Verbraucherschutz geht alle an

Olper Bürger/innen gestalten ländliche Verbraucherpolitik für Deutschland am 14.12.2019 mit

Mehr Informationen und bessere Beratung für Verbraucher im ländlichen Raum. Darum geht es im Projekt „Experimentierwerkstatt Ländliche Verbraucherpolitik“ des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz. Der erste Workshop findet bereits am 14. Dezember in Olpe statt.

Die Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook hat zahlreiche Menschen hart getroffen. Flüge wurden gestrichen, der geplante Urlaub abgesagt – und jetzt folgt noch der Kampf um die bereits bezahlte Reise. Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher entsteht in einer solchen Situation ein hoher Informations- und Beratungsbedarf. Doch wie können Bürgerinnen und Bürger besser informiert und beraten werden? Dafür hat das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) das Forschungsvorhaben „Experimentierwerkstatt Ländliche Verbraucherpolitik“ an Prof. Hanna Schramm-Klein und ihr Team von der Prof. Schramm-Klein GmbH vergeben.

Aufgabe im Projekt ist es, gemeinsam mit Bund, Ländern, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ein Handlungskonzept „Ländliche Verbraucherpolitik“ zu erarbeiten, um Empfehlungen für die Verbraucherpolitik der Bundesregierung bereit zu stellen. Verbraucherinformations- und Verbraucherberatungsangebote sowie Best-Practice-Modelle für den ländlichen Raum werden erarbeitet, um diese dann z.B. auf kommunaler Ebene nutzbar zu machen oder als Handlungsoption umzusetzen.

Bevorzugen Bürgerinnen und Bürger Informationen durch eine App auf dem Smartphone? Würden sie eine durch künstliche Intelligenz gesteuerte Sprachanwendung zur Beratung nutzen? Ist die persönliche Beratung, z.B. durch einen Berater der Verbraucherzentrale, der Favorit? Welche Möglichkeiten entstehen durch die Digitalisierung, um nicht mehr „vor Ort“, sondern online in den persönlichen Austausch zu treten? Der Untersuchungsschwerpunkt liegt auf bestehenden und zukünftig denkbaren digitalen Angeboten, welche die Verbraucherinformation und Verbraucherberatung unterstützen und nachhaltiger gestalten können.

Im 24-monatigem Projektverlauf werden insgesamt acht Experimentierwerkstätten, über das gesamte Bundesgebiet verteilt, durchgeführt. Eine Experimentierwerkstatt ist ein Tages-Workshop, bei dem anhand eines wissenschaftlichen Konzeptes eine gemischte Gruppe diskutiert, Lösungsvorschläge erarbeitet, neue digitale Angebote bewertet und eigene Erfahrungen einbringt. Diese Gruppe wird zur Hälfte aus lokalen Vertretern der Wirtschaft, aus Verbänden, sozialen Organisationen, Politik, Verwaltung und der Wissenschaft bestehen. Die andere Hälfe bilden Bürgerinnen und Bürger der entsprechenden Region.

Die erste Experimentierwerkstatt wird bereits im Dezember 2019 durchgeführt. Unterstützt durch den Olper Bürgermeister Peter Weber und die Stadtverwaltung wird sie am 14. Dezember 2019 (Samstag) im „Alten Lyzeum“ in Olpe stattfinden (Franziskanerstraße 8, 57462 Olpe). Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr, das Ende ist für 18 Uhr vorgesehen. Teilnehmende Bürger/innen sollen aus den ländlich geprägten Ortsteilen des Kreises Olpe kommen (Ortsteile von Olpe, Wenden, Drolshagen, Attendorn, Finnentrop, Lennestadt oder Kirchhundem). Vertreter aus der Wirtschaft, aus Verbänden, sozialen Organisationen, Politik oder Verwaltung sollen die regionale Struktur und Situation im Kreis Olpe persönlich beurteilen können.

Selbstverständlich ist für das leibliche Wohl gesorgt. Jeder Teilnehmer erhält als Dankeschön für das Engagement eine kleine Überraschung.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich, die auf der Website des Unternehmens www.schramm-klein.de, schriftlich oder telefonisch bei der Prof. Schramm-Klein GmbH erfolgen kann. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf jeweils 10 Bürger/innen der Region und 10 Vertreter von regionalen Institutionen.

Im Projekt wird auch die Perspektive des Vergleichs städtischer Räume und ländlicher Räume aufgegriffen. Indem auch eine Experimentierwerkstatt in einer Großstadt durchgeführt wird, soll herausgefunden werden, ob es – und wenn ja, welche – Unterschiede im Informationsverhalten und Nutzungsverhalten digitaler Inhalte von Land- und Stadtbevölkerung gibt.

Die Erkenntnisse der Experimentierwerkstätten fließen zusammen mit einer systematischen Aufarbeitung des Standes der Forschung und Entwicklung und einer qualitativen Expertenstudie in ein wissenschaftlich fundiertes Handlungskonzept „Ländliche Verbraucherpolitik“ ein. Begleitet wird das Projekt durch einen hochrangigen Beirat, bestehend aus Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, der nachhaltige Bewertungen vornehmen wird.

Weitere Informationen zu Prof. Schramm-Klein erhalten Sie auf der Website der Universität Siegen (www.marketing.uni-siegen.de).

Informationen zum Unternehmen Prof. Schramm-Klein GmbH finden Sie hier: (www.schramm-klein.de)

Informationen zum Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz erhalten Sie hier: (www.bmjv.de)