Quelle: Rosenverein Assinghausen
Im Rosendorf Assinghausen
Sie heißen Mozart, Gräfin Diana oder Laguna, sie sind sehr robust und ab Juni blüht eine schöne als die andere: Insgesamt 200 Rosensorten prägen, umrahmt vom Sauerländer Fachwerk, das Rosendorf Assinghausen. Mitten durch den Ort führen wie ein Kleeblatt vier Rosenwege, ein Muss für Ausflügler.
Die Assinghäuser, auch Asker genannt, haben ihren Ort in einen fantastischen Rosengarten verwandelt. Assinghausen ist eines von nur sieben anerkannten Rosendörfern der Deutschen Rosengesellschaft in ganz Deutschland. Und das, obwohl es anfangs bei Rosenexperten echte Skepsis gab. Kann das funktionieren? „Wir liegen auf 400 Metern, haben starke Winter, da sind wir belächelt worden. Doch unsere Expertin antwortete: ,Ja, es geht, mit robusten Sorten.‘“, resümiert Marloes Birkhölzer, Vorsitzende des Rosenvereins, stolz. Ein 35 Seiten starkes Heftchen mit Wegbeschreibungen, das bei der Touristik Olsberg, im Assinghauser Supermarkt und in den Gaststätten kostenlos erhältlich ist, belegt dies eindrucksvoll.
Die Expertin im Hintergrund, das ist Mechtild Heidrich, die 1992 mit ihrer Familie nach Assinghausen zog und als erstes mit ihrem eigenen Garten überzeugte. Was vor rund 20 Jahren mit ihr und einem Alleinstellungsmerkmal für den Ort begann, ist jetzt ein echter Selbstläufer geworden“, sagt Marloes Birkhölzer. „Erst pflanzten die Vereine und die Hackeclubs in ihren Beeten, dann die privaten Hausbesitzer. Gefühlt sind fast alle hier den Rosen verfallen, es ist schon erstaunlich, wie viele mitmachen. Wir haben zum Beispiel ein ganz neues Ferienhaus im Ort und der Besitzer hat direkt eine Rose in den Vorgarten gepflanzt“, freut sich Marloes Birkhölzer.
Etwa von Ende Juni bis in den September hinein schwelgen Besucher nun in Assinghausen in betörenden Düften und können die verschwenderische Farbenvielfalt bewundern. „Wir sind Rosenverrückte“, schreibt der Rosenverein von sich selbst auf seiner Homepage. Mechtild Heidrich als Rosenexpertin ist zwar nicht mehr Vorsitzende, aber ständige Beraterin im Hintergrund, so wie auch die Rosengesellschaft mit all ihrer Expertise.
Der Rosenverein selbst kümmert sich um den Romantikgarten, direkt am Gasthof „Zur Höhe“. Dort, unterhalb der Kirche, steht auch der Reisen-Speicher als ältestes Gebäude der Stadt Olsberg. Erst im Jahr 2018 wurde der Rosen-Rosenkranz, mit Leader-Mitteln gefördert, im Asker Küsterland eröffnet. Er ist europaweit einzigartig mit seinen begehbaren Perlen, die durch kleine runde Beete mit je einem Rosenstock symbolisiert werden.
Und, wie lautet nun das Erfolgsgeheimnis für schöne Rosen? Marloes Birkhölzer: „Mir hat mal eine Freundin gesagt, schneide am besten ab, wenn du gerade so richtig sauer bist: Zack dran her und nicht zu wenig, dann hast du richtig geschnitten.“ Die Kraft der Rose ist im Boden: „Von da treibt sie aus.“ Also bitte tief genug pflanzen und nicht zu sehr mit Gießwasser verwöhnen.“ Und Pestizide? Nein, danke! Dies alles hat Mechthild Heidrich den Askern mit auf den Weg gegeben. Und mit der Rose „Weg der Sinne“ sicherte sie auch dem Hochsauerland eine eigene tolle Sorte, benannt nach dem Rothaarsteig. Ja, das alles auf 400 Metern Höhe und bei immer noch ziemlich kalten Wintern!