Die Verwendungsmöglichkeiten heimischen Holzes
Allgemein über die Holzbe- und verarbeitung zu berichten, sprengt leicht den Rahmen dessen, was an dieser Stelle möglich ist. Deshalb wollen wir am Beispiel eines mittelständischen Familienbetriebes aus dem Sauerland die vielfältigen Bearbeitungs- und Nutzungsmöglichkeiten der heimischen Fichte und Buche näher beleuchten.
Der Holzhof Klute in Meschede-Berge ist ein familiengeführtes, europaweit agierendes Unternehmen, das schwerpunktmäßig Brennholz aus heimischen Fichte- und Buche-Beständen herstellt und veräußert und sich darüber hinaus weitere Standbeine geschaffen hat. Harvester, Rückezug und Skidder (Seilschlepper) kommen zum Einsatz, wenn auf dem Holzhof Klute Rohholz „geerntet“ wird.
Anschließend wird das Holz veredelt und mit dem eigenen Fuhrpark zum Kunden transportiert. Die Logistik beinhaltet dabei auch Bahn- und Schiffstransporte.
Wie vielfältig die bearbeiteten und veredelten Rundhölzer genutzt werden können, erzählt uns Antonius Klute, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Sohn Thorsten leitet, selbst:
„Die von uns veredelten Rundhözer werden genutzt für:
- Schleifholz zur Herstellung von Holzwolle-Platten
- Akkustikplatten
- Dämmplatten
- zementgebundene Faserplatten
- Außerdem entrinden wir Fichtenrundhölzer zur Herstellung von Zaunpfosten, Palisaden, Schneefanghölzern, Gartenzierhölzern, Fahnenmasten etc.
Mit sieben bis 14 Metern langen Rundhölzern, aus denen dann Telegrafenmasten hergestellt werden, beliefert die Firma Klute auch Energieversorger aus Süddeutschland und in der Schweiz Früher von größerer Bedeutung, versorgte die Firma, die 1945 vom Vater des heutigen Inhabers, Anton Klute, gegründet wurde, vornehmlich die Zechen im Ruhrgebiet mit Grubenholz. Inzwischen wird nur noch eine Grube mit Pfosten, die als Stütze (sog. „Stempel“) im Bergbau genutzt werden, beliefert.
Holz, dieser tolle, nachwachsende Naturstoff, zu dem der Mensch schon seit der Steinzeit eine intensive Beziehung (vor allem als Nutznießer) pflegt, wird in vielen Bereichen eingesetzt. Hier ein kleiner Überblick:
Sägeindustrie, Holzwerkstoffindustrie, Zellstoff, Papierindustrie
Im Jahr 2011 wurden in Deutschland 10,5 Millionen Tonnen Holzwerkstoffe hergestellt – Rekord in Europa. Die wichtigste Branche hierbei ist die Spanplattenindustrie.
Holz im Baugewerbe
Auch im Baugewerbe spielt Holz bis heute eine herausragende Rolle. Holzfertigbauhäuser sind nach wie vor in Mode, Zimmereien, Bautischlereien und die Parkettindustrie sind für die Errichtung und den Innenausbau von Gebäuden aller Art gefragt.
Holzverarbeitung
Industriell werden im Holzbauwesen Spanplatten, Sperrholz, MDF-Platten, Holzfurniere und die als Heizstoff beliebten Holzpellets hergestellt.
Holzbearbeitung
Die Endbearbeitung von Holz zu Möbeln, Holzschmuck, Spielzeugen etc. findet nicht nur industriell, sondern auch in mittelständischen Schreinereien, Tischlereien, Drechslereien statt.
Endverwertung
Privat oder gewerblich genutzte Blockheizkraftwerke nutzen das Holz als „Endverwerter“.