Der WeltWald vor der Haustür

Spannendes Projekt im Briloner Wald 

Mit dem REMBE WeltWald ist ein Projekt gestartet, das dem Briloner Wald eine neue, bessere Zukunft bescheren soll. Große Waldflächen mussten schon gerodet werden, zum Teil sind die Baumstämme bereits abtransportiert und verschifft worden. Viele von ihnen landeten in Asien. Von dort stammen auch einige der Baumpflanzen, die vor einigen Wochen gesetzt wurden. 

Welche Bäume sind den Witterungsbedingungen im Sauerland am besten gewachsen? Dieser Frage geht das REMBE-Projekt-Team derzeit nach. Deshalb wurden zwischen der Hiebammen-Hütte und dem Aspe im Briloner Süden auf einer Fläche von acht Hektar Setzlinge aus allen Kontinenten der Erde gepflanzt. Dr. Gerrit Bub, Leiter des Briloner Stadtforstbetriebes, begrüßt das Projekt. „Pluralität durch vielfältige Baumarten“ und damit der Fortbestand des Briloner Waldes sind ihm enorm wichtig. Ebenso wie Carina Wegener, die das Projekt bei REMBE leitet: „Wir gehen das Projekt mit vollem Einsatz an, da wir uns unserer Verantwortung der nachfolgenden Generationen gegenüber bewusst sind.“  

Die ersten Bäume wurden bereits angepflanzt: Kalifornische Mammutbäume, Lärchen und Ginkgo aus Japan und Zedern aus dem Libanon. Mammutbäume? Werden diese Riesenbäume unsere Fichten, die zwischen 25 und 30 Meter hoch werden, irgendwann mal “in den Schatten stellen“? In Kalifornien wachsen Mammutbäume, die bis zu 100 Meter hoch. Dazu Gerrit Bub: „So hoch werden diese Bäume im Sauerland nicht, weil es natürlich auf den Standort ankommt, auf die Wasserstoff- und Nährstoffversorgung. Aber eine Höhe von 40 Meter werden sie wohl erreichen.“ Mammutbäume wachsen besonders schnell, in der Regel 50 bis 70 cm im Jahr. Auch die Libanon-Zeder wächst ähnlich schnell bzw. langsam wie die Fichte: circa 30 cm jährlich in den ersten zehn Jahren. Die Zeder wird bis zu 800 Jahre alt und ebenfalls bis zu 40 Meter hoch.  

Besonders unempfindlich ist der Ginkgo. Er ist sehr schädlingsresistent und gedeiht in fast jedem Boden und Klima. Er ist schon länger in Europa heimisch, im 18. Jahrhundert brachten ihn die Holländer aus China mit. In 100 Jahren wächst er etwa 40 Meter. Bis zu 1.000 Jahre kann er alt werden, in einigen Berichten ist sogar von 4.000 Jahren die Rede.  

Lauter Exoten also. „Ein solcher Exot war die heimische Fichte auch einmal“, klärt Dr. Gerrit Bub auf. „Ursprünglich stammt sie auch aus Ostasien. Und nachdenklich fügt er hinzu: “Die Fichte leidet unter der Klimaveränderung. Sie findet hier nicht mehr das ihr heimisches Klima mit vielen Niederschlägen vor.“ Ob durch den Klimawandel, Stürme oder durch den Borkenkäfer, für Dr. Bub steht fest, dass die Fichte an Fläche verlieren wird. Bisher hat ihr Anteil 55 % des Briloner Waldes ausgemacht.  

Der REMBE WeltWald ist ohne Frage ein gutes Aushängeschild für die waldreichste Stadt Deutschlands. „Es wird spannend, zu beobachten, wie sich die unterschiedlichen Pflanzen und Bäume hier bei uns behaupten“, freut sich jetzt schon Milena Westerbarkey, studierte Umweltingenieurin und im Umweltschutz bei REMBE engagiert.