Atemberaubende Aussicht oberhalb von Allagen

🖊️ Monika Loerchner  📷 Wolfgang Klein, Walter Eilhard

Sie wollen hoch hinaus, um genau zu sein 78 Meter: Die 15 Mitglieder der Dorfinitiative Allagen/Niederbergheim planen seit Jahren eine Aussichtsplattform auf der Lieth am Ölmannsberg, die nun gebaut wird. Bereits im Oktober 2019 soll sie fertig sein.
Projektleiter Ulrich Cordes hat ein starkes Team hinter sich, das auch zusätzlich viel Beistand bekommt: „Allen voran von Wolfgang Severing, auf dessen Grundstück die Plattform stehen wird“, erzählt er, „von den Allagener und Niederbergeimer Ortsvorstehern Gerald Wege und Franz-Josef Schröer, von unseren Förderern, der Stadt Warstein, der Bezirksregierung Arnsberg und auch von den Anwohnern. Das motiviert.“ Finanzielle Unterstützung erhielt das Projekt vom EU-LEADER-Programm und dem dafür eingerichteten „5verBund“, der NRW-Stiftung und der Paul-Cramer-Stiftung. So konnte die benötigte Summe von 152.000 Euro aufgebracht werden.
Der Steilhang „Lieth“, an dem die Plattform errichtet werden wird, ist eine bedeutende Naturraumgrenze. Diese trennt die Nördliche Tiefebene von der Mittelgebirgslandschaft. Zusätzlich vereint die Landschaft um Allagen großflächig landwirtschaftliche Nutzflächenarten: den Ackerbau auf der Haar, die Grünflächen des Möhnetals und den Forst des Arnsberger Waldes. Diese besondere Landschaftskonstellation kann bald von der Aussichtsplattform aus bewundert werden.
Bis Frühjahr 2020 sollen drei neue Wanderrouten mit einer Gesamtlänge von 18 Kilometern angelegt werden, eine für jede Landschaftsform. Sitzbänke und Hinweisschilder werden das Angebot abrunden, wobei die Dorfinitiative allerdings weniger auf Informationstafeln, als auf moderne Technik setzt. „Wir werden mit QR-Codes arbeiten, um das Ganze auch für jüngere Generationen attraktiv zu gestalten“, verrät Kutscher. Man soll dann mit dem Handy auf spezielle Internetseiten zugreifen und dort etwa Vogelrufe abhören oder die Tiere sehen können.

Von links: Ferdi Kühle, Karl-Heinz Glahe, Siegfried Kutscher, Antonius Kemper, Heinrich Münstermann, Fabian Löher, Sachgebietsleiter Bauen und Denkmal (Stadt Warstein), Martin Kutscher sowie die Ortsvorsteher Gerald Wege (Allagen) und Franz-Josef Schröer (Niederbergheim) beim symbolischen Spatenstich auf der Lieth.

Die Natur vor der Haustür

Überhaupt ist Naturpädagogik ein wesentlicher Bestandteil des Projektes; das Konzept dazu soll noch in diesem Jahr stehen. „Wir möchten die Kinder für ihre Heimat, die Natur vor ihrer Haustür begeistern“, so Cordes. Neben regelmäßigen Führungen soll es daher auch eine Bildungspartnerschaft mit Grundschulen geben.
Herzstück des Ganzen ist und bleibt aber die Aussichtsplattform, die über Westendorf hin angefahren werden kann. Die gesamte Anlage wird – einschließlich der angeschütteten Vorplatzfläche – 31 Meter lang sein und sich in Hanglage 12 Meter über dem Boden. befinden. Der Boden der Rampe wir aus rutschfestem Gitter bestehen; ein Gelände mit Handlauf sorgt für die nötige Sicherheit. Mit einem Steigungswinkel von gerade einmal sechs Prozent wird die Rampe rollstuhlgerecht sein. „Der Lörmecketurm ist 35 Meter hoch und hat 204 Stufen, der Möhneseeturm ist 42,5 Meter hoch und hat noch mehr Stufen. Wir sind 78 Meter über dem Tal und haben gar keine Stufen“, freut sich Ferdi Kühle. Die aufwendigen Stahl- und Metallbauarbeiten werden von dem zertifizierten Fachbetrieb Eickhoff aus Möhnesee-Stockum durchgeführt.

Atemberaubender Ausblick

Durch die Drohnen-Bilder von Wolfgang Klein bekommt man einen Vorgeschmack auf den atemberaubenden Panoramablick, der sich den Besuchern bald bieten wird. „Bei klarer Sicht geht der Blick bis nach Hamm“, bestätigen Projektleiter Cordes und Vereinsvorsitzender Kutscher. „Und man sieht auch den Mescheder Lörmecke-Turm.“

Ferdi Kühle, Jürgen Wrede, Ulrich Cordes, Siegfried Kutscher, Martin Kutscher und Heinrich Münstermann (von links nach rechts)


Auch die Wanderrouten sollen gleichermaßen Einheimische wie Touristen mit der Schönheit der Natur locken und darüber informieren. Noch sind die Arbeiten aber nicht vollständig abgeschlossen, deshalb betont Cordes: „Hilfe ist uns jederzeit willkommen“.