485 Jahre Landgasthof Seemer Traditionsbetrieb mit Optimismus in stürmischen Zeiten

Quelle: Landgasthof Seemer

Ein Jubiläumsjahr ohne Gäste – für Alexandra Weißenfels-Seemer und Julia Seemer undenkbar. Die Geschäftsführerinnen des Landgasthofs Seemer in Eslohe-Wenholthausen sind mit ganzem Herzen Gastgeberinnen. „Wir lieben unseren Beruf“, sagt Julia Seemer. „Die langen Lockdown-Monate waren nicht nur wirtschaftlich eine Herausforderung. Es hat uns auch ganz persönlich gefehlt, für unsere Gäste da zu sein.“ Deshalb freuen sich die beiden Inhaberinnen umso mehr, dass sie das 485-jährige Bestehen des Familienbetriebs jetzt auch mit Urlaubs- und Restaurantgästen erleben können.

Seit 1900 werden in dem Haus im Dorfkern von Wenholthausen Gäste beherbergt. Damit gehört das Hotel zu den ältesten Gasthöfen in der Region. Zur damaligen Zeit war es noch eine Postkutschenstation. Deshalb hieß der Familienbetrieb auch „Seemer’s Gasthof zur Post“, bis die Schwestern ihn im Jahr 2014 übernahmen. Die Poststelle machte das Haus zu einem wichtigen Treffpunkt. Jahrzehnte lang spielte sich ein großer Teil des Dorflebens in dem Gasthof ab, der Sauerländer Schützenbund wurde hier gegründet und die Menschen tauschten im Alltag Informationen aus. Das ist bis heute so geblieben. Viele Menschen aus Wenholthausen feiern im Landgasthof Seemer ihre großen Familienfeste und man trifft sich in der Wirtschaft und im Biergarten.

Dass ihr Unternehmen auch die Corona-Krise überstehen würde, war für Alexandra Weißenfels-Seemer und Julia Seemer von Anfang an klar. „Unser Haus besteht schon so lange, Aufgeben kam nie in Frage“, sagt Alexandra Weißenfels-Seemer. „Wir haben die Zukunft fest im Blick und lassen uns immer etwas einfallen.“ Die Schwestern haben im letzten Jahr einen Online-Shop eingerichtet, in dem sie Spezialitäten ihrer Hausmarke „HeimatGlück“ und andere Produkte aus dem Sauerland verkaufen. Der Onlineshop ist als fester zusätzlicher Umsatzbaustein in das Unternehmen integriert und stellt es dadurch auch noch breiter auf. Außerdem ist das „HeimatGlück“ jetzt freitags auch mit einem eigenen Stand auf dem Wochenmarkt in Meschede vertreten. Die beiden Unternehmerinnen versuchen aus jeder „Krise“ immer etwas Positives zu ziehen.

Dadurch bleibt der Betrieb agil und entwickelt sich in immer neue Richtungen. „Unser Haus und unser Camping-Platz sollen Orte zum Wohlfühlen und Auftanken sein“, sagt Julia Seemer. „Wir stellen uns nachhaltig für die Zukunft auf und werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sicher noch vielen Herausforderungen begegnen. Dabei bleiben wir uns und unserem Unternehmensstil aber immer treu.“

Zu diesem Unternehmensstil gehört für die Geschäftsführerinnen zum Beispiel, dass sie ihre Mitarbeiter als Mitunternehmer sehen, die Ideen einbringen und den Betrieb mitgestalten. Bei einer nachhaltigen Zukunftsplanung für den gesamten Betrieb haben sie deshalb nicht nur die Umwelt im Blick, sondern auch ihr Team: „Wir möchten, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Beruf gut mit ihrem Familienleben vereinbaren und zwischendurch auch selbst auftanken können. Das beziehen wir bei jeder geschäftlichen Entscheidung mit ein“, so Alexandra Weißenfels-Seemer.

Die Unternehmerinnen sowie das gesamte Team freuen sich nach einem schönen Sommer mit tollen Gästen auf einen herrlichen Herbst/Winter. Dafür haben sie sich das „GenießerGlück im kleinen Kreis“ überlegt. Ideal für eine gemütliche Runde mit Freunden, der Familie, Arbeitskollegen, der KartenspielRunde und weiteren lieben Menschen, z.B. bei Käsefondue auf Sauerländer Art, Raclette, Gänse-Essen oder Wilde Burger.

Eine größere Jubiläumsveranstaltung ist aufgrund der aktuellen Situation im 485sten Jahr leider nicht planbar. Das Wichtigste ist den beiden Schwestern nach diesem turbulenten Jahr mit Borkenkäfer, Corona und Hochwasser, dass alle gesund bleiben, ZukunftsMut bewahren und der Betrieb geöffnet bleiben darf – das ist das größte Fest überhaupt für alle!