„Motor für den Bau der A 46“

Ferdi Tillmann erhielt 1972 klaren Auftrag für die Verkehrsanbindung des Sauerlandes

Text: Paul Senske                                              

Fotos: Stadtarchiv Meschede

„Ohne die A 46 hätte es mich als Bundestagabgeordneten nicht gegeben“, sagt Ferdi Tillmann. Der 87-jährige CDU-Politiker und Unternehmer aus Sundern-Dörnholthausen war von 1972 bis 1994 Bundestagsabgeordneter, lange Jahre Vorsitzender des Sportausschusses und Mitglied des Verkehrsausschusses. Tillmann gilt als „Vater der Winterberger Bobbahn“ und als „ein Motor für den Bau und die Weiterführung der A 46“.

„Wir müssen was für die Verkehrsanbindung des Sauerlandes tun.“ Mit diesem Auftrag und unter dieser Prämisse – so Tillmann – sei er in den Bundestag eingezogen, 1972 zunächst für den Wahlkreis Arnsberg-Soest und ab 1980 für den Wahlkreis HSK.  Tillmann, von 1969 bis 1972 ehrenamtlicher Landrat des damaligen Kreises Arnsberg, hatte sich zuvor in einer parteiinternen Abstimmung („im zweiten Wahlgang“) gegen Ernst Majonica (Soest) durchgesetzt.

Für Tillmann war von Beginn an klar: „Die A 46 ist eine Lebensader des Sauerlandes und auch und besonders für die wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung.“ Vor diesem Hintergrund sah er es als wichtige Aufgabe an, sich in seiner Abgeordneten-Zeit um die „Infrastrukturmaßnahme Autobahn“ zu kümmern. Wichtig waren, so Tillmann, die Kontakt-Pflege zum Bundes- und Landesverkehrsministerium und die „Bereitstellung der finanziellen Ressourcen“.

Hilfreich war dabei der „sehr gute Kontakt“ zu Franz Müntefering. Der SPD-Politiker war u. a. von 1972 – 1992 sowie von 1998 – 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags. „Es war eine enge Zusammenarbeit“, betont Tillmann. Wenn man so will, war es eine „große Koalition“ fürs Sauerland. „Aber auch alle anderen Abgeordneten im Bundestag und Landtag haben sich im Lauf der Jahre mit Erfolg um die Verkehrsinfrastruktur im Sauerland gekümmert, gekämpft und entscheidend mitgewirkt“, erklärt Tillmann. Sein CDU-Nachfolger im Bundestag, Friedrich Merz (MdB 1994 – 2009), hatte ebenfalls maßgeblich die Verkehrsinfrastruktur und damit die wirtschaftliche Entwicklung auf seiner Agenda. Da gilt auch für Dr. Patrick Sensburg (CDU), Dirk Wiese (SPD) sowie für Carlo Cronenberg (FDP), die derzeit die Sauerländer Farben in Berlin vertreten sowie für die beiden Unions-Abgeordneten auf Landesebene, Klaus Kaiser und Matthias Kerkhoff.

Für die Sauerländer Vertreter in Berlin und Düsseldorf steht fest: Das Sauerland darf nicht abgehängt werden. Dazu gehören leistungsfähige Straßen und die „Modernisierung des Schienennetzes“, wie es Dr. Patrick Sensburg im Sommergespräch 2019 erklärt hat: „Die Linienführung der B 7n in Richtung Brilon muss endlich stehen, und der Schienenverkehr endet nicht im Hamm und Hagen.“

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Am 29. November 1999 wurde das 4,7 km lange Teilstück der A 46 zwischen Freienohl und Wennemen freigegeben. Mit Transparenten feierten die Sauerländer Ferdi Tillmann, Friedrich Merz sowie Matthias Wissmann, der von 1993 bis 1998 Bundesverkehrsminister war. Ferdi Tillmann erhielt 1972 klaren Auftrag für die Verkehrsanbindung des Sauerlandes „Motor für den Bau der A 46“