
Quelle: WOLL-Verlag
Wie aus zwei Ämtern und vielen Orten eine Stadt wurde
Beim Stöbern in alten Akten zur kommunalen Neugliederung stieß Schmallenbergs Bürgermeister Burkhard König auf einen Zeitungsartikel aus dem Jahre 1975. Darin hieß es, man sei mit den nach langen und teils heftigen Auseinandersetzungen gefundenen Lösungen zur neuen Struktur der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen rundum zufrieden. Nur eine große Sorge sei geblieben: War die neu gebildete, vielleich übergroße Stadt Schmallenberg mit einer Fläche von 303 km2, 84 Ortschaften und 25.000 Einwohnern politisch wie wirtschaftlich überhaupt lebensfähig?
Im Vorwort zum vor einigen Wochen erschienenen Buch „1975–2025 – Stadt Schmallenberg – 84 Orte – miteinander eine Stadt“, das im Rahmen der Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Stadt Schmallenberg herausgegeben wurde, antwortet der Bürgermeister folgendermaßen: „Heute, nach 50 Jahren Stadt Schmallenberg, können wir dem Autor dieser Zeilen seine Sorgen nehmen. Die große Solidarität der Einwohnerinnen und Einwohner, das gelebte Miteinander und ein von Beginn an auf Ausgleich und Chancengleichheit ausgerichtetes Handeln von Rat und Verwaltung ließ alle Ortschaften zu der neuen, zu der einen Stadt Schmallenberg zusammenwachsen, ohne dass auch nur eine Ortschaft ihre Identität, ihren Charme, ihre Eigenheiten verloren hätte.“
Ein wesentlicher Aspekt dieser Identifikation mit dem Wohnort wie der Gesamtstadt sind fraglos die unzähligen Vereine, die kirchlichen und karitativen Organisationen und viele, auch nur lockere, vielleicht auch nur temporäre Zusammenschlüsse Einzelner. Das hierin begründete Miteinander führt Menschen zusammen und förert ein lebens- und liebenswertes Schmallenberg. Auf die typische Frage „Wo kommste wech?“ ist die spontane Antwort selbstverständlich: Bödefeld, Lenne, Nordenau … Auch nach 50 Jahren Stadt Schmallenberg sind die größeren wie kleineren Ortschaften als identitätsstiftende, starke Gemeinschaften präsent und nicht selten werden diese in den Altgemeinden verortet. Davon gab es mit Schmallenberg, Fredeburg, Bödefeld-Land und Bödefeld-Freiheit, Rarbach, Dorlar, Berghausen, Wormbach, Fleckenberg, Grafschaft und Oberkirchen gleich elf, organisiert in den Ämtern Schmallenberg und Fredeburg. Aus dem ehemaligen Amt Kirchhundem stießen die Orte Lenne und Hundesossen zur Stadt Schmallenberg hinzu.
Das großformatige und mit 296 Seiten umfangreiche Buch über die Stadt Schmallenberg kann sich wahrlich sehen lassen. Es enthält zahlreiche Dokumente aus der Zeit der kommunalen Neugliederung und zeigt in 22 Berichten die Entwicklung der 84 Orte der Stadt in den vergangenen 50 Jahren in Wort und Bild. Dabei wurden diese Berichte nicht von Historikern oder bekannten Autoren verfasst, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern aus den Orten selbst. Neben ausführlichen Informationen über alle Facetten einer Stadt, wie religiöses Leben, Stadtentwicklung, Infrastruktur, Bildung, städtische Einrichtungen und Kultur, glänzt das zwei Kilogramm schwere Werk mit über 30 Seiten Zahlen, Daten und Fakten. Das Buch ist ein Muss für alle am Wohl und Wehe der Stadt Schmallenberg Interessierten. Es ist im WOLL-Verlag erschienen, kostet 24,90 Euro und ist an vielen Stellen im Stadtgebiet und online erhältlich.
1975–2025 – Stadt Schmallenberg – 84 Orte – miteinander eine Stadt
ISBN: 978-3-948496-883 – 24,90 Euro