„Watt Grünes“

Quelle: Watt Grünes

Neues Nachhaltigkeitsprojekt startet in Schmallenberg

Was haben ein Ingenieur für ökologischen Landbau, eine Kulturwissenschaftlerin, ein Koch, eine biologisch-technische Assistentin, ein Tischlermeister und eine Sozialarbeiterin gemeinsam? Sie planen den Startschuss zu „Watt Grünes“ – ein neues Bildungs- und Mitmachprojekt, das gute Ideen zu Umwelt- und Naturschutz alltagstauglich machen möchte.

Zur zweiten, noch kleinen Beiratssitzung, traf sich die Gruppe auf dem Hof der SoLawi „Gemüsegruppe Leissetal“, um das weitere Vorgehen abzustimmen. So ist es das erste große Ziel der Gruppe, möglichst viele Schmallenberger Bürgerinnen und Bürger nach ihren Interessen, Meinungen und möglichem Engagement zu befragen.

Fördergelder von der Aktion Mensch

Finanziert wird „Watt Grünes“ durch Fördergelder der Aktion Mensch. Inklusion und Teilhabe sind besonders wichtig – insbesondere auch Menschen mit psychischen Erkrankungen sollen sich im Projekt engagieren können. Grundsätzlich sollen alle Interessierten angesprochen werden und sich in der Sache miteinander verbünden. Der Projektträger ist die Sozialwerk St. Georg LenneWerk gGmbH, die in Kooperation mit der TEAM IMPULS Schmallenberg GmbH das Projekt „Watt Grünes – Ackerhelden im Sauerland“ umsetzt.

Ackern können wird man auf dem Feld der SoLawi in Heiminghausen – wenn es wieder wärmer wird. Eine kleine SoLawi-Gruppe des Projekts hat bereits angefangen, dort mitzuhelfen: Es werden Gestänge für Bohnen aufgebaut, Hühnerpirke versetzt und Lagerbestände sortiert. Bauer Sebastian Wolf hat viele Ideen für weitere Maßnahmen zum Naturschutz: So werden von der Gruppe bald Totholz- und Steinhaufen errichtet, Vogel- und Entenhäuser gebaut oder Bäume und Sträucher fachgerecht beschnitten werden. Wichtig ist Sebastian die Identifikation mit der Umwelt vor Ort, die entsteht, wenn wir uns um die Natur um uns herum kümmern und Lebensräume schützen. Auch die Schmausretter sind im Projekt dabei. Andy Stenzel kocht jeden Freitag mit engagierten Ehrenamtlichen Leckeres aus Überschusslebensmitteln. Ihm ist besonders wichtig, dass Lebensmittel wieder wertgeschätzt werden und nichts weggeworfen wird. Das Fundhaus als SecondHand-Kaufhaus hat besonders die Themen Upcycling und Wiedernutzbarmachung von Ressourcen im Blick. Hier werden im Rahmen vom Nachhaltigkeitsprojekt zum Beispiel Kleidertausch-Aktionen angeboten, und auch das Repaircafé soll wieder zum Leben erweckt werden. Team Impuls möchte sich vor Allem zur Bildung von Netzwerken und zur Strategie der nachhaltigen Wirkung von Aktionen engagieren. Projektkoordinatorin Verena Rickert erzählt, was in der Projektlaufzeit bis September 2024 schon so alles geplant ist. Angelehnt an das Konzept der offenen Gärten wird es für interessierte Schmallenberger Tipps von den „Naturgarten-Docs“ geben, um den eigenen Garten zum wertvollen Lebensraum für kleine Tiere und Insekten zu machen. Es werden auch Workshops, Vorträge und Führungen zum Thema Umwelt- und Naturschutz angeboten. Die „Watt Grünes“-Gruppe hat schon einige Ideen gesammelt.

Große Befragungsaktion

Jetzt sind aber erst mal die Schmallenberger gefragt: Zurzeit läuft eine große Befragungsaktion, an der sich alle mit Vorschlägen beteiligen können. Schwerpunkte können zum Beispiel Ökologie, Landwirtschaft, Ernährung, Konsum, Energie und Gemeinschaftsarbeit sein. Auf den Infoflyern kann man eine Anregung äußern, sein Interesse für die Mitarbeit in einer Projektgruppe oder dem Beirat kundtun oder sich für den Newsletter anmelden. Alle Menschen in Schmallenberg sind eingeladen, beim Projekt mitzumachen. Am 26. März findet die Auftaktveranstaltung am Fundhaus in Gleidorf statt. Hier werden neben einem bunten Programm die Ergebnisse der Befragungsaktion vorgestellt. Der Beirat des Projekts entwickelt aus den eingegangenen Vorschlägen dann den „Roten Faden“ für die nächsten dreieinhalb Jahre „Watt Grünes“.

Mehr Informationen und den Infoflyer gibt es unter der Projektadresse wattgruenes@sozialwerk-st-georg.de oder bei Team Impuls unter der Nummer 02972 9789777.