Altarstein auf dem Bastenberg

Sauerländer Kleinode von Kappest

Die vom Orkan Kyrill geschaffenen Ausblicke wachsen langsam wieder zu. Ein besonders spektakulärer Platz dieser Art ist auf dem Bastenberg zwischen Brabecke und Ramsbeck. Nicht weit vom Gipfel des immerhin 745 m hohen Berges liegt ein stattlicher Stein in Form eines Altartisches. Ob er einmal als Altar gedient hat, ist nicht überliefert. Auf ihn gestützt, kann man im Augenblick auf jeden Fall noch einen weiten Blick über das nördliche Schmallenberger Sauerland genießen. In wenigen Jahren wird dieser Ausblick verschwunden sein, so dass es sich lohnt, den Stein zeitnah zu besuchen.

Der Altarstein ist einer der Höhepunkte des Brabecker Rundwanderweges BR4, der ansonsten vor allem durch seine neuen, borkenkäferbedingten Aussichten punktet. Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle in Brabecke. Wer ihn im Uhrzeigersinn geht, steigt durch einen alten Buchenhochwald zu freien Flächen mit weiten Blicken auf. Auch Spuren des Bergbaus finden sich in der Nähe des Weges, so zum Beispiel der Venezianerstollen. Schon im 10. Jahrhundert wurde dort oberhalb von Ramsbeck Erz abgebaut. Zwerge aus dem fernen Venetien sollen es gewesen sein, die dem Berg Gold entrissen haben. Archäologisch nachgewiesen ist das nicht, aber ein wahrer Kern an dieser Geschichte ist denkbar. Vor allem von der vor Venedig gelegenen Insel Murano waren Erzsucher in ganz Europa unterwegs, um Mineralien zu finden, die es erlauben, Glas einzufärben. Diese Arbeit wurde in der Regel von besonders kleinen Menschen erledigt. In so mancher Region haben die Venetier auf diese Weise für Sagen über Zwerge gesorgt. Zwischen dem Gipfel des Bastenberges und dem südlich vorgelagerten Vorgipfel „Am Bastenberg“ weist ein Schild nach links zum Altarstein. Noch lohnt sich der Abstecher von ca. 150 m zum Aussichtspunkt.