Mein Lieblingsplatz

WOLLuntärin Carla

Das Sauerland macht uns herrlich mobil. Ohne Straßenbahn (und größtenteils auch Züge) nehmen wir mehr von unserer Umgebung wahr als jemand aus dem Ruhrpott, der vielleicht jeden Tag die gleiche S-Bahn nimmt, um an sein Ziel zu kommen. Sobald wir uns ins Auto setzen, werden wir zu Entdeckern. Es ist ähnlich wie mit Rom: Auch im Sauerland kommt man meist auf mehreren Strecken zum Ziel. Man durchfährt kleinere und größere Dörfer und man ist auf Straßen unterwegs, die mal breiter, aber meist doch eher schmaler sind. Uns begegnen Motorräder, andere Autos, noch mehr Motorräder, mutige LKWs und gelassene Traktoren.

Eine dieser besonderen Straßen ist für mich die K21 bei Eslohe. Eigentlich
liegt die Strecke nicht auf meiner gewöhnlichen Route zu meinem WOLL-Arbeitsplatz im kleinen Kückelheim, aber manchmal bringe ich auf dem Rückweg nach Sundern in Eslohe noch die Post weg. Dann biege ich links in Menkhausen ab, schlage oben auf dem Berg das Lenkrad nach rechts ein und passiere nach kurzer Zeit Hengsbeck. Nach einer scharfen
Linkskurve führt die K21 dann nach Bremscheid. Was kann an einer Straße
schon Besonderes sein, fragt man sich vielleicht. Nun, da steht kein Eiswagen und geschenkt bekommt man auch nichts, aber was gratis ist, ist die Aussicht. Die mag für manche vielleicht auch nichts Besonderes sein, aber wenn ich dort entlangfahre, verstehe ich, warum hier viele Menschen Urlaub machen.

Wenn Sonne und Schatten über das Tal ziehen, an dem man schnell oder
weniger schnell vorbeifährt, hat das etwas Magisches an sich. Dafür steht
das Sauerland. Ein kleines, uriges Dorf wie Bremscheid ist wie gemacht für
eine Postkarte. Umgeben von Wald auf der einen und Bergen auf der anderen Seite liegt das Tal mit seinen weiten Feldern in sauerländischer Geborgenheit. Hier fahre ich gerne entlang. Auch weil einen weder Ampel noch Stau aufhalten und man einfach herrlich und wirklich mobil ist.