Luftsportclub Dümpel lädt zum Kurzurlaub in luftiger Höhe

WOLL Sauerland Segelflieger

Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit. Tobias Schiemann aus Valbert hat ihn sich erfüllt: Der 23-Jährige ist Jugendleiter und Platzwart des Luftsportclubs Dümpel, dessen 260 Mitglieder sich mit ganzem Herzen dem Motor- und Segelflug verschrieben haben. Am östlichen Rand des Oberbergischen, direkt an der Grenze zum Märkischen und dem Drolshagener Land, heben regelmäßig mehr als 150 Piloten vom vereinseigenen Grün ab.

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Das Einparken der Flugzeuge in der Halle ist trotz 18.000 Quadratmetern Fläche eine Kunst für sich. Einige des Segelflugzeuge mit 20 Metern Spannweite werden deshalb unter der Decke platziert.


Von Ende März bis Ende Oktober herrscht auf dem Dümpel reges Treiben. Interessierte Besucher, Wochenendausflügler und Vereinsmitglieder sitzen auf der Terrasse des kleinen Cafés und genießen den weiten Blick auf die 600 Meter lange Start- und Landebahn, von der aus sich in regelmäßigen Abständen Motorflugzeuge der verschiedensten Modellreihen in die Lüfte schwingen. Manche von ihnen haben Segelflugzeuge im Schlepptau. In einer dieser Schleppmaschinen sitzt Tobias Schiemann. „Ich war 16 Jahre alt, als ich zum ersten Mal am Steuer eines Motorflugzeugs saß“, erinnert sich der Student. „Damit war ich schon recht spät dran“, so Schiemann. Der klassische Einstiegsweg in den Luftsport nämlich beginnt durchschnittlich bereits im Alter von 14 Jahren – mit der Ausbildung zum Segelflugpiloten. Auf dem Dümpel kümmern sich 18 Segelfluglehrer und sieben Motorfluglehrer um den Nachwuchs.
Sven Fiedler aus Attendorn hat sich schon im Jahr 1987 mit Leib und Seele dem Flugsport verschrieben. „Fliegen ist für mich Entspannung pur. Eine Woche Urlaub kann nicht erholsamer sein als eine Stunde in der Luft“, erklärt der 40-Jährige.
Zu den vereinseigenen Maschinen zählen auch wertvolle Schätzchen – etwa eine französische Robin DR 400, Baujahr 1973. Der beliebte einmotorige freitragende Tiefdecker aus Frankreich besteht komplett aus Holz und wurde vom Verein in Eigenregie saniert. „Das ist das beste Stück in unserer Halle“, weiß Platzwart Schiemann. Erst kürzlich hat der Verein zudem einen neuen ARCUS-Segler inklusive Anhänger beim Flugzeugbauer Schempp-Hirth bestellt. Mit dem Anhänger kann der Segelflieger bequem via Auto transportiert werden. Das ist etwa dann nötig, wenn fehlende Aufwinde den Piloten fernab der Landebahn zur Landung auf dem Acker zwingen. „Von Beobachtern wird das oftmals als Absturz gedeutet. In Wahrheit aber handelt es sich bei solchen Außenlandungen um kontrollierte Landungen, die gar nicht mal so selten vorkommen“, berichtigt Schiemann. Der Segelflug nämlich ist unmittelbar abhängig von der Thermik: Gibt es keine Aufwinde, gleitet der Flieger zu Boden. „In der Ausbildung lernen die zukünftigen Segelflieger, sich in diesem Fall eine gerade, lange, möglichst ebene Acker- oder Wiesenfläche zu suchen, auf der sie den Segler landen können“, erläutert der erfahrene Flieger und Jugendwart, der unlängst selbst auf diese Art und Weise in Porta Westfalica sicher zu Boden ging. „Der Bauer, dem der Acker gehört, war nicht einmal überrascht – ich war nämlich schon der sechste Pilot, der auf seinem Grund und Boden landete“, erinnert sich der 23-Jährige schmunzelnd. Gegen etwaige Schäden, die bei dieser Art der Landung entstehen, sind die Piloten natürlich versichert.dümpel (4 von 10)
Samstags und sonntags teilen die Piloten des Luftsportclubs Dümpel ihren Traum vom Fliegen mit interessierten Besuchern. Zum Selbstkostenpreis bieten die Vereinsmitglieder Rundflüge in Segel- und Motormaschinen an, zudem finden regelmäßig Schnupperwochenenden statt, die potenzielle neue Vereinsmitglieder auf den Geschmack des Luftsports bringen sollen. Einmal pro Jahr gibt es zudem ein beliebtes Drachen- und ein Flugplatzfest.
Alle Termine finden sich auch unter www.lsc-duempel.de.
Text: Silke Clemens // Fotos: Christian Feldmann
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