Von Autobahnen bis zu Radwegen

Ein moderner Mobilitäts-Dienstleister stellt sich vor

Text: Britta Melgert
Fotos: geliefert von Straßen NRW

Der Bau des neuen Teilstücks der A46 war nur durch sorgfältige Planung möglich. Aber auch Bundes- und Landesstraßen müssen geplant, gebaut und betrieben werden. Die Behörde, die hier dafür zuständig ist, ist der Landesbetrieb Straßenbau NRW. Für unsere Region ist die Niederlassung Sauerland-Hochstift mit Sitz in Meschede zuständig. Wir wollten mehr über deren Aufgaben wissen und sprachen mit Niederlassungsleiter Sven Koerner.

WOLL:                        Herr Koerner, die feierliche Freigabe des neuen Teilstücks der A46 steht an. Ihre Behörde hat den Bau begleitet. Wie funktioniert die Planung eines solchen Projekts?

Sven Koerner :           Der Bau der Strecke war lange angedacht. Das Baurecht wurde dann im Jahre 2008 beschlossen, und so begannen unsere Planungen im Jahre 2009, also vor gut 10 Jahren. Eine Prognose, wie lange so ein Bauvorhaben dauern wird, ist im Vorfeld wegen der vielen Unwägbarkeiten immer schwer einzuschätzen. Angefangen von den Ausschreibungen für die Straßenbaubetriebe über die bauliche Durchführung bis hin zur Anbringung von Schildern – da ist viel zu bedenken und zu organisieren. Doch jetzt sind wir froh und stolz auf das neue Stück A46.

WOLL:                         Straßen NRW kümmert sich nicht nur um Autobahnen, sondern auch um andere Straßen der Region. Wie verteilt sich das auf Ihre Aufgaben?

Sven Koerner:                       Große Projekte sind natürlich prominent und in aller Munde, aber unsere wesentliche Aufgabe ist das Bauen und Betreiben der Bundes- und Landesstraßen. Wir hier sind für diese Straßen im Hochsauerlandkreis und in den Kreisen Soest, Höxter und Paderborn zuständig.             Damit gehören wir zu den flächenmäßig größten Niederlassungen in NRW.

WOLL:                        Das klingt nach reichlich Arbeit. Wieviel Mitarbeiter beschäftigen Sie aktuell?

Sven Koerner:                       Wir unterscheiden zwischen Innendienst- und Außendienst-Mitarbeitern.  Rund 250 Mitarbeiter im Innendienst stehen ca. 200 Mitarbeitern in unseren acht, über das Sauerland verteilten, Meistereistandorten gegenüber. Dort findet man je ca. 25 Mitarbeiter mit größtenteils handwerklichen Aufgaben, beispielsweise unsere Straßenwärter. Ganz aktuell wird der Bürger „uns“ wieder überall auf den Straßen beim Winterdienst erleben. Dem Innendienst sind Verwaltung und Planung zuzuordnen, aber auch Vermessung und konstruktiver Ingenieurbau, beispielsweise die Brückenbauer

WOLL:                        Ist Ihre Behörde auch eine geeignete Anlaufstelle für junge Leute auf der Suche nach einem Arbeitsplatz?

Sven Koerner:           Aber sicher, wir bilden in jedem Jahr aus, beispielsweise als Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik, als Vermessungstechniker oder im Verwaltungsbereich. Ab dem Sommer 2020 bieten wir zudem in Kooperation mit der Fachhochschule Siegen ein duales Studium an. Unsere Auszubildenden erwartet später ein spannender, sicherer Arbeitsplatz mit gutem Betriebsklima. Übrigens: Auch für geeignete Quereinsteiger ist die Initiativ-Bewerbungen bei uns eine gute Wahl.

WOLL:                        Was unterscheidet den Arbeitsalltag hier von dem in anderen Verwaltungen oder Betrieben?

Sven Koerner:           Hier ist kein Tag wie der andere. Die Aufgaben sind abwechslungsreich und interessant, und man sieht an und auf den Straßen, was man geschafft hat. Unsere Mitarbeiter kommen fast alle aus dieser Region und identifizieren sich mit ihrer Heimat. Da ist man immer ein Stückweit stolz, wenn wieder ein Projekt fertiggestellt wurde. Das gibt einem ein wirklich gutes Gefühl.

WOLL:                        Ein Wort zum Thema Umwelt, bitte.

Sven Koerner:           Der Mobilitätsgedanke ist, trotz des Bewusstseins, künftig anders mit unseren Ressourcen umgehen zu müssen, ungebrochen; eine wesentliche Änderung der Straßennutzung zeichnet sich nicht ab. Wir stellen zwar dafür nur die Infrastruktur zur Verfügung, verwenden hierbei aber selbstverständlich umweltfreundliche Materialien. Und denken Sie auch mal an den Trend, das Fahrrad oder das E-Bike zu benutzen. Die sauerländischen Themenradwege gehören zu den erfolgreichsten in NRW, und wir haben sie gebaut!

WOLL:                         Ihre Aufgaben klingen nicht nach Job im stillen Kämmerlein.  Wie ist Ihr Kontakt zum Bürger zu beschreiben?

Sven Koerner:           Im Vergleich zu früher gehen wir heute z.B. bei Planungen von Projekten, viel offensiver auf die Öffentlichkeit, also auf die Politik und die Bevölkerung zu. So können spätere Unzufriedenheiten oder gar Proteste weitestgehend verhindert werden. Aber auch im täglichen Geschäftsbetrieb haben wir es mit regelmäßigem Besucherverkehr zu tun, wenn beispielsweise Anwohner von Landesstraßen bei geplanten Veränderungen auf deren Grundstücken die anbaurechtlichen Vorgaben mit uns abstimmen wollen. Unser Grundsatz ist, das Machbare möglich werden zu lassen, ohne die Gesetze zu verletzen. Und im Zweifel hilft halt Reden. Am Ende sind wir immer stolz, wenn Menschen beim Weggehen sagen, dass sie uns verstanden haben.

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