kesbern, ein auf 435 Meter gelegenes, zu Iserlohn gehörendes Höhendorf. Der Weg biegt vor dem Hof von Bauer Loose, dessen Hofladen zum Einkauf einlädt, rechts ab auf den Sturmweg. Eine Rast im Gasthof Daute, der nur wenige Schritte über die Kellerstraße entfernt ist, ist empfehlenswert. Hier sind Wanderer stets willkommen.
Nach einer Stärkung geht es zurück zum Sturmweg (leider asphaltiert), weiter durch Felder, immer wieder herrliche Aussichten zur rechten Hand, vorbei an zwei kleinen Gartengrundstücken. Auf dem ersten Gartengrundstück verlebte der Iserlohner Heimatmaler Oskar Escherich (gestorben 1998) nach seiner Pensionierung im Jahr 1978 viele Stunden seines Lebensabends und ließ sich vom wunderbaren Lichtspiel der einzelnen Tages- und Jahreszeiten zu immer neuen Bildern inspirieren.
Weiter bergab, links haltend, liegt vor uns das Ehrenmal mit dem Friedhof, auf dem der Heimatmaler seine letzte Ruhestätte fand. Weiter bergab ist die Grüner Talstraße zu überqueren und der Weg führt bergan. Wer vor dem Anstieg noch eine Einkehr wünscht – am Wanderweg rechts liegt das Restaurant Zur Mühle. Auf dem Platz vor dem Lokal treffen sich die Kesberner Schützen, um von dort aus zu dem im Zwei-Jahres-Rhythmus auf dem Hegenscheid stattfindenden Schützenfest zu marschieren.
Unser Wanderweg kürzt die Asphaltpiste ab. Aufpassen: Am Straßenschild „Im Roland“ (mit dem Zusatz „Privatweg“) geht es geradeaus weiter, am Wohnhaus dann rechts steil den Berg hoch. An einer alten Buche erreichen wir wieder die Asphaltstraße. Nun haben wir vor uns den Blick auf die Höhen östlich von Ihmert (Lohberg, Schräve Egge). Nach einer S-Kurve zieht sich die schmale Straße durch eine offene Landschaft mit Feldern und Wiesen weiter bergauf, um dann in die Hegenscheider Straße zu münden. Zuvor sieht man links den Flugplatz Altena-Hegenscheid (473 Meter). Am Horizont das Ebbegebirge mit seiner höchsten Erhebung, der Nordhelle. Wir biegen links auf die Hegenscheider Straße ab. Kurz vor der Gaststätte Zum Windsack – sollte man bisher keine Rast eingelegt haben, sollte man es spätestens hier tun – führt der Weg rechts ab durch Feld, Wiesen, Mischwald und wieder aufgeforstete Kyrillflächen. Links schimmert zwischen den Bäumen der Altenaer Ortsteil Dahle mit dem Kohlberg durch, am Horizont der Balver Wald.
Weiter bergab durch Mischwald (der Abstieg beträgt insgesamt rund 300 Meter) öffnet sich wieder der Blick auf den Wixberg und wir gelangen über einen asphaltierten Fahrweg zum Ortsrand von Altena, vor uns der Blick ins Lennetal. Rechts ab auf dem Fahrweg Gehegde geht es hinunter zum ehemaligen Iserlohner Tor, über dessen Geschichte eine Infotafel Auskunft gibt. Wir überqueren die Fritz-Berg-Brücke, benannt nach dem ersten Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) nach dem Zweiten Weltkrieg, und erreichen den Bahnhof von Altena. Von dort aus ist die Rückfahrt mit Bus und Bahn möglich.