Ein David in der Sauerländer Bankenlandschaft

„Es ist vollbracht!“ Das sind die Worte des Vorstandssprechers der Volksbank im Hochsauerland, Dirk Lüddecke zu Beginn der ersten gemeinsamen Pressekonferenz der Volksbank im Hochsauerland eG am vergangenen Mittwoch im hochgelegenen Föckinghausen. Die Volksbanken Marsberg, Reiste-Eslohe und die Spar- und Darlehnskasse Oeventrop hatten im September vergangenen Jahres den rechtlichen und technischen Zusammenschluss vollzogen. „Die Migration auf ein neues Betriebssystem in 2017/2018 und die Zusammenführung der Systeme Ende letzten Jahres war insgesamt ein langer Weg und ein hartes Stück Arbeit!“ betont Vorstandsmitglied Hans-Jochen Zöllner. Mit einer Bilanzsumme von 581 Mio. Euro zählt die fusionierte Volksbank im Hochsauerland eher zu den kleineren Banken im Sauerland. Doch mit der David-Rolle sind die Verantwortlichen nicht unzufrieden „Größe heißt nich immer auch wirtschaftlicher Erfolg. Wir fühlen uns in der David-Position derzeit sehr wohl.“ Die Tragfähigkeit der Fusion wird unter den heutigen Rahmenbedinungen als rundweg positiv bewertet. Die Kosten der Fusion haben sich wie geplant entwickelt und somit zeigen sich die ersten Synergieeffekte in der Produktion und bei den Steuerungsarbeiten schon in den aktuellen Zahlen.

Synergien zu Wohl der Mitglieder und Kunden

 „Die Kunden in den Marktbereichen Reiste-Eslohe und Oeventrop hatten aufgrund der Änderung der IBAN zusätzlichen Beratungsbedarf. Die notwendige Mitteilung über die Änderung der Kontoverbindung ist mit einer ausreichenden Frist versehen, so dass es zu keinen Komplikationen im Zahlungsverkehr kommt. Zudem kontaktiert die Bank viele Großabbucher selbst, so dass der Aufwand für die Kunden gering bleibt.“ erklärt Vorstand Dirk Schulte.

Erklärtes Ziel der neuen Bank ist es nun, die geschaffenen Synergien zu bewerten und diese zum Wohl der Mitglieder und Kunden einzusetzen. Dirk Lüddecke: „Wir werden das kulturelle Zusammenwachsen der über 100 Mitarbeiter weiter vorantreiben, damit wir gestärkt in die Zukunft schauen können“

Die Entwicklung in 2019 stellt Vorstandsmitglied Dr. Stefan Eckhardt dar: „Trotz der historisch niedrigen Zinsen bleibt die Volksbank im Hochsauerland für die Menschen in unserer Region eine beliebte Anlaufstelle für Geldeinlagen. Dies spiegelt sich auch in dem mit 5,2 % deutlichen Wachstum der bilanziellen Kundeneinlagen und der um 3,6 % auf 591Mio. € gesteigerten Bilanzsumme wider“ erläutert Eckhardt. Die ratierliche Ansparung in Fondsprodukten hat zu enormen Zuwächsen in den Anlagekonten der genossenschaftlichen Verbundunternehmens Union Investment geführt. Insgesamt werden dort mittlerweile 146 Mio€ verwaltet. Ein Plus von 19 % in 2019. Das Kundenkreditvolumen stieg um 3,6%.

Wachstum trotz niedriger Zinsen

Zu guter Letzt gaben die Vorstände Auskünfte über die Einschätzung der Zinslandschaft: Dazu Vorstand Dirk Schulte: „Der sogenannte Realzins, also die Differenz zwischen Zinsertrag und Inflationsrate ist seit 2016 negativ, Tendenz fallend. Wir haben hierauf bereits reagiert, in dem wir bei größeren Einlegern Negativzinsen vereinbart haben“.

Die Bank geht nicht davon aus, dass sich an dieser Zinslandschaft kurzfristig etwas ändert. „Die EZB hat in den letzten Monaten Ihre Möglichkeiten zur Steuerung der Konjunktur und Inflation bereits nahezu ausgeschöpft“. Da hat die neue EZB Präsidentin Lagarde ein schweres Erbe angetreten“ so die Vorstände unisono.

Die Bank agiert mit Vorstandssitzen in Eslohe und Marsberg. Mario Tiemann aus Oeventrop fungiert als Generalbevollmächtigter weiterhin in Oeventrop.

Die Zahlen der neuen Volksbank im Hochsauerland eG

Bilanzsumme                                        591 Mio€

Kundengesamtvolumen                     1.097 Mio€

Eigenkapital                                           57  Mio€

Mitarbeiter                                           133

Mitglieder                                       18.233

Filialen                                                    15