Dank des Liz wird Natur erlebbar

Möhneauen-Rundgang mit einer zertifizierten  Natur- und Landschaftsführerin

Text: Jürgen Funke
Bilder: Jürgen Funke und Torsten Wiegelmann

Natur für andere erlebbar machen, das haben sich Michaela Brune-Jäschke und ihre Mitstreiter auf die Fahnen geschrieben. Sie ist eine von mehr als 20 zertifizierten Natur- und Landschaftsführern, die das Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald (Liz) in Günne in den vergangenen Jahren ausgebildet hat. In dem 80-stündigen Lehrgang wurden die Teilnehmer umfassend über den heimischen Wald, unsere Natur und über die richtige Form der Übermittlung unterrichtet.

Die Kenntnisse von Michaela Brune-Jäschke werden deutlich bei einem Rundgang mit Startpunkt an der historischen Kanzelbrücke in das Naturschutzgebiet Möhneaue. Hier fühlen sich Enten, Gänse, unterschiedliche Fischarten, zahlreiche Insekten und seltene Muscheln wohl. Den Namen erhielt die historische Brücke durch die an Kirchenkanzeln erinnernden Pfeiler. Das 60 Meter lange Bauwerk ist fast 100 Jahre alt und befindet sich im Besitz des Ruhrverbandes.

Zunächst führt die Strecke mit Michaela Brune-Jäschke am Uferweg des Wameler Vorbeckens entlang. Sofort wird es lehrreich. Die  Naturführerin weist die Teilnehmer der Wanderung auf den Baumbestand direkt am Ufer hin. In der Ferne ergibt sich ein eindrucksvoller Blick auf die Kanzelbrücke. Im Sommer blühen davor unzählige Lichtnelken und sorgen für ein farbenfrohes Fotomotiv. Bei einer abwechslungsreichen Tour folgen auf Fichtenabschnitte lockere Buchen- und Eichenbestände, die mit ihrem satten Grün ein schöner Anblick sind. An einer Weggabelung geht es nach links. „Dies ist der alte Hexenweg. Man nannte ihn so, weil einst die langen Wurzeln der hohen Fichten wie Hexenfinger über den Weg wuchsen“, erläutert Michaela Brune-Jäschke.  Ein von der Expertin vorgetragenes Gedicht handelt von der heilenden Wirkung des Waldes, der den Arzt zwar nicht ersetzt, aber zur Entspannung beiträgt.

Zwei besondere Laubbäume fallen der Gruppe besonders ins Auge. „Dies ist das tanzende Baumpaar“, sagt die Naturführerin schmunzelnd. Ein munter plätschernder Bach, aber auch zum Beispiel Verbiss- und Schälschäden werden dank der Informationen der Natur- und Landschaftsführerin ganz anders und wesentlich besser wahrgenommen.

Das Landschaftsinformationszentrum feiert im Jahr 2019 in der alten Günner Mühle seinen 25. Geburtstag.  Auf drei Etagen wird in dem Gebäude eine Dauerausstellung zu den Themen Landschaft, Wald und Wasser geboten. Der Möhnesee wird dort in seiner ganzen Bandbreite mit Historie und Landschaft dargestellt. „Rund 17.000 Gäste haben im Vorjahr die Veranstaltungsangebote genutzt und die Ausstellung besucht. Das ist eine erhebliche Steigerung“, sagt Liz-Leiterin Kerstin Heim-Zülsdorf. Zudem fanden in 2018 fast  640 umweltpädagogische Führungen, Exkursionen und Veranstaltungen statt.

Infobox Liz
Die Naturführer des Liz, das in Günne unterhalb der Staumauer in der ehemaligen Mühle untergebracht ist, bieten geführte Wanderungen und Spaziergänge durch die Wälder am Möhnesee an. Genutzt werden diese Angebote von Touristen und von Interessenten aus ganz NRW. Für  Gruppen, Schulklassen und sogar für Kindergartengruppen gibt es besondere Programme.
Von den Kleinen im Kindergartenalter bis hin zu den Senioren – für jeden ist etwas dabei. Für Erwachsene gibt es vogelkundliche Abendwanderungen und Kräuterwanderungen. Besonders beliebt sind auch Geburtstagsfeiern für Kinder. Ein privater Trägerverein mit rund 100 Mitgliedern, der für die wirtschaftliche und inhaltliche Arbeit verantwortlich ist, sorgt für das finanzielle Fundament. Ohne die große Anzahl ehrenamtlich tätiger Mitarbeiter wäre das Pensum nicht zu schaffen. Spenden, Eintrittsgelder und Projektmittel vom Land NRW tragen dazu bei, dass schwarze Zahlen geschrieben werden.

www.liz.de

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