WOLL-Redakteure kochen
Text: Gisela Wilms
Fotos: Manni Haupthoff & Tom Linke
„Hm, das riecht lecker“, begrüßten die Gäste unser Redaktionsmitglied Manni Haupthoff, das für die neue Serie „Pappsatt“ in die Rolle eines Kochs geschlüpft war. Auf seiner Schürze reckte ein Geschöpf seinen Kopf, der Ähnlichkeit mit dem eines Adlers hatte. „Oh, es gibt Geflügel?“ wollte einer der Gäste schmunzelnd wissen. Manni lächelte nur geheimnisvoll und meinte: „Lasst euch überraschen.“ Bei einem Gläschen Prosecco als Aperitif machte er dann doch Andeutungen. Pasta, Kräuter, Lachs lauteten seine Worte, die uns, in Kombination mit den Düften aus der Küche, das Wasser im Munde zusammenlaufen ließen. Dann war es endlich so weit. Wir durften in dem gemütlichen Esszimmer Platz nehmen. Der liebevoll gedeckte Tisch mit leuchtenden Kerzen und das Prasseln des Holzes im Kaminofen erhöhte die Vorfreude auf den Gaumenschmaus. Bevor der erste Gang aufgetragen wurde, musste unser Manni aber ein Geständnis machen: „Vorspeise und Dessert hat meine Frau Liliane zubereitet, ich habe mich auf das Hauptgericht konzentriert.“ Na ja, nicht immer verderben viele Köche den Brei, oft spornen sie auch zu Höchstleistungen an. Um es vorwegzunehmen, in diesem Fall traf die Vermutung durchaus zu.
Vorspeise: Gefüllte Spitzpaprika
Liliane Haupthoff hatte dazu den Boden einer Paprika genommen, die sie vor der Füllung mit Käse, Bacon und Zwiebeln kurz angebacken hatte. Dann das Ganze ab in den Ofen und anschließend mit gerösteten Sonnenblumenkernen überstreuen.
Die würzige Farce harmonierte perfekt mit der etwas süßlich schmeckenden Paprika und den knackigen Sonnenblumenkernen. Das war ein Auftakt nach Maß und befeuerte die Laune der Gäste, die spätestens jetzt wussten, dass auf sie ein genussreicher Abend wartete.
Hauptgericht: Penne Arcadi
Der gebürtige Soester Manfred Haupthoff erzählte uns die Geschichte zu seinem Hauptgericht. Das Ehepaar liebt Reisen, vor allem in den Mittelmeerraum. Da wundert es nicht, dass sie Anhänger der mediterranen Küche sind, und ihre Kochleidenschaft mit einigen Rezepten aus dem Süden ausleben. Aus diesem Grund suchten sie auch in Brüssel immer wieder ein Restaurant auf, da dort hervorragend italienisch gekocht wurde. Und so gaben sie der Pastakombination, die sie uns servieren wollten, den Namen des Lokals, in dem sie ihre Lieblingsnudeln oft gegessen hatten: „Penne Arcadi“ Unser Gastgeber wollte gerade noch weiter ausholen, als aus der Küche der Ruf schallte: „Manfred, die Nudeln kochen!“ Nun ja, dann musste die Fortsetzung noch ein Weilchen warten, denn italienische Pasta ist unweigerlich mit dem Adjektiv „al dente“ verbunden, das keinen Aufschub duldet.
Nach einiger Zeit saßen wir vor dampfenden Tellern, auf denen sich Penne, Spinat und Lachs ein Stelldichein boten. Der Duft dieser Köstlichkeiten zog in die Nase, die selbstverständlich auch Knoblauch wahrnahm. Aber was wäre ein italienisches Gericht ohne dieses Gewürz, das zudem als Heilpflanze einen guten Ruf hat? Ein Gläschen Rotwein wurde eingeschenkt und schon war die erste Gabel im Mund. Die Geschmacksknospen der Zunge signalisierten dem Gehirn „Einfach köstlich!“
Wie verhält sich der Mensch, wenn er sich im Kreise netter Menschen wohlfühlt und mit Essen verwöhnt wird? Er erzählt und hört anderen Gästen zu. Aufgrund der Wahl des Hauptganges entwickelten sich Gespräche rund um Urlaub und fremdländische Gerichte. Der eine berichtete von Restaurants in Venedig, der andere kam auf Mallorca zu sprechen. Dazu fiel Dirk und Claudia eine besondere Geschichte ein. „Wir hatten uns mit unseren Kindern in eine Pizzeria an der Straße gesetzt und das Nationalgericht Italiens bestellt. Zumindest verbinden wir Deutsche Italien mit Pizza. Es dauerte und dauerte. Na, das musste dann doch etwas Besonders sein, wenn sich der Wirt so viel Mühe mit der Zubereitung machte. Und dann endlich kam sie, die Pizza. Wir trauten unseren Augen nicht. Die italienische „Spezialität“ entpuppte sich als ehemals tiefgekühltes Produkt einer Firma aus Bielefeld.“
Glücklicherweise hatten wir es bei Haupthoffs besser angetroffen, denn das Ehepaar verwendete nur erlesene Zutaten.
Nachdem weitere Geschichten zum Besten gegeben wurden, wir mittlerweile beim Thema Wohnmobil und dessen Vorzügen gelandet waren, näherten wir uns wieder der Heimat. Über Bödefeld und Ramsbeck kamen wir dann gedanklich zurück nach Arnsberg und freuten uns auf das Dessert, das mittlerweile vor uns stand.
Dessert: Apfelgratin
Hierfür hatte Liliane kleingeschnittene Äpfel unter einer knusprigen Decke von Streuseln mit Kokosflocken, einem Hauch Chili und Muskat versteckt. Dazu reichte sie Schlagsahne, denn wir wissen alle, dass Fett ein Geschmacksträger ist und unbedingt zu einem leckeren Dessert dazu gehört. War das gut!!!
Pappsatt und sehr zufrieden verließen wir nach einem gemütlichen Abend mit ausgezeichnetem Essen und fröhlichen Gesprächen unsere Gastgeber Manfred und Liliane Haupthoff, bei denen ich mich im Namen der anderen Gäste sehr herzlich für die Einladung bedanke.