An den beiden Enden der Sauerländer Autobahn

Umweltschutz contra Infrastruktur

Text: Christel Zidi

Schon bevor sich neue Straßen und Autobahnen durch die Landschaft schlängeln, hat der „Bund für Umwelt und Naturschutz“ (BUND) ein wachsames Auge auf die Entwürfe. Denn gerade in den letzten Jahren ist das Bewusstsein der Menschen für die Umwelt enorm gestiegen.

Beim gerade eröffneten Teilabschnitt der A46 zwischen Bestwig und Nuttlar klappte die Zusammenarbeit zwischen BUND Sauerland und der Gemeinde Bestwig reibungslos. Es hatte damals vom BUND Deutschland eine Nachfrage gegeben. Die wurde vom damaligen Bürgermeister Sommer im Gespräch mit dem BUND-Chef behandelt. Da es sich auf der geplanten Fläche nicht um Naturschutzgebiete handelte, sondern um Weihnachtsbaum-Plantagen, gab es seitens des BUND keine Einwände oder Klagen, auch von keinem Bürger.

So weit, so einfach. Ganz anders sieht es beim Lückenschluss der A 46 Hemer-Neheim aus. Hier treffen Interessenskonflikte aufeinander. Schon seit einigen Jahrzehnten diskutieren Befürworter und Gegner das Projekt aus dem Bundesverkehrswegeplan.

Auf der einen Seite ist es für den Wirtschaftsstandort Südwestfalen von großer Bedeutung, dass sich hier endlich die Lücke schließt. Eine leistungsstarke Infrastruktur ist eben enorm wichtig für Handel und Industrie. Hier sind nicht nur große Unternehmen, sondern auch viele kleine und mittelständische Betriebe betroffen.

Auch die Staukostenkosten sind immens. Fast 400.000 km Stau allein im Jahre 2016 im Bereich können nicht übergangen werden.

Auf der anderen Seite gibt es im Arnsberger  Bereich  – speziell nördlich von Vosswinkel – viel Natur, die geschützt werden sollte. Dafür engagiert sich der BUND Sauerland in der Gig A46 (Gruppeninitiative in Wickede-Wimbern).  Im Bereich Wimbern und Barge führt die geplante Trasse nur wenige hundert Meter an Wohnhäusern und Gärten vorbei. Auch wichtige Naherholungsgebiete und aus Naturschutzsicht, ein Fauna-Flora-Habitat, wichtige Teile des Stadtgebietes würden nach Aussage des BUND in Menden und Wimbern durch den Bau der Autobahn zerstört. Eine umweltverträgliche Trassenführung in dieser Region hält der BUND an dieser Stelle für unmöglich.

Straßen.NRW hat den Planungsauftrag. Dazu gehört für die Behörde, dass sie mit den Bürgern, den verschiedenen Interessenverbänden und den Kommunen im Dialog steht. Ziel von Straßen.NRW ist es „einen in der Region akzeptierten Trassenverlauf zu finden, der sowohl verkehrlich leistungsfähig und wirtschaftlich ist, als auch Mensch und Umwelt möglichst wenig belastet.“

Wer genauer sieht, dem fällt auf, dass sich gerade in der Nähe von neu geschaffenen Straßen häufig Lupinen ansiedeln. Und das ist auch gut, denn die Pflanzen mit ihren

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