5 Fragen auf der WOLL-Bank

Quelle: Dorothee Wiese

Hermann-J. Hoffe

WOLL: Das WOLL-Magazin gibt es jetzt schon seit zwölf Jahren. Was war in dieser Zeit die spannendste oder lustigste Erfahrung?
Hermann-J. Hoffe:
(lacht) Da gibt es so manche lustige Erfahrung. Die erfreulichste Erfahrung oder Nachricht war der erste Verkaufstag des WOLL-Magazins Nr. 1. Ich habe die Situation noch ganz genau vor Augen. Vertriebsmitarbeiter Api sah mich auf der Oststraße in Schmallenberg und machte Anzeichen, dass ich doch mal anhalten solle. Durch das geöffnete Fenster rief er mir zu: „Das Heft kommt bombig an. Die reißen mir die Magazine aus den Händen.“ Solche Momente bleiben natürlich im Gedächtnis, vor allem, wenn man die Reise so starten kann.

WOLL: Es wurde über allerlei Menschen, Dinge und Ereignisse berichtet. Gibt es einen Bericht oder ein bestimmtes Thema, das besonders im Kopf hängen geblieben sind?
Hermann-J. Hoffe:
Das ist fast unmöglich zu beantworten. Als Thema sind mir vor allem die zahlreichen Interviews mit den Sauerländerinnen und Sauerländern in Erinnerung geblieben. Darunter junge und ältere Menschen, die Außergewöhnliches geleistet haben. Sportler, Künstler, erfolgreiche Unternehmer oder Bischöfe. Wir haben schon sehr viele verschiedene Menschen interviewt. Ein Artikel über die „Alltagssprache im Sauerland“ in der ersten Ausgabe hat sogar für eines der wichtigsten und erfolgreichsten WOLL-Produkte gesorgt. Eine Wort-Wolke mit beliebten Wörtern aus der Sauerländer Alltagssprache, bildete auf Wunsch vieler Leserinnen und Leser die Grundlage für das Poster mit den Sauerländer Wörtern und letztendlich überhaupt dafür, dass es schon kurz nach der ersten WOLL-Ausgabe Poster, Postkarten, Brettchen, Kaffeebecher und Bücher für die Sauerländer Lebensart gab.

WOLL: Inwiefern hat sich das WOLL-Magazin in den letzten 50 Ausgaben verändert und weiterentwickelt?
Hermann-J. Hoffe:
Vor allem hat sich in den letzten Jahren eine Art Routine entwickelt, sodass wir immer besser und effizienter am Magazin arbeiten können. Mit jeder neuen Ausgabe entwickelt man sich ein kleines bisschen weiter, weiß, was man nächstes Mal noch verbessern kann und welche Themen und Berichte bei der Leserschaft besonders gut ankommen. Feedback spielt dabei immer eine wichtige Rolle.Ansonsten gibt es keine grundlegenden Veränderungen. Das Ziel ist das gleiche geblieben. Wir wollen weiterhin das Sauerland bestmöglich vorstellen und alle seine Vorzüge mit unseren Leserinnen und Lesern teilen. Worte, Orte, Land und Leute ist weiterhin unser Motto, mit dem wir alle weiteren Entwicklungsschritte gehen möchten.

WOLL: Das Sauerland bildet das Kernthema des Magazins. Wenn du auf die letzten Jahre zurückblickst, wie hat sich deiner Meinung nach das Sauerland entwickelt und verändert?
Hermann-J. Hoffe:
Das Sauerland hat sich mit dem zunehmenden Tourismus seit Beginn der 60er Jahre, der erfolgreichen Bildungsreform in Deutschland Anfang der 70er Jahre und dem seit den 50er Jahren einhergehenden Wirtschaftswachstum so gewaltig entwickelt, wie in keinem früheren Zeitraum zuvor. Die Menschen, die in den 50er Jahren geboren wurden und heute im Rentenalter sind, haben das am eigenen Leib mitbekommen. In den vergangenen zwölf Jahren, seit der 1. WOLL-Ausgabe im Herbst 2011, hat sich diese erfreuliche Entwicklung des Sauerlandes fortgesetzt. Aufbauend auf der Tradition und den Erfolgen vorheriger Jahrhunderte hat die sogenannte vierte Revolution, also die Digitalisierung, das Sauerland in vielen Bereichen nicht nur auf Augenhöhe zu anderen Regionen gebracht, sondern manchmal sogar ganz weit nach vorne. Unsere WOLL-Geschichten, beispielsweise über den Vergleich der Datenübermittlung per Pferd oder Glasfaserkabel, haben europaweit Aufsehen erregt und einmal mehr die kreative Hartnäckigkeit der Sauerländer bewiesen. Ein anderes Merkmal ist die Bildsprache des Sauerlandes. Waren die Fotos über das Sauerland bis vor etwa 30 Jahren grau und oft düster, hat sich das mit Beginn der 90er Jahre sukzessive geändert. Daran hat unter anderem WOLL-Fotograf Klaus-Peter Kappest einen großen Anteil, der als Erster einen neuen Fotostil im Sauerland ausprobiert hat. Und seit es WOLL gibt, haben er und andere Fotografen weitere faszinierende Bilder vom Sauerland in alle Welt verbreitet. Hier sei mir eine persönliche Anmerkung erlaubt: Wenn das so bleiben soll, muss alles getan werden, damit eine drohende Verschandelung der Sauerländer Naturlandschaft, durch gigantische, eiffelturmhohe Windindustrieanlagen auf den Bergen und in den Wäldern nicht Realität wird.

WOLL: Seit 50 Ausgaben bewegen das WOLL-Magazin unter anderem Fragen wie: Was passiert im Sauerland? Wie sind die Menschen im Sauerland? Wie würdest du das Kernthema des Magazins für unsere Leserinnen und Leser zusammenfassen.
Hermann-J. Hoffe:
Es sind vier Kernthemen, die uns vom ersten Tag an leiten: Worte, Orte, Land und Leute. Daran hat sich nichts geändert und ich denke, daran wird sich auch nichts ändern.

Worte: Das sind Interviews, Berichte und Buchvorstellungen sowie andere mediale Informationen aus dem und über das Sauerland.

Orte: Wir stellen die Ecken, Plätze, Dörfer und Städte des Sauerlandes vor.

Land: Das Sauerländer Landleben und die Sauerländer Lebensart sind immer ein berichtenswertes Thema.Und natürlich Leute: Die Meinungen und Interessen der hier lebenden Menschen und der Gäste und Besucher des Sauerlandes sind uns wichtig.

WOLL: Vielen Dank für die Antworten auf unsere „Fünf Fragen auf der WOLL-Bank“. Gibt es noch etwas, was Du unseren WOLL-Leserinnen und -Lesern zur Jubiläumsausgabe sagen möchtest?
Hermann-J. Hoffe:
Ich hoffe, dass wir noch viele weitere WOLL-Ausgaben zusammen erstellen und damit die Vielfalt des Sauerlandes weiterhin faszinierend und spannend präsentieren können. Die nächsten 50 Ausgaben warten auf uns!