A 46 – Was lange währt wird endlich gut

Die lange Geschichte der Autobahn A 46 wird endlich weitererzählt

Text: Anne von Heydebrand
Foto: Quelle: Straßen.NRW, Christel Zidi

Kaum eine Autobahn ist in den Köpfen der Sauerländer so präsent wie die Autobahn A 46 – und das nicht zuletzt wegen der Stauschau im Radio. Im letzten Jahr standen die Pendler in Deutschland laut ADAC 459.000 Stunden im Stau, in einer Blechlawine, die 38 Mal um unsere Erde reichen würde. Ein Drittel aller Staus hat Nordrhein Westfalen zu verzeichnen und damit auch die A 46, die lange Zeit sogar unter den Top10 der verkehrsreichsten Straßen Deutschlands rangierte.

Die Bundesautobahn A 46, führt heute von der niederländischen Grenze bei Heinsberg über das bergische Wuppertal bis nach Bestwig. Die aktuell 133 Kilometer lange Trasse setzt sich aus drei Teilstücken zusammen und führt durch die flache Landschaft des westlichen Niederrheins, vorbei an dem riesigen Braunkohletagebau Garzweiler II. Sie überquert bei Düsseldorf den Rhein, führt durch das bergische Land und durchquert schließlich das Wuppertaler Stadtgebiet. Ab dem Autobahnkreuz Hagen führt sie über Iserlohn bis nach Hemer und an der Anschlussstelle Neheim geht die Fahrbahn der A 445 nahtlos in die A 46 über. Von dort aus schlängelt sie sich am östlichen Hang des Ruhrtals entlang, an Arnsberg und Meschede vorbei, bis sie schließlich in Nuttlar endet.

Fast 70 Jahre Planung der A 46

Die Geschichte der A 46 ist zwar nicht so lang wie die Autobahn selbst, aber mindestens genau so abwechslungsreich wie die Landschaften, durch die sich die bislang 133 Kilometer lange Bundesautobahn schlängelt. Vor mehr als 50 Jahren begann der Bau der heutigen Bundesautobahn 46 kurz A 46. Die Pläne entstanden allerdings schon in den 1950er Jahren, denn an vielen Stellen im Land war klar, dass der zunehmende Verkehr neue Autobahnen, Umgehungsstraßen und Bundesstraßen notwendig machte. Mit den Autobahnen A 1 und A 3 waren bereits Nord-Süd-Verkehrsachsen vorhanden, allerdings fehlte eine Querverbindung, die die Ballungsräume des Ruhrgebietes miteinander verband. Auf der Strecke Düsseldorf- Wuppertal entstand aus der Umgehungsstraße B 326 schließlich die A 201, die mit der Fertigstellung des Sonnborner Kreuzes im Jahr 1974 offiziell eröffnet wurde.  

Im Sauerland war ebenfalls schon früh klar, dass die B 7 als „Lebensader des Sauerlandes“ nicht ausreichen würde. In den 1960er Jahren entstanden bereits erste Pläne für eine vierspurige Ersatzbundesstraße, aus denen schließlich eine durchgängige Gesamtplanung für einen Neubau der B 7 zwischen Hagen und Brilon hervorging. Der erste Abschnitt wurde 1976 mit dem Teilstück Autobahnkreuz Hagen bis zur Anschlussstelle Hemer freigegeben.

Bereits ein Jahr zuvor, am 1. Januar 1975, wurden die einzelnen Abschnitte zur Bundesautobahn A 46 zusammengefasst.

Auch zwischen Neheim und Bestwig sind seit Anfang der 1970er Jahre immer wieder einzelne Teilabschnitte der Autobahn eröffnet worden. Darunter auch die A 445 als Anbindung nach Norden an die A 44 und die A 2. 1985 erfolgte die Freigabe des Abschnitts Meschede-Bestwig. Ein Abschnitt, der sogar deutschlandweit für Kritik sorgte, da man anfänglich nicht wusste, ob das Teilstück jemals an seinen Enden verlängert werden würde. Heute wissen wir, dass die Kritiker im Unrecht waren, denn es folgten weitere Bauabschnitte – bis alle Lücken im Jahr 2003 mit dem Abschnitt Uentrop-Freienohl geschlossen waren. Mit dem ersten Spatenstich am 4. September 2009 dürften die Kritiker von damals vermutlich endgültig verstummt sein, denn auch die Verlängerung des umstrittenen Abschnitts hat sich bewahrheitet. Heute wird die Autobahn auf der Nordseite des Ruhrtales an Velmede und Bestwig vorbeigeführt und endet schließlich in Nuttlar.

Wie die Geschichte nun weitergeht, ist noch offen. Ab Nuttlar ist ein Neubau der B 7 geplant, die bis nach Brilon führen und das Hochsauerland noch besser erschließen soll. Der Bundestag hat den Vorschlag verabschiedet. Damit besteht für den Landesbetrieb Straßen.NRW das Planungsrecht.

Randzitat: “Vor mehr als 50 Jahren begann der Bau der A 46”

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