50 von 1500 Einwohnern sorgen für 150 Arbeitsplätze!

Text: Carla Wengeler

Fotos: S. Droste

Allendorf, das zwischen den Sunderaner Stadteilen Hagen und Stockum liegt, bekam bereits im Jahr 1407 die Stadtrechte zugesprochen – die jedoch nie ausgeübt wurden. Deswegen wird der Ort auch als Titularstadt bezeichnet. „Im Jahr 1795 hat der Fuhrmann Friedrich Clute-Simon den Kölner Domschatz ins Kloster Wedinghausen gebracht“, berichtet Ortsvorsteher Anton Lübke über die Geschehnisse der Allendorfer Vergangenheit. Acht Jahre später wurden die Relikte dann wieder nach Köln gebracht. Erst im 20. Jahrhundert gab es erneut Schlagzeilen aus dem Ort – leider tragische: Im Juni 1940 starben fünf Schulkinder bei einer Explosion und waren somit die ersten Ziviltoten des Zweiten Weltkrieges. Am 11.04.1942, während sich die Wehrmacht im Ort versteckt hielt, starben nach einer Bombardierung Allendorfs 42 Menschen.  

Söhne des Ortes

Berühmte Persönlichkeiten sind in Allendorf aufgewachsen. Zum Beispiel Norbert Peters, ein katholischer Priester und Hochschullehrer. Auch Josef Droste stand im Dienst der Kirche; er war Zeit seines Lebens Generalvikar im Erzbistum Paderborn. Kein Kirchenmann, aber trotzdem weit über Allendorfs Grenzen hinaus bekannt, war Hubert Clute-Simon, ein Profifußballer, der unter anderem bei Schalke 04 und Hertha BSC gespielt hat.   

Heute leben rund 1500 Einwohner in Allendorf, ungefähr 50 von ihnen sind selbstständig und sorgen für circa 150 Arbeitsplätze im Dorf. Ziemlich beeindruckend! Ohne Gewerbegebiet kann Allendorf eine hervorragende Infrastruktur bieten, bei der alles vorzufinden ist: Apotheke, Tankstelle und Blumengeschäft, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch eine Grundschule mit Ganztagsbetreuung findet man im Ort. Ein Altenheim befindet sich derzeit noch im Aufbau und wird später 80 Senioren ein Zuhause bieten.  

Die „Alte Molke“ und andere Highlights

Beliebt ist in Allendorf auch der Park mit Spielplatz. Übrigens der größte Spielplatz der Stadt Sundern. Ein bekannter Veranstaltungsort ist die „Alte Molke“, eine umgebaute Molkerei, die nun als Theaterbühne, für Konzerte und Comedy-Auftritte genutzt wird. Zirka zwölf überaus aktive Vereine gibt es in Allendorf: darunter der Schützenverein, der Sportverein mit fünf Jugendmannschaften und öffentlich zugänglichem Kunstrasenplatz, SGV, Kolping. Sie alle sorgen für ein gutes Miteinander. So kann auch der Musikverein im nächsten Jahr sein 100-jähriges-Jubiläum feiern.

„Allein der Heimatverein hat schon 400 Mitglieder. Das sagt schon was aus!“, findet auch Anton Lübke. Der Heimatverein „Fickeltünnes e.V.“ leitet seinen Namen vom Patron der Kirche ab, Sankt Antonius dem Einsiedler, der oftmals mit einem Schwein unterm Arm dargestellt wird. In unseren Breiten wird daraus umgangssprachlich eben der „Fickeltünnes“.

Für die Zukunft hat sich Allendorf vorgenommen, die Parkanlage weiterhin aktiv zu halten und die Wandermöglichkeiten zu verbessern und bekannter zu machen. Unterstützend ist da die Tatsache, dass der 18 Kilometer lange Geschichtswanderweg mit 16 Stationen vom SGV 2014 bis 2016 zum Weg des Jahres gekürt wurde. Darüber hinaus wurde er an die „Sauerland Höhenflug“-Wanderroute angefügt und umbenannt in den „Fickeltünnesweg“.

Das Highlight im Winter ist definitiv der Weihnachtsmarkt, der seit nun ungefähr 18 Jahren jährlich stattfindet. 25 liebevoll aufgestellte Hütten laden neugierige Besucher und stauende Kinder ein, durch Allendorf zu bummeln und sich vom Weihnachtsfeeling anstecken zu lassen. „Ohne die große ehrenamtliche Unterstützung der Rentner hier wäre das gar nicht möglich“, erklärt der Ortsvorsteher. Es gibt auch ein Weihnachtskonzert und viele Angebote extra für Kinder. Der Weihnachtsmarkt findet am zweiten Adventswochenende statt.

Die Vereine sorgen für ein gutes Miteinander

Der Fickeltünnes – Allendorf, das zwischen den Sunderaner Stadteilen Hagen und Stockum liegt
Allendorf, das zwischen den Sunderaner Stadteilen Hagen und Stockum liegt
Park mit Spielplatz – Allendorf, das zwischen den Sunderaner Stadteilen Hagen und Stockum liegt