Als Vosswinkels Libero im Neheimer Binnerfeld einen grün gefiederten Wellensittich einfing …

Quelle: TuS Vosswinkel

Saison 1970/71: TuS Vosswinkel in überragender Manier zum Meistertitel

Das war ein Meisterstück der besonderen Güte: Der TuS Vosswinkel sicherte sich in der Saison 1970/71 in überragender Manier den Meistertitel in der Bezirksliga. 24 Siege, drei Remis und drei Niederlagen: So lautete die Bilanz der Elf von Trainer Karl-Heinz Henneböhle, die am Ende 51:9 Punkte aufwies. Damals gab es noch die Zwei-Punkte-Regelung – für einen Sieg 2:0-Punkte, für ein Remis 1:1, und bei einer Niederlage wurden 0:2-Punkte notiert. TuRa Freienohl landete mit 38:22 Punkten auf dem zweiten Platz vor SW Neheim (34:26). In der Saison 1969/70 wurde Vosswinkel Vizemeister, hinter Meister und Aufsteiger Hüsten 09. Der Titel 1970/71 war wohl die logische Folge der Jungs aus dem herrlichen Waldstadion.

„Wir waren mit Abstand das beste Team in der Liga, die beste Mannschaft, die bisher jemals in Vosswinkel gespielt hat“, sagt der damalige Libero Kurt Schepp. „Es standen erfahrene Spieler wie Hilmar Stecken, Alfred Stecken, Urban Giese, Gerhard Wolf oder Edeltechniker Gerd Schlüter im Team. Hinzu kamen junge Spieler wie die drei Senske-Brüder, Monti Weber oder Günter Wolf und Ludwig Hess. Mit Berni Zacharias stand ein sensationeller Keeper im Tor. Wir waren kaum zu schlagen und stiegen völlig verdient in die Landesliga auf. Bei den Erinnerungen geht mein Herz auf.“

Ein „Höhepunkt“ der Saison war die Partie im Neheimer Binnerfeld, die der TuS sonntags zur Frühschoppen-Zeit locker und leicht mit 4:0 gegen SW Neheim gewann. Beim Stande von 3:0 fing Libero Schepp, der nichts zu tun hatte, auf dem Platz einen Wellensittich ein und brachte ihn zum verdutzten Schiedsrichter: „Der Wellensittich war vermutlich ein Talismann der Grün-Weißen aus Vosswinkel, denn er trug vornehmlich grünes Gefieder“, schrieb die Westfälische Rundschau. Der Wellensittich war übrigens aus einem Nachbarhaus entflohen.

Absteiger der Saison waren der SuS Hallenberg (nach Entscheidungsspiel gegen Rüthen), TuS Sundern 1b und der SV Endorf. Ansonsten ging es im übrigen Tabellenfeld sehr eng zu. Arnsberg 09 auf Rang fünf (32:28) wies nur vier Punkte mehr auf als Rüthen und Hallenberg (je 28:32), die auf den Plätzen 13 und 14 die Saison beendeten. Es war eine ausgeglichene Liga in der damaligen 13. Saison der „Bundesliga des Sauerlandes“. Das Niveau war dementsprechend hoch, die Resonanz auf den Rängen ebenfalls. Das waren noch Fußball-Zeiten.