30 Jahre Verbraucherzentrale im Herzen der Stadt Arnsberg

Quelle: Verbraucherzentrale NRW

Am 10.01.1991 öffnete die Verbraucherzentrale NRW ihre 50. Beratungsstelle mit Standort in Arnsberg, in diesen Tagen besteht sie 30 Jahre. Zahlreiche Ratsuchende haben in diesen Jahrzehnten auf die Dienstleistungen der Verbraucherschützer an der Neheimer Burgstraße gesetzt. Zum runden Geburtstag hat sich das Team um Beratungsstellenleiterin Petra Golly einiges einfallen lassen. In Zeiten der COVID19-Pandemie müssen Feierlichkeiten zum Jubiläum zunächst verschoben werden. Dennoch möchte die Beratungsstelle rund um das Jahr 2021 mit coronakonformen Aktionen Bürgerinnen und Bürgern in Arnsberg und aus dem Hochsauerlandkreis ein Angebotspaket mit vielen Informationen schnüren.

Das erklärte Ziel der Verbraucherzentrale NRW, Verbraucherinnen und Verbrauchern als dem schwächeren Marktpartner zu mehr Durchsetzungskraft und Rechten zu verhelfen, hat auch 2021 nichts von seinem Anspruch eingebüßt.

30 erfolgreiche Jahre Verbraucherzentrale in Arnsberg bedeuten: Ein offenes Ohr für die Probleme der Menschen vor Ort, kompetente Unterstützung bei der Durchsetzung ihrer Rechte und ein zielgerichtetes Engagement, Missstände aufzudecken. Die Verbraucherzentrale macht sich auf allen Ebenen für eine Verbesserung des Verbraucherschutzes stark.

Die Verbraucherzentrale berät Verbraucherinnen und Verbraucher in Arnsberg und dem Hochsauerlandkreis rechtlich und klärt bei Problemen rund um den privaten Haushalt auf.

Ratsuchende erhalten in der Verbraucherzentrale in Arnsberg stets aktuelle Informationen und rasche Hilfe. Tipps zu Waren und Dienstleistungen sind dabei ebenso gefragt wie Rechtsberatung und Rechtsvertretung in individuellen Fällen des Verbraucherrechts. Spezialberatungen wie die Versicherungsberatung und Beratungen zu Finanzdienstleistungen ergänzen das Angebot.

Ob Fallstricke bei Null-Prozent-Finanzierungen, der Datenhunger in sozialen Netzwerken, dubiose Maschen von Geldeintreibern oder Tricks von Stromdiscountern – an Themen wird es auch in Zukunft nicht mangeln.

Unter dem Motto „Energie ist unsere Sache“ hilft Energieberater Carsten Peters Verbraucherinnen und Verbrauchern mit zugeschnittenen Beratungsangeboten, Vorträgen, Aktionen und Informationsständen bei der Suche nach geeigneten Energiespar- und Modernisierungsmaßnahmen. So werden auch Möglichkeiten zur Reduzierung des Strom- und Heizenergieverbrauchs aufgezeigt. Besonders bei den immer komplexer werdenden Themen Dämmung, Heizungstausch, erneuerbare Energien und Förderung steht Peters Gebäudebesitzerinnen und -besitzern bei der Suche nach geeigneten Maßnahmen kompetent zur Verfügung.

Beim Energiestammtisch konnten bisher 217 Veranstaltungen mit regem Austausch und hohen Teilnehmerzahlen durchgeführt werden.

Das Team der Verbraucherzentrale in ArnsbergQuelle: Verbraucherzentrale NRW
Das Team der Verbraucherzentrale in Arnsberg

Auch im Hochsauerland mit Information und Beratung aktiv

Schon seit Einrichtung der Arnsberger Beratungsstelle erreichten die Verbraucherzentrale auch Anfragen aus dem gesamten Hochsauerland. Seit nunmehr fast 12 Jahren berät sie die Bürgerinnen und Bürger dort auch in einer Dependance im Kreishaus.

Nach Beginn der finanziellen Beteiligung des Kreises wurde zunächst ein wöchentlich wechselndes Beratungsangebot in den Kreishäusern in Meschede und Brilon vorgehalten. Nachdem die Frequenz der Ratsuchenden in Brilon langfristig unter den Erwartungen blieb, wurde das Angebot dort eingestellt.

Seitdem haben sich wöchentliche Sprechstunden der Verbraucherzentrale im Mescheder Kreishaus etabliert. Neben dem Beratungsangebot in Arnsberg können Ratsuchende aus dem Kreis auch in Meschede stationäre persönliche Beratung durch Verbraucherberater Volker Mahlich in einem Büro des Kreishauses erhalten. Regelmäßige Infostände der Verbraucherzentrale im gesamten Kreisgebiet ergänzen das Informationsangebot ebenso wie die Energieberatung, die im Rahmen eines eingerichteten Energiestützpunktes im monatlichen Rhythmus angeboten wird.

Corona und der aktuelle Beratungsalltag – Eindrⁿcke aus der Praxis

 Herr M. schloss 2012 einen Kleinkredit ab; die monatlichen Raten wurden immer pünktlich gezahlt. Coronabedingt wird Anfang 2020 Kurzarbeit angemeldet. Dadurch können drei Monatsraten nicht fristgerecht bedient werden und die Bank kündigt den Kreditvertrag fristlos. Die gesamte verbliebene Kreditsumme wird fällig gestellt. Um die Restschuld zu tilgen, soll nun sein als Sicherheit hinterlegtes Haus (und somit seine gesamte Altersvorsorge) versteigert werden. Die Verbraucherzentrale ⇒ leitet die Prüfung der Berechtigung zur Kündigung ein und sorgt für existenzsichernde Maßnahmen.

Im Corona-Lockdown vertreiben sich nicht nur Jugendliche die Zeit im Internet; auch Seniorinnen und Senioren nutzen zum Zeitvertreib unterschiedliche Spiele-Plattformen. In der Folge werden sie über dubiose Links auf kostenpflichtige Internetseiten geführt. Hier angekommen, halten Gewinnspiel- Serviceagenturen verlockende Angebote bereit. Spielen auf Probe wird schnell zum nicht ersichtlichen Jahresabo – so auch bei Frau P., die Hilfe bei der Verbraucherzentrale sucht. Durch mehrere Spieleinsätze ergeben sich Abbuchungen von ihrem Konto von 500,- Euro monatlich bei einer ohnehin schon knappen Rente. ⇒ Nach Eingreifen durch die Verbraucherzentrale gibt der Anbieter auf und schreibt die Kosten wieder gut.

Die Einschränkung sozialer Kontakte macht Herrn S. zu schaffen. Über das Internet versucht er dieses Defizit auszugleichen. Schnell landet er in den Fängen diverser Partnervermittlungsgesellschaften. Die von diesen vorgeschlagenen Kontaktdaten sollen ihn fast 3.000,- Euro kosten. ⇒ Die Prüfung der Verbraucherschützer ergibt, dass die Forderungen unberechtigt sind und vom Unternehmen ausgebucht werden.

Oft konnte die Arnsberger Verbraucherzentrale bereits durch Erstberatungen vor perfiden Tricks und Abzocke warnen und somit Schaden von Verbraucherinnen und Verbrauchern fernhalten. Sei es bei dubiosen Angeboten für Anlage von Geld in Form von Münzen, um das Geld in der Corona-Krise zu retten oder auch für diverse Mittelchen, die Coronainfektionen verhindern sollen und über das Internet oder am Telefon vertrieben werden. Abofallen ließen so und in ähnlicher Form grüßen.

 Immer wiederkehrend gab es zudem die altbekannten Maschen mit untergeschobenen Energieverträgen, jedoch in neuem Gewand mit Argumenten aus der Pandemie verschleiert.

So wurden Zählerstände telefonisch mit der Begründung abgefragt, man könne dies coronabedingt zur Zeit nicht persönlich tun. Schnell waren persönliche Daten und Bankverbindungen zusätzlich ausgetauscht und der telefonische Vertragsschluss mit ungewolltem Anbieterwechsel war perfekt.

In vielen Fällen war es notwendig, dass die Arnsberger Verbraucherzentrale im Rahmen ihrer Rechtsberatungsbefugnis die Rechtslage für Ratsuchende klärte und die Angelegenheit in schriftlichen Verhandlungen mit Anbietern regelte.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW