Alles im „grünen Bereich“ durch Umweltbildung

Ranger, Waldpädagoginnen und -pädagogen leisten einen enormen Aufklärungsbeitrag

„Es ist immer wieder großartig, wie erfolgreich die gemeinsamen Waldbesuche sind. Die Begeisterung gilt für Jung und Alt“, berichten die beiden zertifizie ten Waldpädagoginnen Gerlinde Schmidt und Lydia Boehm. Sie hinterlassen im wahrsten Sinne Fußspuren, weniger im Wald als vielmehr im Bewusstsein der Menschen. Das große Thema Umweltbildung steht für die Waldpädagoginnen und auch für die Ranger Südwestfalen gleichermaßen auf dem Programm. Gemeint ist die BNE, eine qualifizie te Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Warum gewinnt dieses Thema zunehmend an Bedeutung?

Jeder kennt den Wald und die darin lebenden Tiere. Baumund Pflan enbestimmung bekommen viele „Naturfreunde“ auch noch hin. Das meinen wenigstens die meisten Spaziergänger beziehungsweise Waldbesucher. Wie spannend aber ein Besuch in der Natur sein kann, wie groß die Wissenslücken sind, dass merkt man erst bei einem „Walderlebnis“. „Wir organisieren die unterschiedlichsten Führungen für verschiedene Altersgruppen und Ansprüche“, erklärt der Leiter der Schwerpunktaufgabe Wald, Erholung und Tourismus und Leiter der Ranger Südwestfalen, Michael Knaup. Mit seinem Team vermittelt er zwischen Mensch und Natur. Angefangen bei Kindergarten-Gruppen, Grundschülern, Schulklassen weiterführender Schulen und auch bei Erwachsenen. Es wird im Team besprochen, wer welche Gruppe führt. Welches Wissen soll vermittelt werden? Es geht über den spielerischen Umgang mit der Natur bis hin zum fachlichen Vortrag. Egal, welche Inhalte vermittelt werden sollen, der Wissensvorsprung nach einem geführten Waldspaziergang ist riesig. So erläutert das Team der Ranger, Waldpädagoginnen und -pädagogen aus Erfahrung: „Das Umweltbewusstsein wird einmal mehr geweckt, wenn du vor Ort den Bezug herstellen kannst. Die Nachfrage nach waldbezogener Umweltbildung ist nicht nur regional, sondern auch überregional sehr hoch.“ Auf den Waldtouren werden die Besucher zusätzlich auf den Klimawandel und die daraus resultierenden Umweltschäden aufmerksam gemacht. Windwurf und Borkenkäferplage sind nicht nur Themen für die Erwachsenen. Auch die Kleinsten werden nachhaltig sensibilisiert, der Natur respektvoll zu begegnen. Michael Knaup fasst – für alle verständlich – zusammen: „Wir brauchen die Natur und dabei betrachte ich nicht nur den touristischen Aspekt. Aber: Die Natur braucht uns nicht. Somit sind die gezielte Umweltbildung und ein entsprechendes nachhaltiges Bewusstsein und Verhalten unabdingbar.“

Waldpädagogen und Ranger, die in ihrer Arbeit eng miteinander vernetzt sind, leisten einen starken Beitrag, um Waldbesuchern den Bezug zur Natur durch Umweltbildung zu vermitteln. „Für uns ist die Umweltbildung eine Herzensbildung. Das Arbeiten in der Natur, nachhaltige Aufklärungsarbeit leisten zu dürfen und am Ende leuchtende Augen bei den Kindern oder das große Staunen bei den Erwachsenen zu erleben, das ist eine enorme Bestätigung unserer Arbeit“, berichten die beiden Waldpädagoginnen Gerlinde Schmidt und Lydia Boehm. „Wir sind glücklich, dass die Bezirksregierung Arnsberg uns als Lehrerinnen für dieses besondere Aufgabengebiet zum Regionalforstamt Oberes Sauerland abgeordnet hat.“

Die Schwerpunktaufgabe „Wald, Erholung und Tourismus“ im Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein- Westfalen bündelt die Arbeit der Waldpädagogen (Waldpädagogisches Büro) und der Ranger Südwestfalen.

Erfreulicherweise wächst in der Gesellschaft die Erkenntnis, dass die vielfältigen Nutzungsformen naturverträglich zu gestalten und zu steuern sind, ohne die Natur in ihren Grundlagen zu gefährden. Ferner sind die zunehmende Nutzung der Natur als Erholungsraum – im urbanen wie im ländlichen Raum – und der wachsende Informationsbedarf zu den Abläufen in der Natur zu beobachten. Die Nachfrage nach den sozialen Leistungen des Waldes und der Forstwirtschaft steigt kontinuierlich. Um dieser Entwicklung zu entsprechen, verfolgt die Schwerpunktaufgabe „Wald, Erholung und Tourismus“ das Ziel der waldbezogenen Umweltbildung im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Wer mehr über den Einsatz und die Arbeit von Rangern wissen möchte, die bereits seit fast 20 Jahren in den Naturparken Südwestfalens unterwegs sind, kann sich jederzeit informieren, unter: www.wald-und-holz. nrw.de/Naturerleben. Hier gibt es auch weitere Informationen über das umfangreiche Aufgabengebiet der Waldpädagoginnen und -pädagogen im Waldpädagogischen Büro, die gemeinsam mit den Rangern im Regionalforstamt Oberes Sauerland in Schmallenberg, Poststraße 7, ansässig ist.