Eine Geschichte voller Leben in schwierigen Zeiten

In Zeiten von Corona, wo man viel zu oft auf negative Nachrichten stößt, ist die Geschichte von „Fawkes“ nicht nur berührend sondern auch eine positive Geschichte, die Mut macht.

Fawkes ist ein kleiner Vogel, der in seinem so kurzen Leben schon zweimal großes Glück hatte. In Kombination mit einem starken Überlebenswillen kämpft er sich nun seit über einer Woche ins freie Leben eines kleinen Singvogels.

Aber von Anfang an: Sonja und ihre Kinder waren gerade auf einer kleinen Radtour durch ihr schönes Dorf Holthausen, als sie vor dem Haus einer Bekannten auf einen besonderen Fund trafen: Ein winziger, gerade erst geschlüpfter Jungvogel lag hilflos auf dem Gehweg. Was tun? Jetzt war schnelles Handeln erforderlich. Woher er kam war ein Rätsel. Wäre er aus einem Nest gefallen, hätte er den Sturz sicher nicht überlebt, das ließ die Vermutung offen, dass ihn ein größerer Greifvogel aus dem Nest raubte und fallen ließ – Das erste große Glück im jungen Leben des kleinen Vogels. Kurzentschlossen nahmen Sonja und ihre Kinder ihn mit nach Hause und bastelten ihm ein kleines Nest. In einer warmen Socke eingehüllt und in einem Nest aus Heu fand er sein neues Zuhause – Das zweite große Glück in seinem jungen und zerbrechlichen Leben.

Und wie füttert man solch ein kleines Lebewesen, das unentwegt an Hunger zu denken scheint? Mehlwürmer mit Ei und zwar stündlich, mit einer Pinzette in den weit aufgerissenen Schnabel, das ist seitdem eine Hauptaufgabe von der neuen Ziehmutter und ihren drei Töchtern Lilli, Sofie und Marie.

Schon am nächsten Tag war der kleine Fawkes – übrigens benannt nach dem Phönix aus Harry Potter – putzmunter und rief unentwegt nach „Essen“. Sobald Sonja pfeift, reißt er den Schnabel auf und verschlingt seine Portion von 5 bis 10 Würmern vermischt mit Ei. Spätestens jetzt wird einem klar, warum unsere Singvögel im Frühjahr immer unterwegs sind und unentwegt ihr Nest ansteuern. Bei bis zu zehn Jungvögeln im Nest ein Fulltime-Job.

Von Tag zu Tag entwickelt sich Fawkes zusehend und mittlerweile, nach einer Woche Aufzucht, ist deutlich das Gefieder zu sehen und auch die Augen sind geöffnet. Ob es sich aber – wie vermutet – um eine Kohlmeise handelt oder ob ein anderer Singvogel zum Vorschein kommt, das ist bis jetzt noch nicht eindeutig klar. Aber klar ist, dass er jeden Tag aktiver wird und es nur eine Frage der Zeit ist, wann er seine ersten Flugversuche startet. Nachts schläft er in seinem Nest unter der Heizung und er scheint sich dabei ziemlich wohl zu fühlen.

Aber nicht nur für Fawkes ist sein neues Leben ein Abenteuer, auch für die beiden zehnjährigen Zwillinge und die Vierjährige ist diese Art von Unterricht in einer Zeit ohne den Grundschul- und Kindergartenalltag eine ganz besondere.

Ohne die Hilfe seiner menschlichen Lebensretter wäre ein Überleben sicher nicht möglich gewesen. Aber dennoch erscheint die Geschichte des kleinen Fawkes, der mit seinem unbändigen Willen den Kampf ums Überleben zu schaffen scheint, wie ein kleines Wunder. Und die Geschichte ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass es sich immer lohnt zu kämpfen!

Wir werden seinen Weg in die Freiheit weiter verfolgen und darüber berichten.