Kickboxen: Mehr als nur ein Sport

Von Heike Schulte-Belke – Fotos: Heidi Bücker

Diese Sportart entstand erst in den 70er Jahren und zählt bis heute eher zu den Randsportarten im Sauerland – das Kickboxen. Aus einer amerikanischen Kampfsportart, die damals unter dem Begriff „Sportkarate“ bekannt wurde, entwickelte sich das heutige Kickboxen. Dabei wird das Schlagen mit Füßen und Händen wie bei den Kampfsportarten Karate oder Taekwondo mit konventionellem Boxen verbunden. Kickboxen ist ein Punktkampf, man muss also die Techniken beherrschen, da jeder Treffer zählt.

Sven Lembcke aus Bad Fredeburg berichtet, dass es beim Kickboxen nicht nur um Bewegung und Fitness geht. Vor zehn Jahren gründete er seine Fachsportschule für Kampfkunst in Bad Fredeburg, das Kickbox-Center Lembcke; nach einem schweren Start hat sich diese Sportart hier mittlerweile wesentlich mehr Bekanntheit und Beliebtheit verschafft. Lembckes private Schule ist zur anerkannten Bildungseinrichtung geworden.

Die Mitglieder sind zwischen drei und 65 Jahre alt. Das Kursangebot reicht von Kampfsportarten wie Kickboxen und Brazilian Jiu-Jitsu über Anti-Mobbing-Training für Kinder und Erwachsene und Kids-Kickbox-Programme bis hin zum Frauen-Fitness-Kickboxen. Im Unterricht werden die Techniken erlernt, aber auch die Fitness ist von großer Bedeutung. Die Teilnahme an kleinen Turnieren ist gerade für Anfänger wichtig, um Wettkampfluft zu schnuppern. Angetreten wird in unterschiedlichen Gewichts- und Altersklassen und es gibt verschiedene Wettkampfarten. Regelmäßig finden Sichtungslehrgänge statt, die Nominierungen und Wettkämpfe sind immer eine große Herausforderung für die Sportler, egal in welchem Alter. Denn jeder Wettkampf erfordert Mut. Einige große Erfolge konnten in den letzten Jahren gefeiert werden, darunter auch bei Deutschen Meisterschaften, Europa-Meisterschaften und sogar bei Weltmeisterschaften.

Neben Gesundheit, Fitness, Koordination und Konzentration werden in „Ein großes Thema in der heutigen Zeit ist die Selbstverteidigung, besonders bei Mädchen“, erklärt der 36-Jährige. „Und auch wenn die Beweggründe der Kinder und der jugendlichen Mitglieder sehr unterschiedlich sind, so sind mittlerweile doch viele gerade aus diesem Grund hier bei uns – die Prioritäten haben sich im Laufe der Jahre verschoben.“ dieser Sportart auch Sicherheit, Disziplin und Hilfsbereitschaft großgeschrieben. „Jede Begegnung beginnt und endet mit Respekt“, erklärt Sven Lembcke. Damit aus kleinen Kindern starke Persönlichkeiten werden, vermittelt der Kickboxunterricht auch Werte und formt Charaktere. Zusätzlich werden in Kindergärten, Schulen und auch beim Sozialwerk St. Georg Selbstbehauptungskurse angeboten – in Theorie und Praxis. Seit Jahren wird das Ziel verfolgt, Kickboxen zu einer Olympischen Sportart zu machen. „Auch wenn das noch ein paar Jahre dauern wird, so würde das sicher zu einer großen Welle führen“, ist sich Sven Lembcke sicher. Sein Hauptanliegen ist es, durch das Kickboxen zu erreichen, dass Kinder und Jugendliche körperlich, geistig, sozial und emotional wachsen. Denn für ihn ist sein Kickboxunterricht eine echte Lebensschule.

Die begeisterten Kickboxer und ihr Trainer.

Sven Lembcke
stammt gebürtig aus Mecklenburg und kam vor 30 Jahren ins Sauerland.
• Als Leistungssportler hat er selbst mit 18 Jahren mit dem Kickboxen angefangen.
• 2012 absolvierte er die Prüfung zum 1. Dan, dem Schwarzgurt im Kickboxen, und 2017 erlangte er schließlich den 2. Dan, einen weiteren Meistergrad.
• Er war mehrfach Mitglied des Deutschen Nationalteams (WKC), ist zertifizierter Trainer und erhielt Auszeichnungen von Testinstituten.
• Am 7. September 2019 fand die große Neueröffnung des Kickboxcenters Lembcke an der Wehrscheid 11c in Bad Fredeburg (früher WGS) statt.
• Weitere Infos unter
www.kbc-lembcke.de