Die Anfänge der Kulturgemeinde Hundem-Lenne reichen bis ins Jahr 1946 zurück, sodass diese beliebte Einrichtung in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiern kann. Der Verein, der maßgeblich von der Stadt Lennestadt und der Gemeinde Kirchhundem unterstützt wird, wird in ehrenamtlicher Arbeit von einem Quartett geleitet: Petra Zimmermann, Paul-Willhelm Thiel und Lucas Jonny Boehm sowie Geschäftsführer Jürgen Kalitzki zeichnen für die Geschicke der Kulturgemeinde verantwortlich. Unterstützt werden sie dabei von dem Beirat bestehend aus Christina Lubieniecki, Cordula Aßmann, Dietmar Henkel, Gabriele Winkelmeier, Jürgen Lambrecht, Meike Graf und Sascha Cordes sowie einem Vertreter der Stadt Lennestadt und einem Vertreter der Gemeinde Kirchhundem.
„Wir planen gerade insbesondere die Spielzeit 21/22, wobei wir natürlich noch gar nicht wissen, ob und wie wir aufführen dürfen/können. Wir versuchen, die Stücke, welche in 19/20 ausgefallen sind, hier erneut unterzubringen. Beispiel 4000 Tage: Erster Termin wurde abgesagt wegen Sturmtief Sabine. Wir haben einen Nachholtermin für ein paar Wochen später vereinbart, Paul sagte noch, sowas ist ihm noch nicht passiert in seinen über 40 Jahren… Dann kam Corona und das Stück wurde erneut abgesagt. Jetzt ist es in der aktuellen, vorläufigen Version des Programms der nächsten Spielzeit enthalten“, so Petra Zimmermann. „Wir versuchen auch die Stücke nachzuholen, die derzeit ausfallen. Gerade bei Tourneen ist dies aber oft nicht so einfach möglich, da diese immer nur für kurze Zeiträume geplant sind, und nicht immer Wiederholungstourneen vorgesehen sind.“
Das kulturelle Leben scheint in Zeiten von Corona zum Erliegen gekommen zu sein – scheint es aber nur: Die Verantwortlichen sind im Hintergrund überaus aktiv. Natürlich stehen in der Zeit die Theatersäle und Hallen leer. Doch die Vorbereitung auf die neuen Spielzeiten laufen auch in der Kulturgemeinde Hundem-Lenne auf vollen Touren. Zu dem kommt im Kreis Olpe ein besonderes Jubiläum hinzu. Geschäftsführer Jürgen Kalitzki: „Die Anfänge der Kulturgemeinde reichen sage und schreibe bin ins Jahr 1946 zurück. Wir können in diesem Jahr also unser 75-jähriges Bestehen feiern.“
40 Jahre davon hat Paul-Willhelm Thiel als Obervorsitzender(1969-2002) die Geschicke des kulturtragenden Vereins bestimmt. In zwischen ist der versierte Theaterschaffende, der seit Jahrzehnten zur bundesweiten Szene der Tourneetheater zählt, ein Teil des dreiköpfigen Vorstandes: Petra Zimmermann und Lucas Jonny Boehm ergänzen sich mit ihm zum perfekten Triumvirat. Tatkräftig unterstützt von Jürgen Kalitzki und einem engagierten Beirat.
Keine finanziellen Einbußen
Wie ist es um die Zukunft der Kulturgemeinde, die finanziell von der Stadt Lennestadt und der Gemeinde Kirchhundem unterstützt wird, bestellt? Petra Zimmermann: „Wir verfügen über stolze 600 Mitglieder mit einem Jahresbeitrag von jeweils 30 Euro. Nur die wenigsten sind in Corona-Zeiten abgesprungen. Zudem kommen Subventionen aus dem Sonderprogramm „Neustark Kultur“. Kalitzki: „Wir haben also keine finanziellen Einbußen zu beklagen. Ziel ist es, so viele Veranstaltungen wie möglich aus der laufenden Spielzeit in der kommenden mit aufzunehmen.“
Petra Zimmermann: „Insgesamt werden wir wieder auf 27-30 Stücke in der kommenden Spielzeit kommen. Die Planungen sind weit vorgeschritten, jetzt stehen noch die Kinder- und Jugendtheaterstücke sowie die Bestückung der beiden Abo-Reihen an.“
„Das Aboprogramm wird wie gehabt 14 Stücke umfassen. Dazu kommen Musikveranstaltungen (wahrscheinlich insgesamt drei), Kabarett (ca. fünf bis sechs) sowie etwa drei bis vier Kinder- und Jugendstücke. Also alles in allem ähnlich vom Umfang wie die letzten Spielzeiten“, so Boehm. Petra Zimmermann ergänzt: „Ein Programmpunkt steht inzwischen aber fest: Tobias Mann wird wieder nach Lennestadt kommen.“ Die Planung auch der kommenden Spielzeit stellt die Hauptaufgabe des Vorstandes dar. Neben dem Etat bewertet er die diversen Stücke, die die verschiedenen Theateranbieter auf den Markt bringen. Darüber hinaus koordiniert der Vorstand die Einsätze des Beirates und ist erster Ansprechpartner, wenn Karin Seidenstücker im Büro der Kulturgemeinde im Lennestädter Rathaus Rückfragen hat oder Fragen der Theaterbesucher weiterleitet. Der Beirat unterstützt den Vorstand unter anderem durch die Bewertung und (hoffentlich) Bewilligung des Programmvorschlages sowie bei der Durchführung der Veranstaltungen (zum Beispiel Kartenkontrolle).
Die Bewirtung der bis zu 480 Besucherinnen und Besucher wird durch ein Team von freiwilligen Helferinnen und Helfern durchgeführt. Boehm: „Die Leitung dieses Teams wird derzeit von Doris Wiese übernommen, bei uns im Vorstandstrio ist da vor allem Petra Zimmermann die erste Ansprechpartnerin, da sie auch Dinge wie die Getränkenachbestellungen koordiniert“.
Karin Seidenstücker: „Es hat natürlich in der derzeit ausfallenden Spielzeit eine Vielzahl an Stornierungen der beiden Aboreihen (sieben Stücke für insgesamt bis zu 122 Euro) gegeben. Besonders erfreulich ist dabei die Tatsache, dass rund die Hälfte unser Theaterfreunde den Ausfall der Theaterveranstaltungen hinnehmen, den bereits gezahlten Abo-Preis aber nicht zurückfordern. Ihr Argument: Nach der schier endlos dauernden Durststrecke muss es ja auch weitergehen!“
Boehm: „Wir sind froh, dass eine Vielzahl unserer Abonnenten sowie der treuen Sponsoren an Bord geblieben sind.“