Skandalös brilliant! – 30 Jahre MJO

Im Jubiläumsjahr stellen Chefdirigent Thomas Grote und Nachwuchsdirigent Tim Hüttemeister das Märkische Jugendsinfonieorchester (MJO) vor neue Herausforderungen: Das Ballett „Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawinsky zählt heute zu einem der beliebtesten, aber auch kompliziertesten Stücke der Orchesterliteratur. Dabei ist es eines der ‚skandalösesten‘ Werke der Musikgeschichte. Bei der Uraufführung 1913 in Paris artete das Konzert in eine riesige Massenschlägerei im Publikum aus. Zu fremdartig, wild und rhythmisch betont erschienen wohl die neuen Klänge in den Ohren des Publikums. Das MJO freut sich sehr, dieses Monumentalwerk zu seinem 30-jährigen Bestehen gemeinsam mit dem Ballettstudio Siebentanz aus Solingen aufführen zu können. Die Choreographie studiert Michaela Niederhagen derzeit mit acht Elevinnen ihres Ballettstudios in Solingen ein. Am Donnerstag, 15. August, starten die rund 70 Orchestermitglieder des MJO in die sommerliche Probenphase im Musikbildungszentrum Bad Fredeburg, Schmallenberg. Die jüngsten Teilnehmer sind gerade 14 Jahre alt geworden, der älteste ist 24 Jahre und Stammspieler beim MJO. Auf dem Orchesterprogramm stehen auch das „Capriccio sinfonico“ von Giacomo Puccini sowie die Ouvertüre zu „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß. Die Feinabstimmung mit dem Ballett erfolgt erst gegen Ende der zehntägigen Proben. Die Moderation des Jubiläumsprogramms übernehmen unter anderen Stephan Quandel und Felix Kriewald. Musik- und Ballettfreunde sollten sich das Sommerereignis nicht entgehen lassen!
Termine, Eintrittspreise und Vorverkaufsstellen
Samstag, 24.08.2019, 17:00
Öffentliche Generalprobe im Kurhaus, Bad Fredeburg
-Eintritt frei-
Samstag, 31.08.2019, 16:00
Sinfoniekonzert in der Festhalle Ohligs, Talstraße 16, 42697 Solingen
Erwachsene: 15 €, Ermäßigt*: 10 €
VVK ab 01.08.19: www.solingen-live.de
Sonntag, 01.09.2019, 18:00
Sinfoniekonzert, Kulturhaus Lüdenscheid, Freiherr-vom-Stein-Straße 9, Lüdenscheid
Erwachsene: 18 € zzgl. Gebühren, Ermäßigt**: 9 € zzgl. Gebühren
VVK ab 13.08.2019 unter:
http://www.kulturhaus-luedenscheid.de/kulturhaus/ticketservice/ticketservice.php
Sonntag, 08.09.2019, 16:00
Sinfoniekonzert in der Gemeinschaftshalle Herscheid, Lüdenscheider Straße 28, 58849 Herscheid
Erwachsene: 15 €, Ermäßigt*: 10 €
VVK-Stelle ab Anfang August: Bürgerbüro im Rathaus, Plettenberger Straße 27, 58849 Herscheid und Lotto Panne, Plettenberger Str. 10, 58849 Herscheid
Sonntag, 15.09.2019, 16:00
Festkonzert im Parktheater Iserlohn, Alexanderhöhe 3, 58644 Iserlohn
Erwachsene: 15 €, Ermäßigt*: 10 €
VVK-Stelle ab sofort: www.parktheater-iserlohn.de, 02371 / 217-1819

Zum Hintergrund: 30 Jahre Märkisches Jugendsinfonieorchester

Im Jahr 1989 ist es dem Märkischen Kreis nach zähen Verhandlungen und vielen Gesprächen gelungen, ein Jugendsinfonieorchester zu gründen. Der erste Dirigent, Gerhard Michalski, war zu der Zeit Musikstipendiat der Märkischen Kulturkonferenz.
Die ersten Arbeitsphasen waren noch insofern schwierig zu organisieren, als noch nicht genügend junge Musiker dieses Orchester kannten. Im Laufe der Jahre wurde die Zahl größer und auch die ersten Probenräumlichkeiten – wie z.B. die Jugendherberge Altena oder die Jugendherberge Meinerzhagen- wurden zu klein.
Seitdem haben über 1000 Musikerinnen und Musiker im Orchester gespielt. Es sprach sich herum, dass man dort neben viel harter Arbeit, denn das sind die Probephasen, auch Gleichgesinnte fand, mit denen man sich austauschen konnte, aber auch viel Spaß haben konnte.
Im Laufe von 30 Jahren gab es mehrere feste Dirigenten. Zurzeit ist Thomas Grote Chefdirigent des MJO. Er kennt das Orchester wie kaum ein anderer, ist er doch seit der Orchestergründung als Cellodozent dabei. Nun feiert das MJO doch tatsächlich sein 30jähriges Bestehen. Kaum einer hätte es bei der Gründung für möglich gehalten, dass dieses Orchester so lange bestehen bleibt. Es ist aber auch weit und breit das einzige Jugendsinfonieorchester in kommunaler Trägerschaft. Der Märkische Kreis hat es geschafft, auch in Zeiten größter finanzieller Engpässe diese Einrichtung zur Förderung der Jugendarbeit am Leben zu erhalten. Auf Orchesterseite hat es natürlich auch viele enge private Kontakte gegeben. Einige Ehen wurden zwischen ehemaligen Mitgliedern geschlossen. Frühere Musiker sind heute Dozenten. Kinder von ehemaligen Dozenten und Dirigenten spielen mit. Man sieht, es menschelt, und neben der natürlich sehr wichtigen musikalischen Ebene gibt es auch die sozialen Elemente, die bei allen Arbeitsphasen eine große Rolle spielen.