„Abenteurer, Entdecker und Musiker“:

Die Oeventroper Korsaren

Sie nennen sich Wölflinge, Pfadis, Ranger und Rover – die 20 jungen Menschen, die zu den Oeventroper Korsaren gehören. 2015 gegründet, treffen sie sich in Gruppenstunden – drinnen und vor allem draußen – bei Wochenendaktionen, auf Fahrten und in Jugendlagern. WOLL hat die „Abenteurer, Entdecker und Musiker“, wie sie sich selbst beschreiben, besucht.  

„Stammesführer“ Fabian Möckel führte uns in die Welt der Pfadfinder ein: „Wölflinge sind sechs bis zehn Jahre alt, danach kommen die Pfadis (11 bis 15 Jahre), und schließlich die Ranger und Rover (16 bis 28 Jahre), zu denen auch wir selbst, also die Leiter und Programmgestalter gehören“.

Natur respektieren und bewahren

Die Vermittlung der Schönheit der Natur an die Jugendlichen, ist ein großes Thema. Hierzu gibt es nicht nur theoretische Anleitung, sondern vor allem auch viel Praktisches. Beim „Plogging“ oder „clean up“ beispielsweise gehen die Gruppen in den Wald, um aufzuräumen und Müll zu sammeln. Und es gibt genug davon: „Beim letzten Mal, als wir in den Wäldern rund um Oeventrop und später an der Ruhr unterwegs waren“, so Fabian, „hatten wir nach gerade einer Stunde schon mehrere große Mülltüten gesammelt – es lohnt sich also!“ 

Um die Vermeidung von Plastik ging es u. a. während der „Nachhaltigkeitswoche“ des Bundes deutscher Pfadfinder, an der die Korsaren im letzten Jahr teilgenommen haben. Eine Woche lang alle Lebensmittel in Dosen, statt in handelsübliche Verpackungen zu packen, Plastik generell zu vermeiden, gehörte zu den Aufgaben der Teilnehmer. Die Aktion wurde in den Social-Media-Kanälen gepostet – einfach, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

Verwahrloste, kranke und ausgesetzte Tiere vor dem Tod zu retten, darum ging es bei der Aktion „Pfand für Pfoten“, einem Projekt in Rumänien. Durch die Pfandsammelaktion 2019 in Oeventrop konnten über 1.000 Euro an die Tierhilfe in Rumänien weitergeleitet werden. Darauf ist Fabian Möckel zu Recht stolz.

Spielerische Gruppenstunden

Aber manchmal geht es bei den Pfadfindern auch spielerisch zu. Wie zum Beispiel in einer der Gruppenstunden, die am liebsten in freier Natur, im Winter und bei schlechtem Wetter aber natürlich auch im Gruppenraum auf der Kirchstraße abgehalten werden. Gerade bei den Jüngsten, den „Wölflingen“, steht dabei das spielerische Lernen im Vordergrund, aktuell beim Basteln von Gesichtsmasken aus Gips.

Zahlreiche Motive der „Wölflings-Spiele“ sind dem „Dschungelbuch“ sind entnommen. Der Menschenjunge Mogli, der von einem Wolfsrudel aufgezogen wurde, sich mit der Zeit immer besser zurechtfindet, später anderen Kindern bei der Eingewöhnung in die Gruppe hilft – sozusagen als „Pfadi“ – schließlich die Gruppe verlässt, um wieder bei den Menschen zu wohnen. Diese Motive spiegeln sich auch innerhalb der Pfadfindergruppe wider.

Noch einmal Fabian: „Unser großes Ziel ist es, den Jüngeren spielerisch Verantwortungs- und Selbstbewusstsein beizubringen, und ihnen etwas auf dem Weg zu helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“  

Auch an traditionellen Oeventroper Events, wie bei der bekannten „Nacht der Lichter“ auf der Kirchstraße oder dem „lebendigen Adventskalender“, bei dem private Haushalte ihre Fenster als „Kläppchen“ des Kalenders öffnen und zum gemeinsamen Musizieren und Singen einladen, nehmen die Pfadfinder teil und sind so gut ins Dorfleben integriert.

Übrigens: Handys sind in der Gruppe nicht verboten – aber keiner braucht sie, weil immer etwas los ist, in der realen Welt.

Interessant und etwas anders, der Kosmos der Pfadfinder!  

  „Unser großes Ziel ist es, den Jüngeren spielerisch Verantwortungs- und Selbstbewusstsein beizubringen.“ (Fabian Möckel)

„Abenteurer, Entdecker und Musiker“: DIE OEVENTROPER KORSAREN
Fröhliche Bastelrunde „Abenteurer, Entdecker und Musiker“: DIE OEVENTROPER KORSAREN
„Abenteurer, Entdecker und Musiker“: DIE OEVENTROPER KORSAREN