Ausgleichsmaßnahmen für 80 Hektar Fläche

Der Landschaftsbau der A 46

Text: Carla Wengeler
Foto: Jürgen Eckert

Achtzig Hektar sind eine ganz schöne Menge, das wird sogar noch deutlicher, wenn man diese Summe in Quadratmeter umrechnet: 800 000! Was die wenigsten wissen, wenn es um den Bau einer Straße geht: Es müssen auch Ausgleichsmaßnahmen für diese Fläche unternommen werden. Da es sich bei dem Ausmaß dieser Straße um ein Teilstück einer Autobahn handelt, sind auch die Ausgleichsmaßnahmen umso größer.

Aber wo fängt man da an? Auch bei 80 Hektar beginnt Straßen.NRW mit einem Landschaftsbereitstellungsplan, der sich dann im Verlauf zu einem Ausführungsplan entwickelt. Parallel dazu sorgt die Flurbereinigungsbehörde für den Grunderwerb der Flächen, auf denen die Ausgleichsmaßnahmen stattfinden sollen. Diese Flächen haben nämlich einige Auflagen, beispielsweise darf auf den Feldern, Wiesen und Waldstücken nach dem Naturschutzgesetz nur noch ökologische Land- beziehungsweise Forstwirtschaft betrieben werden.

Wenn man zwischen Bestwig und Nuttlar unterwegs ist, fallen die Ausgleichsflächen nicht sofort ins Auge, da sie nicht alle direkt an das neue Teilstück der Autobahn angrenzen. Manche sind einfache Wiesen und Felder, die nun nur noch extensiv genutzt werden dürfen. Landwirte in der Umgebung können diese Grundstücke dann wieder pachten und sie im Rahmen der Auflagen bewirtschaften.

Aber es gibt auch ein ausgefalleneres Beispiel. In einem Wohngebiet in Nuttlar hat sich eine Ausgleichsfläche mit früherer Weihnachtsbaum-Monokultur in eine Streuobstwiese verwandelt. Auf 1,1 ha wachsen nun Äpfel, Birnen und Kirschen auf insgesamt 60 gepflanzten Obstbäumen. Diese Wiese ist bis jetzt noch öffentlich, da sich bisher kein Pächter gefunden hat. Somit ist ihr Stellenwert für die Gemeinschaft gestiegen.

Ein anderes Beispiel zeigt, wie Ausgleichsmaßnahmen bei einem Waldstück aussehen können. Ein Waldstück bei Grimlinghausen mit großem Fichtenbestand wurde aufgrund des Borkenkäferbefalls runtergemulcht. Stattdessen wurden auf der Fläche Buchen, Eichen und Sträucher gepflanzt. Um deren Wachstum zu gewährleisten, wurde das Waldstück eingezäunt, damit die Tiere keinen Schaden durch das Anknabbern der Sprösslinge verursachen können.

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