Als der Krieg ins Sauerland kam: 26. März 1945

Vor 70 Jahren erreichte der Zweite Weltkrieg endgültig das Sauerland. In diesen Märztagen des Jahres 1945 wurde unsere Region zum hart umkämpften Gebiet. Nazi-Deutschland war längst am Ende, aber mit vollkommen sinnlosen Durchhaltebefehlen versuchte eine verbrecherische Regierung in Berlin, ihr unvermeidliches Ende noch heraus zu zögern. Die Situation war klar: Im Osten marschierte die Rote Armee direkt auf Berlin, im Westen hatten die Alliierten soeben den Rhein überschritten. Am 19. März erließ Hitler den „Nero-Befehl“, der dafür sorgen sollte, dass die gesamte Infrastruktur des Deutsches Reiches zerstört werden sollte. Dazu gehörte zum Beispiel auch die geplante Sprengung der Listertalsperrmauer.
Heute vor 70 Jahren, am 26. März 1945, wurden laut Befehl Hitlers „alle Heimatkräfte an die Front geworfen“. Das Zeigen von Weißen Fahnen oder mangelnder Widerstand wurde unter Todesstrafe gestellt. Fliegende Kommandos der SS mordeten nun wahllos.
Anfang März war den Amerikanern die Ludendorff-Brücke über den Rhein bei Remagen in die Hände gefallen, nun, ab dem 23. März, überwanden sie den Strom auch im Norden bei Wesel. In einer großen Zangenbewegung wurden so Ruhrgebiet und Sauerland eingekesselt. Mit teils erbittertem Widerstand versuchte der überzeugte Nazi und Generalfeldmarschall Walter Model mit dem ermatteten Rest seiner „Heeresgruppe B“, den Vormarsch der Alliierten aufzuhalten. Über dem Sauerland kreisten die Tiefflieger und schossen auf alles, was sich bewegte. (Bereits am 16. Februar war ein Personenzug am Ahauser Stausee beschossen worden, wobei es viele Tote gegeben hatte.)
Die direkten Frontkämpfe im Sauerland sollten am 28. März, übermorgen, beginnen. Zugleich erlebten an diesem Tage Olpe und Attendorn ihre verheerenden Bombenangriffe.

Amerikanischer GI - Remagen

Ein Amerikanischer GI blickt von der Erpeler Ley am Ostufer des Rheins hinunter auf die Eisenbahnbrücke von Remagen. Deutschen Pionieren war die Sprengung nicht gelungen. So fiel den Alliierten dieser Flussübergang in die Hände. Die Deutschen hatten die Sprengung lange hinausgezögert, um den letzten Verbänden der Wehrmacht noch die Flucht über den Fluss zu ermöglichen. Die Amerikaner bildeten so einen ersten Brückenkopf. Am 17. März jedoch brach das beschädigte Bauwerk doch noch zusammen. Foto: US Army

Wir möchten in den nächsten Wochen in einer kleinen Serie mit dem Titel „Als der Krieg ins Sauerland kam“ an diese Tragödie erinnern.