Malerei als inneres Abenteuer und damit ein spannendes Leben für die Kunst

Sigrid Maria Schulte beschreibt mit ihrer Malerei ureigenste Gefühle und Gedanken

Text und Fotos: Manfred Haupthoff

“Keine Form von Kunst kann Gefühle wiedergeben, wenn nicht ein Teil des Wirklichen hineingemischt ist. Wie winzig auch immer, wie unmerklich diese Andeutung auch sein mag, diese unreduzierbare Parzelle ist wie der Schlüssel zum Werk. Sie macht es lesbar; sie erhellt seine Bedeutung, sie eschließt seine tiefe essentielle Wirklichkeit der ästhetischen Wahrnehmung, die die wahrhafte Intelligenz ist.  JEAN FAUTRIER

Ich habe mich mit der Arnsberger Künstlerin Sigrid Maria Schulte verabredet. Wir treffen uns in den Räumen ihres Geschäfts an der Mendener Straße in Neheim zu einem Gespräch über ihre ganz persönliche ART von Kunst. Ich bin gespannt.

Die Ursprünge liegen in der Familie. In der Familie von Sigrid Maria Schulte wurde schon immer gemalt. Großes Vorbild für Sigrid Maria war dabei ihr Vater, der als frühes Mitglied der Arnsberger Künstlergruppe 913, nicht nur malte, sondern auch Bilder restaurierte und Bilderrahmen anfertigte. Von ihm hat die Künstlerin viel gelernt. Mit ihren Eltern hat Sigrid Maria Schulte dann auch häufig Kunstausstellungen besucht und sich danach über die gesehene Kunst mit ihnen ausgetauscht.

Die Bilder entstehen aus dem Innersten der Künstlerin heraus. Das Malen ist für die Künstlerin ein schöpferischer und sehr lebendiger Prozess. Die Bilder entstehen meist ohne große Pläne, Skizzen oder Vorarbeiten. Fast scheint es so, als würden sich innere, seelische Einflüsse manifestieren, um sich danach auf der Leinwand zu verselbstständigen.

Durch das Arbeiten mit Farben, Formen und Flächen ein Bild zum Leben zu erwecken, ist für die Künstlerin stets und immer wieder ein wunderbares Erlebnis. Durch die intensiven, teils großformatigen Mischtechniken entstehen dabei – in vielen Farbschichten, die sich gegenseitig überlagern und durchdringen – großartige Bilder, die uns eine Geschichte erzählen. Inspirieren lässt sich die Künstlerin durch Gesehenes, aber auch durch Erlebtes. Vor einiger Zeit hatte die Künstlerin Sigrid Maria Schulte sich durch einen Fernsehbericht und ein Buch über Island zu einem Bild inspirieren lassen. Sie sagt dazu: Danach hatte ich so viel Island im Kopf, das Licht, die gewaltige Natur, die Einsamkeit, die ganz besondere Atmosphäre, dass ich spontan ein Bild gemalt habe und es „Gedanken an Island“ genannt habe.

Ich denke, dieses Beispiel sagt viel über die Arbeitsweise der Künstlerin und ihre ganz besondere künstlerische Intention aus und lässt uns verstehen, warum die Bilder dieser sympathischen Künstlerin vor allem eines sind: Seelenbilder.

Und das Wichtigste zuletzt: Wichtig ist der autodidaktischen Künstlerin Sigrid Maria Schulte, die ursprünglich Heilpädagogin werden wollte, dass ihre Bilder Freude beim Betrachter verbreiten. Bilder für die Seele, für die Menschen und die Atmosphäre in ihren Räumen. Wenn die Menschen also glücklich sind mit der Entscheidung, ein Bild der Künstlerin erworben zu haben und sich immer wieder an eben diesem Bild erfreuen, ist alles erreicht, was die Künstlerin sich wünscht. Ergänzend zu ihrem eigenen Schaffen gibt die Künstlerin Kurse, in denen sie ihr umfangreiches Wissen an Interessierte weitergibt. Und auch wieder ganz viel von ihrer eigenen Persönlichkeit.