Biofilm im Brauseschlauch?

Bestwiger Unternehmen erhält Förderung für den Einsatz ökologisch vorteilhafter Werkstoffe

Jeder kennt ihn und jeder hat mindestens einen im Haushalt: Die Rede ist vom Brauseschlauch. Der Brauseschlauch ist eines dieser Produkte, über welches sich der Otto-Normalsauerländer keine Gedanken macht. Wir von WOLL treffen Heiner Ramspott, Inhaber und Geschäftsführer der Ramspott GmbH & Co. KG und stellen sofort fest: Er gehört nicht zur “Otto-Normal”-Sorte, denn er beschäftigt sich jeden Tag intensiv mit Schläuchen für Dusche, Armatur & Co.

Das Ding mit dem Biofilm

Die meisten der heute angebotenen Brauseschläuche werden aus PVC gefertigt. Selbst Metallschläuche haben einen Kunststoff-Kern, da sonst die Wasserdichtigkeit nicht gegeben ist. PVC ist grundsätzlich bestens geeignet für dieses Produkt, denn es ist wasserdicht, lange haltbar und dabei flexibel und trotzdem temperatur- und formstabil. 

Etwa 80% der heute angebotenen Schläuche bestehen aus PVC – und das ist ein echtes Problem! Um das zu verstehen, muss man sich die Trinkwasserverordnung vom 1.8.2018 anschauen. Diese schreibt nämlich eine Vermeidung von Biofilmen in Brauseschläuchen vor. Biofilme bestehen aus einer Schleimschicht (Film), in der Mikroorganismen wie z. B. Bakterien, Algen oder Pilze gedeihen können. Die schlechte Nachricht lautet: PVC-Schläuche haben leider die Eigenschaft, dass sich darin diese Biofilme bilden können.

Dank TPE 38% weniger Material und keine Biofilme

Schläuche aus thermoplastischen Elastomeren (TPE) enthalten keine Weichmacher. Biofilme finden hier somit kaum Nährstoffe und haben quasi keine Chance. Der Haken: TPE ist je nach Härte entweder nicht so flexibel oder formstabil wie PVC. Ramspott ist es nun gelungen, dank einer innovativen Fertigungsanlage einen vielschichtigen Schlauch aus TPE zu erstellen mit nahezu den selben Eigenschaften wie PVC – nur ohne Biofilm-Bildung. Außerdem kann u.a. auf Grund der geringen Masse mit dem Einsatz von TPE über 30 % Energie und Rohmaterial eingespart werden, was die Ressourcen erheblich schont. Weiterhin sind vereinfachte Recycling-Verfahren aufgrund der chlorfreien Rohstoffbasis möglich.

EU-Förderung

All diese Punkte haben dazu geführt, dass dieses besondere Fertigungsverfahren vom europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem LANUV* im Vorfeld gefördert wurde. Ramspott ist dabei eines von 24 geförderten Unternehmen in der EU (es gab insgesamt 40 Bewerbungen.) Man kann zu dieser großartigen Leistung nur herzlich gratulieren und auch ein bisschen stolz sein auf unsere Produkte “made in Sauerland.”

Infokasten

Brauseschläuche aus dem Sauerland

Die 1959 gegründete Ramspott GmbH & Co. KG produziert in Bestwig seit über 55 Jahren in nunmehr dritter Generation Dusch- und Brauseschläuche und bietet laut eigenen Angaben diesbezüglich deutschlandweit  die größte Fertigungstiefe der gesamten Branche. Design, Langlebigkeit und hohe Funktionalität – das zeichnen die Ramspott-Produkte aus. Zum Programm gehören in erster Linie Kunststoff- und Metallschläuche sowie Robolatoren (Pelatoren), die mit allen gängigen Sanitärprodukten kompatibel sind. Die hier vorgestellte Entwicklung sowie zahlreiche weitere Patente und Geschmacksmuster dokumentieren das innovative Gespür des Unternehmens.

Ramspott produziert ausschließlich für nationale und internationale Armaturenhersteller sowie den Großhandel und bietet die Produkte weitestgehend nicht unter eigenem Namen an. *) Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

Ramspott GmbH & Co. KG
Briloner Straße 39
D-59909 Bestwig
Tel.: +49 2904 9709-0
Fax: +49 2904 9709-17
E-Mail: info@ramspott.de
www.ramspott.de

Heiner Ramspott, Ramspott GmbH & Co. KGQuelle: Privat
Biofilm im Brauseschlauch? Bestwiger Unternehmen erhält Förderung für den Einsatz ökologisch vorteilhafter Werkstoffe – Erfolgreich in dritter Generation: Heiner Ramspott, Inhaber und Geschäftsführer der Ramspott GmbH & Co. KG in Bestwig
Biofilm im Brauseschlauch? Bestwiger Unternehmen erhält Förderung für den Einsatz ökologisch vorteilhafter Werkstoffe
Gebäude Ramspott Biofilm im Brauseschlauch? Bestwiger Unternehmen erhält Förderung für den Einsatz ökologisch vorteilhafter Werkstoffe

Fotos: Ramspott GmbH & Co. KG