Die weite Welt im eigenen Garten

Rainer Textor ist verliebt in seinen „Entdeckergarten“ in Ense-Parsit 

„Der Garten ist ein anderer Himmel mit Sternen aus Blumen“ – dieser Spruch steht auf einer Schiefertafel geschrieben, die Rainer Textor in seinem „Entdeckergarten“ in Ense-Parsit platziert hat. Und er passt so perfekt zu dem Gartenparadies, das sich der 77-Jährige hinter seinem Haus geschaffen hat. Auf circa 2500 Quadratmetern hegt und pflegt der sympathische Rentner seit nunmehr 17 Jahren etwa 1.200 Pflanzen mit viel Liebe zum Detail. 

Wenn man den Garten von Rainer Textor betritt, fühlt man sich wie in einem kleinen, feinen botanischen Garten: 360 Clematis in den verschiedensten Farben, 230 Rosen mit prächtigen Blüten, Palmen, Olivenbäume, Kakteen und viele andere Pflanzen aus der ganzen Welt können hier bestaunt werden. „Ich bin verliebt in meinen Garten. Ist das nicht ein schöner Ausblick“, sagt er mit funkelnden Augen, als er von einer seiner liebevoll angeordneten Sitzmöglichkeiten auf seinen Garten blickt.  

Insgesamt befinden sich auf den rund 2.500 Quadratmetern 21 Sitzecken. Besonders auffällig ist dabei wohl seine „Paderborn-Fanecke“, die natürlich standesgemäß in den Farben des Vereins gestrichen ist: blau, schwarz und weiß. „Ich bin in Paderborn aufgewachsen und habe dort auch früher Fußball gespielt“, erklärt Textor seine Liebe zu dem Zweitligisten. Doch nicht nur für seinen Jugendverein schlägt sein Fußballherz. Auch Borussia Dortmund drückt der Rentner die Daumen. Kein Wunder also, dass er auch die Liebe zu den Schwarz-Gelben in seinem Garten verewigt hat. „Ich habe ein BVB-Vogelhäuschen und das Vereinswappen ist auf einem der Wege eingearbeitet“, berichtet er stolz.  

Neben seiner Leidenschaft für den Fußball spiegelt sein „Entdeckergarten“ auch seine Freude am Reisen wider. „Ich bin ein Weltenbummler und war dementsprechend auch schon fast überall“, sagt er und schmunzelt, als er einen Baumfarn zeigt, der in Australien und Neuseeland heimisch ist. Eine von vielen Pflanzen aus der ganzen Welt, die aber auch im mitteleuropäischen Klima „prächtig gedeihen“. Textor hat sich also die weite Welt nach Hause geholt. Seine Reisen haben ihm stets neue Inspirationen für seinen Garten gegeben: „Dieser Elefant ist zum Beispiel aus Bali. Er bringt Glück.“ Die Elefantenfigur ist nur eine von vielen Tierfiguren und Statuen, die seinen Garten schmücken und sich perfekt in das Grün einfügen. 

Rainer Textor ist glücklich in seinem blühenden Paradies und genießt dort die Ruhe. Dass er auch andere mit seinem Garten begeistern kann, „das macht natürlich schon stolz.“ Und übrigens: Die Bezeichnung „Entdeckergarten“ stammt nicht von ihm. „Freunde haben mich damals beim ,Tag der Offenen Gärten` angemeldet und den Namen für meinen Garten erfunden“, sagt er abschließend.