Vom Perserteppich zum eigenen Unternehmen

Text von Stephy Kersting – Foto: RANZN

Dass man ein Unternehmen buchstäblich auf einem Teppich aufbauen kann, beweist die sauerländische Kreativagentur Viereinhalb. Zusammen mit seinen Kollegen David Spieler und Fabian Aufderheide entwickelt Sebastian Utting seit 2014 Webseiten und Shop-Systeme für regionale und überregionale Unternehmen und betreut sie im Bereich Social Media. Zunächst als Nebengewerbe, kurze Zeit später schon mit voller Power als Vollzeit-Geschäft. Heute arbeiten bei Viereinhalb zehn Mitarbeiter.

Unbedingt im Sauerland
Dass man eine Agentur nicht in Berlin, Düsseldorf oder Köln gründen muss, um erfolgreich zu sein, zeigt das Trio aus Schmallenberg nun seit fünf Jahren. „Fabian, David und ich sind alle sehr heimatverbunden, deswegen war für uns klar, dass wir hier im Sauerland gründen wollen“, erzählt Sebastian. Eine gute Entscheidung! Rein vom Standort her gesehen sei das Sauerland für Gründer kein Nachteil. Trotzdem zieht es Sebastian auch immer wieder in die Großstädte: „Man muss zwischendruch raus, um neue Impulse zu bekommen.“

Die Idee zur Selbstständigkeit gab es schon lange. Als es vor fünf Jahren auf Namenssuche für das eigene Unternehmen ging, rauchten die Köpfe des Trios. Neben dem Traum der Selbstständigkeit teilen die Jungunternehmer ein Faible für alte Möbel. Als sie zwei Perserteppiche ergatterten und schätzen ließen, lieferte ihnen der Gutachter die Vorlage: Viereinhalbtausend Euro waren die beiden Schmuckstücke wert. „Das ist jetzt unsere eiserne Reserve“, erklärt Sebastian. Einer der namensgebenden Teppiche liegt dekorativ im Besprechungsraum der Agentur.

Mutig sein und einfach machen
In jungen Jahren ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist ein gewagter Schritt. Doch der Viereinhalb-Gründer will junge Leute ermutigen: „Alles, was man braucht, ist ein gutes Konzept, ein bis zwei erfahrene (Business-)Partner und dann: einfach mutig sein und machen!“ Pluspunkt im Sauerland: „Hier tut es nicht so weh, wenn man mal auf die Nase fällt, weil man ein stabiles und gutes Netzwerk hat.“

Ranzn packen und auf ins nächste Abenteuer
„Dein Ranzn“ heißt das neueste Projekt des jungen Schmallenbergers. Zusammen mit seiner Frau und seinem Schwager Marko beschloss er vor rund zwei Jahren, einen Rucksack zu entwerfen und online zu vertreiben. „Da wir bei Viereinhalb Onlineshops für unsere Kunden entwickeln, hat es mich schon lange gereizt, selbst einmal etwas online zu vertreiben, um alle Prozesse noch genauer kennenzulernen“, erklärt der 33-Jährige. Ein Rucksack, der durch die Kombination aus Funktionalität, minimalistischem Design und nachhaltigen Materialien überzeugt. Das wasserabweisende, hellgraue Segeltuch und das vegane Kunstleder macht ihn zum perfekten Begleiter für witterungsunabhängige Spaziergänge, nicht nur im Sauerland.