„Am Möhnesee hat man sofort ein Gefühl von Urlaub.“

Quelle: Linda Zimmermeier

„Ich bin immer wieder gerne am Möhnesee, meistens mit dem Fahrrad, manchmal laufe ich aber auch einfach am See entlang. Wenn ich irgendwo am Ufer sitze und eine Tasse Kaffee trinke, während die Segelboote vorbeifahren, dann fühlt es sich gleich nach Urlaub an“, sagt die Soester Landrätin Eva Irrgang zu ihrem persönlichen Ausflugstipp im Kreis Soest.

Das WOLL-Magazin stellt nachfolgend eine Reihe interessanter Freizeitangebote am größten Stausee Nordrhein-Westfalens vor. Der Sauerländer Stausee hat bei Normalstau einen Stauinhalt von 134,5 Millionen Kubikmeter Wasser bei einer Speicheroberfläche von rund 10,4 Quadratkilometern. Die Talsperre staut das Wasser der Möhne und trägt zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung von über fünf Millionen Menschen im Ruhrgebiet bei. Zusätzlich dient die Talsperre dem Hochwasserschutz und der Stromgewinnung und ist ein bedeutender Erholungs- und Urlaubsort. Der imposante Staudamm hat eine Länge von 650 Metern und misst an seiner höchsten Stelle 40,30 Meter. Im Bereich der Staumauer befindet sich die Hauptanlegestelle der Möhnesee-Schifffahrt, die vom 1. April bis Ende Oktober täglich auf dem See unterwegs ist.

Wassersportparadies

Der Möhnesee ist ein Wassersportparadies. An den Ufern des Sees befinden sich zwei öffentliche Badestellen und ein angelegtes Strandbad, die im Sommer für ein fröhliches Badevergnügen und die notwendige Abkühlung sorgen. Auch an Bootsvermietungen mangelt es nicht. Der Möhnesee ist zudem ein Hotspot für Windsurfer und bietet für jedes Level die passenden Bedingungen – flaches Wasser für Einsteiger bis hin zu Speed-Pisten und looptauglichen Wellen für ein spannendes Surferlebnis. Wenn der Wind sich in den frühen Morgen- und späten Abendstunden zurückhält, kann man bei Stand Up Paddling die Ruhe auf dem Wasser genießen. Schöne Aussichten auf die bewaldete Uferlandschaft bieten sich auch vom Kanu aus. Kanu und Kajak fahren erfreut sich zunehmender Beliebtheit in dieser Region. Bei anspruchsvollen Winden kommen zudem Freizeit- und Sportsegler voll auf ihre Kosten.

Angler und Taucher finden rund um das westfälische Meer Naturgenuss und Entspannung. Der Möhnesee verfügt über einen hervorragenden Fischbestand und tolle Angelmöglichkeiten. Angelfachgeschäfte und geführte Touren mit einem ortskundigen Angelguide bieten alles Notwendige für neue und erfahrene Angelsportfreunde. Die Taucherbucht am See präsentiert in knapp 25 Metern Tiefe viel Abwechslung. Bei Sichtweiten von bis zu acht Metern kann man unter Wasser unter anderem einen Steinbruch und einen alten Baum entdecken.

Quelle: Sauerland Tourismus

Wandern und Fahrrad fahren

Auch Wanderern und Radfahrern bietet der Möhnesee schöne Aussichten und reichlich Abwechslung.

Über 200 Kilometer markierte Wanderrouten unterschiedlicher Länge liegen direkt vor der Tür. Der Naturpark Arnsberger Wald zeigt sich im Sommer und Herbst in seiner schönsten Pracht. Im Frühling und Winter können Wanderer in den Naturschutzgebieten und an den Feldwegen tolle Weitsichten genießen und viele Tiere beobachten.

Viele Wanderparkplätze sind Ausgangspunkte für Rundwanderwege. In Völlinghausen lädt der Wildpark mit vielen heimischen Tieren und Vögeln zu einem Besuch ein. Von Günne aus kann das Naturschutzgebiet Hevearm und Hevesee mit vielen Wasservögeln erkundet werden. In Neuhaus bietet sich eine Wanderung entlang des Kyrillwaldes an. Er führt vom Möhnesee aus hoch zum Haarstrang, mit einem schönen Blick auf die Soester Börde und die Stadt Soest. Interessant ist dort die Weidelandschaft Kleiberg, ein ehemaliger Truppen-Übungsplatz der belgischen Armee. Auf dem weitläufigen Gelände sind halbwilde Pferde und Auerochsen beheimatet.

Etwa 40 Kilometer Uferlänge laden ein, den Möhnesee mit dem Fahrrad zu entdecken. Die große Möhnesee-Tour bietet Radfahrern und Radfahrerinnen über 36 Kilometer mit einigen anspruchsvollen Steigungen eine sportliche Runde um den See. Wer es etwas gemächlicher angehen möchte, findet unter den vier weiteren Radrundwegen gewiss eine Lieblingsroute. Die Staumauer-Tour führt zum Beispiel über 16 Kilometer von der Staumauer über die Delecker Brücke an der Naturpromenade entlang und um das Heve-Becken herum. Die speziellen Aussichtsbalkone dieser Promenade bieten Infotafeln und einen zauberhaften Blick auf den See.

Auch verschiedene gut beschilderte Themenradwege können rund um den See erfahren werden. Der aussichtsreiche Skulpturenradweg WEGMARKEN führt Kunstinteressierte an zwölf Werken, die im Rahmen einer Künstlerinitiative aufgestellt wurden, vorbei. Eine andere, historische Route erzählt entlang des Ufers die mehr als hundertjährige Geschichte der Möhnetalsperre.

Quelle: Jürgen Göl Tiny Brouwers zenleuchter

Sehenswürdigkeiten

Die größte Sehenswürdigkeit des Möhnesees ist natürlich der imposante Staudamm. Mit

„Ein Blick hinter die Kulissen“ des Damms bietet die Touristik Möhnesee in Kooperation mit dem Ruhrverband (Eigentümer des Sees) eine lohnenswerte Führung an. Bei dieser werden umfangreiche Informationen zu Geschichte und Technik des Bauwerks vermittelt. Nach einer kurzen Einführung auf der Staumauerkrone führt der Weg hinab zum Fuße der Staumauer. Die Teilnehmer (Altersempfehlung ab 12 Jahre) steigen weiter in den Kontrollstollen im Inneren der Staumauer hinab und erleben dort den Mechanismus der Talsperre hautnah. Für Termine und Buchungen ist die Tourist-Informationen Möhnesee zuständig.

Am Rennweg, südlich des Möhnesees, liegt eine weitere Sehenswürdigkeit – der Möhneseeturm. Man erreicht diesem Turm über die Fußgängerbrücke Körbecke-Südufer. Eine Wendeltreppe führt die Besucher hinauf auf die Plattform. Die ist etwa sechs Meter lang, sechs Meter breit und liegt rund 40 Meter über dem Waldboden – und bietet einen fantastischen Rundumblick. Gut zu wissen für Familien: In der Nähe des Turms liegt ein Waldspielplatz.

Ein anderer Aussichtsturm ist der Bismarckturm, mit 286 Metern die höchste Erhebung zwischen Soest und dem Möhnesee. Hier kreuzen sich zwei wichtige historische Straßen: der alte Postweg von Münster über Soest nach Arnsberg (B229) und der alte Haarweg in Ost-West-Richtung (B516). Die Soester wollten Bismarck ein Denkmal stiften. Geplant wurde der Bau 1912. 1987 wurde er renoviert und ist heute als Aussichtsturm freigegeben. Er ist Eigentum des Kreises Soest und wird vom Heimatverein Möhnesee e.V. gepflegt. Bis Oktober ist der Turm an Sonntagen und Feiertagen von 10:00 bis 12:30 Uhr geöffnet. Bei gutem Wetter hat man einen schönen Blick über die Soester Börde, den Möhnesee und den Arnsberger Wald.

Zwischen dem Bismarckturm und Körbecke findet man außerdem die Drüggelter Kapelle. Diese wurde im 12. Jahrhundert vermutlich von Kreuzrittern nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem erbaut. Es wird vermutet, dass der Ort aber schon lange vor dieser Zeit eine heidnische Kultstätte war. Der Rundbau mit seinen Säulen, Kapitellen sowie drei romantischen Gewölbeformen erzählt (Bau-)Geschichte. Sehr interessant ist auch die Pankratiuskirche im Herzen von Körbecke. Die wertvollen Altar-Schnitzarbeiten aus dem 18. Jahrhundert stammen vom jahrzehntelang in Körbecke tätigen Schnitzer- und Bildhauer-Meister Heinrich Stütting. Der romanische Turm der dreischiffigen Hallenkirche ist bereits um 1100 entstanden. Auch der Pankratiusplatz mit dem Vorfeld aus Wasserfontänen und dem Seepark und der Seetreppe zum Möhnesee sind einen Besuch wert. Mehr Tipps rund um den Möhnesee gibt es hier: www.moehnesee.de.